Kurznachrichten: 30.01.2019

News: Kurz und knackig – KW 05.19

Der Handel mit Musik auf Datenträgern gerät gegen Downloads mehr und mehr in den Hintergrund. Der NDR muss sich ein neues Bürogebäude leisten. Der Branchen-Dachverband SPIO steht vor Veränderungen. Die unklare Brexit-Situation veranlasst weitere internationale Unternehmen, ihre Europa-Sitze vom UK auf den Kontinent zu verlegen.

Branche

Der Bundesverband Musikindustrie BVMI setzt für die Zukunft auf stabile Erlöse durch Streaming-Dienste, deren Abonnenten 2018 im Schnitt zehn Euro monatlich umsetzen. 79,5 Milliarden Abrufe sorgten für ein Plus von 40 Prozent. Der Absatz von Audio-CDs brach hingegen um 23 Prozent auf 48,2 Mio. Stück ein. Die Downloads gehen seit 2012 zurück – nun auf nur 7,5 Mio. Alben und 41,5 Mio. Songs.

Broadcast

Im Wettbewerb mit der Polizei steht der NDR: Beide gingen bei einer Befragung als die Institutionen mit dem höchsten Vertrauen einer Liste von 23 Einrichtungen, Organisationen und Firmen hervor. Dennoch müsse der öffentlich-rechtliche Rundfunk seinen Wert für die Gesellschaft noch besser erklären, so NDR-Intendant Lutz Marmor.

Unternehmen


Der mögliche Nodeal-Brexit bewegt weiter nicht nur Gemüter. Noch bevor das UK sich endgültig positioniert, verlagert Sony sein europäisches Hauptquartier für elektronische Geräte einschließlich Fernseher vom britischen Weybridge nach Hoofdorp nahe dem Schiphol Airport. Auch Panasonic kündigte den Umzug seiner Europazentrale von London in die Niederlande an. Die BBC will sich laut Meldungen in Brüssel oder Amsterdam einrichten.
Die Studio Hamburg-Tochter Riverside Entertainment eröffnet zum 1. Februar eine Filiale in Köln. Sie wird von Stephan Neumann geleitet, der zuvor zahlreiche Formate für Bavaria Entertainment und zuletzt für Pro TV entwickelte.
Der NDR wird in Hamburg-Lokstedt für etwa 58 Mio. Euro ein neues Bürogebäude bauen, parallel wird der asbestbelastete Altbau abgetragen. Das beschloss der Verwaltungsrat. Eine Kernsanierung des Altbaus von 1975 samt neuer Gebäudetechnik hätte rund 50 Mio. Euro gekostet. Die Unterbringung der Beschäftigten während der vier Jahre bis zum Bezug des Neubaus soll 15 Mio. Euro kosten.

Personalia

Alfred Holighaus steht für eine dritte Amtszeit als hauptamtlicher Präsident der Spitzenorganisation der Filmwirtschaft (SPIO) nicht zur Verfügung. Der Dachverband (20 Film-Industrieverbände mit 1.100 Mitgliedsfirmen) solle die Position künftig ehrenamtlich und mit einer »Persönlichkeit mit genuin unternehmerischer Energie« besetzen, rät Holighaus.
Produzent Stefan Arndt (»Lola rennt«, »Babylon Berlin«), 1994 Mitgründer der X Filme Creative Pool, wird mit dem Carl Laemmle Produzentenpreis der Produzentenallianz und der Stadt Laupheim ausgezeichnet. Laemmle (1867-1939) war in die USA ausgewandert, wo er 1912 die Universal Studios gründete und bis 1936 rund 400 Filme produzierte. Die Preisverleihung erfolgt am 15. März in Laemmles Geburtsort Laupheim.
Die Medienboard Berlin Brandenburg GmbH wird weitere fünf Jahre von Kirsten Niehuus (Filmförderung) und Helge Jürgens (New Media) geführt. Das beschloss der Aufsichtsrat der Zweiländer-Medienförderung.
Christoph Gröner, seit 2008 im Programmer-Team des Filmfestes München, wurde zu dessen künstlerischem Leiter berufen. Er soll, so Direktorin Diana Iljine, die bis zum 40. Festival 2022 geplante Neuausrichtung vorantreiben. Das 37. Festival ist vom 27. Juni bis 6. Juli terminiert.