Media Broadcast zur IFA: HD-SNG und NGN-Übertragungsplattform
Zur kommenden Funkausstellung will Media Broadcast zwei technische Themen präsentieren, die für Broadcaster interessant sind: Das Unternehmen zeigt eines seiner neuen HD-SNG-Fahrzeuge und demonstriert die IP-Übertragungsplattform Broadcast NGN.
Zur Internationalen Funkausstellung 2008 in Berlin zeigt Media Broadcast eines seiner neuen SNG-Fahrzeuge (siehe frühere Meldung). Insgesamt will das Unternehmen dabei das Thema HD-Produktion ins Zentrum einer Live-Präsentation stellen: Nach Aufnahme, Schnitt und Übertragung sollen HD-Signale in SD und für DVB-H-Plattformen konvertiert werden, um die Vorteile der HD-Produktion auch für in SD ausgestrahlte Sendungen zu demonstrieren.
Als zweites Highlight sieht Media Broadcast die Präsentation seiner neuen IP-Übertragungsplattform Broadcast NGN. Das Kürzel NGN steht dabei — nicht nur bei Media Broadcast, sondern generell in der Netzwerktechnik — für »Next Generation Network«. Das von Media Broadcast speziell für Medienunternehmen entwickelte Netzwerk Broadcast NGN ermöglicht nach Firmenangaben Überspielungen in Echtzeit bei höchster Verfügbarkeit.
Broadcast NGN
Ziel von Media Broadcast bei der Entwicklung von Broadcast NGN war es, ein zeitgemäßes, gleichermaßen schnelles wie sicheres Übertragungsnetzwerk für Broadcaster zu schaffen, das auf IP-Basis beruht, also die optimale Anbindung an moderne file-basierte Produktionsverfahren eröffnet. Übertragungen, etwa von Server zu Server, sollten dabei in Echtzeit möglich sein. Außerdem steht Broadcast NGN nur einer geschlossenen Benutzergruppe zur Verfügung, ist also nicht frei zugänglich und verfügbar — das soll stets höchste Performance und Sicherheit gewährleisten.
Neue, noch schnellere Netzelemente mit hohem Datendurchsatz, leistungsfähige, rechnergestützte Architekturen und neue Software-Protokolle wie IP-MPLS sorgen beim Next Generation Network für mehr Kapazität und Flexibilität — auch bei den Endgeräten. Den Kunden will Media Broadcast mit Broadcast NGN eine einheitliche und offene IP-Plattform mit unterschiedlichsten Service-Vereinbarungen (SLA) und Dienstklassen anbieten.
Einen ersten, laut Anbieter erfolgreichen Test absolvierte Broadcast NGN im Frühjahr 2008 während der Rückrunde der Fußball-Bundesliga. Dabei wurden über das das neue Netz die SD- und HD-Signale, sowie Mehrkanalton und zusätzliche Datendienste zwischen Stadien und Studios übertragen.
Mit zunächst 18 Netzknoten in Deutschland erlaubt das vermaschte Netz laut Media Broadcast Übertragungsraten von derzeit bis 10 Gbps. Damit sind gleichzeitig mehrere HD-Signale von einer oder verschiedenen Quellen übertragbar.
Besonders weist Media Broadcast auf den hohen Ausfallschutz des neuen Netzes hin, der durch die voll vermaschte Netzstruktur und separate Wege im Backbone erreicht werde: Bei einem Fehler schaltet die Lösung demnach innerhalb von Millisekunden automatisch auf den Ersatzweg um. Alle wichtigen Netzelemente sind hierzu redundant ausgelegt.
Als Schnittstellen für Broadcast NGN stehen bei entsprechender Konfiguration des Endgerätes zur Verfügung: HD-SDI, SD-SDI, DVB-ASI, AES/EBU, E1, Fast-Ethernet, Gigabit-Ethernet und weitere.
