Branche, Olympia, Top-Story: 04.03.2014

SonoVTS: Olympia-Produktionstechnik für den ORF

SonoVTS Broadcast war bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi verantwortlich für die Umsetzung der gesamten ORF-Sende‐ und Produktionstechnik im Mountain Broadcast Center, kurz MBC, und dem zugehörigen Fernsehstudio, das sich im Haus Austria Tirol befand.

Im MBC installierte SonoVTS die neue Harris IP3 Kreuzschiene, die mit 288 Eingängen und 224 Ausgängen bestückt war. Zusätzlich wurden sieben Harris HVSX Pro 32×6-Multiviewer direkt in die Kreuzschiene integriert.

Im Server-Bereich waren fünf achtkanalige EVS XT3-Server mit knapp 100 TB Speicherkapazität eingebaut, drei EVS IP‐Director und drei EVS XT‐Access Workstations mit jeweils 10 TB Storage installiert. Sie waren an das vom ORF beigestellte Schnittsystem und den Nearline Storage angebunden und damit vernetzt. Der gesamte Ingest fand ebenfalls via EVS XT3 und EVS IP‐Director statt.

Um die von OBS übergebenen multilateralen Feeds sowie die unilateralen Video-Querverbindungen an die Produktionsumgebung anzubinden, waren insgesamt zehn V-Pro8-Systeme von Lawo im Einsatz. Diese hochintegrierten Geräte mit einer Bauhöhe von nur 1 HE  bieten acht SDI-Ein- und Ausgänge, und bieten Funktionalität für Frame-Synchronizing, Audio-De- und Embedding, Farbkorrektur, Formatwandlung sowie Audio- und Video-Delay bereit. Audioseitig wurden sie per redundantem Madi an den Lawo-HD-Core angebunden. Dem Toningenieur stand für die Audioproduktion ein Lawo mc²66-System mit 240 vollen DSPs zur Verfügung. Für die Verarbeitung von Dolby‐E waren zwei Sets aus En- und Decodern verbaut. Die Infrastruktur für die Verarbeitung der insgesamt etwa 35 Feeds inklusive der zugehörigen Audiokanäle wurde somit mit maximaler Flexibilität bei geringem Verkabelungsaufwand und hoher Packungsdichte realisiert.

Als Videomischer setzte der ORF einen MVS 8000 von Sony ein. Da dessen integrierter Bildspeicher für die rund 40 Trenner-Clips mit Key und Fill nicht ausreichte, wurde ergänzend ein K2 Video-Server von Grass Valley an den Videomischer angebunden. Der Server ließ sich direkt über Makros steuern und spielte die passenden Clips zu. Um auf besondere Produktionsanforderungen reagieren zu können, wurde ein Standardkonverter des Typs Alchemist von Snell vorgehalten.

Die Intercom-Technik realisierte SonoVTS mit mehreren Riedel Artist Systemen. Die von OBS via Madi übergebenen Intercom-Signale wurden per Riedel-Rocknet-System verwaltet. Hierzu schuf SonoVTS Querverbindungen zu Riedel Artist und Lawo HD Core.

Die drei Sendewege setzte SonoVTS mit der Multimediaplattform Selenio von Harris um. Je nach Bestückung kann die modulare Selenio-Plattform verschiedenste Aufgaben in Signal-Processing, Contribution/ingest und Distribution erfüllen.

In der abgesetzten Subregie im Haus Austria Tirol waren sechs HDC-2500-Kameras von Sony und Drahtlosmikrofone der Serie 9000 von Sennheiser installiert. SonoVTS war hier lediglich für die Aussteuerung der Kameras und die Betreuung der Drahtlosanlage verantwortlich. Weiter verwaltete der Münchner Dienstleister die Signale und den Transfer vom und zum MBC mit einer eigenen Harris Platinum Kreuzschiene vor Ort. Im Haus Austria war für das gesamte Monitoring ein in der Platinum-Kreuzschiene integrierter Harris HVSX Pro 32×6 Multiviewer verbaut. Für alle ankommenden und abgehenden Leitungen waren ebenso wie im MBC Lawo V-Pro8-Systeme im Einsatz.

Das VSM-Studio-Controllersystem der Firma L‐S‐B verwaltete den gesamten Setup. Hierfür waren im MBC zwei voll redundante Server in Betrieb. Ein dritter VSMStudio Server war im Haus Austria untergebracht. Er lief im Verbund mit den MBC-Servern und diente als weitere Redundanz. Für die Bedienung des VSMStudio-Systems waren insgesamt knapp 40 L‐S‐B Hard‐ und Softwarepanels eingerichtet.

Damit alle Mitarbeiter auf die für sie relevanten Rechner und Geräte zugreifen konnten, wurden die Arbeitsplätze über ein KVM-System der Firma Guntermann und Drunck (CATCenter Neo16) vernetzt und administriert.

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