Unternehmen: 23.12.2009

Restrukturierungsplan für Thomson angenommen

Die Kreditgeber und Lieferanten hatten den Restrukturierungsplan von Thomson einstimmig angenommen. Kurz darauf sprachen sich auch die anderen Gläubiger mit großer Mehrheit dafür aus, die Rettung des Unternehmens auf der Basis des von der Konzernführung vorgelegten Plans zu versuchen.

Mit der klaren Zustimmung der beiden Kreditoren-Gremien — Kreditgeber und Lieferanten stimmten zu 100% zu, die anderen Gläubiger zu 98,8% — kann der Vorstand von Thomson mit guten Argumenten ausgestattet und einigermaßen zuversichtlich in die außerordentliche Aktionärsversammlung gehen, die für den 27. Januar 2010 anberaumt ist. Dort soll dann der Restrukturierungsplan beschlossen werden, den die Konzernführung mit den Kreditgebern, Lieferanten und weiteren Gläubigern ausgehandelt hat. Damit kann vermieden werden, dass Thomson einen per Gerichtsbeschluss verordneten 10-Jahresplan umsetzen muss, der letztlich nur wenig Luft für die unternehmerische Neuaufstellung von Thomson ließe (siehe frühere Meldung).

Ziel der Konzernführung ist es, nun auch in der Aktionärsversammlung den eigenen Restrukturierungsplan zu verabschieden und damit die Schulden auf einen Schlag um 45 Prozent auf rund 1,55 Milliarden Euro zu reduzieren. Gläubiger sollen auf Forderungen verzichten und gleichzeitig sollen 527 Millionen neue Aktien ausgegeben werden. Die neuen Aktien sollen allen bestehenden Anteilseignern zum Kauf angeboten werden und insgesamt eine Kapitalerhöhung von 348 Millionen Euro bringen. Dieses grundlegende Verfahren ist durch zahlreiche weitere Vereinbarungen über Fristen, Fälligkeiten, Garantien und Optionen detailliert geregelt.

Auch wenn die Aktionärsversammlung als letzte Instanz am 27. Januar 2010 dem Restrukturierungsplan ebenfalls zustimmt: Leicht wird es sicher trotzdem nicht, Thomson wieder auf Kurs zu bringen und profitabel zu machen — aber wenigstens gibt es dann dafür eine echte Chance.

Was mit der Broadcast-Tochter Grass Valley passiert, ist weiter unklar und wird sich wohl ebenfalls erst nach dem 27. Januar 2010 entscheiden. Derzeit können und sollen die einzelnen Töchter und Teilbereiche des Unternehmens laut Thomson weiterhin ganz normal weiterarbeiten und hierfür sei auch ausreichende Liquidität vorhanden.