Unternehmen: 21.12.2022

Betriebsrenten treiben BR ins Minus

Der Rundfunkrat des BR genehmigte den Wirtschaftsplan 2023. Pensionsrückstellungen treiben wesentlich den handelsrechtlichen Verlust des Senders.

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Der BR macht im kommenden Jahr handelsrechtlich minus.

Den Erträgen von insgesamt 1.134,9 Mio. € des Bayerischen Rundfunks stehen Aufwendungen von 1.175,3 Mio. € gegenüber. Handelsrechtlich ergibt sich damit für 2023 ein Fehlbetrag von 40,4 Mio. €. Diese Höhe ist laut dem Sender weiterhin geprägt durch die gesetzlich geforderten Pensionsrückstellungen. Das wieder ansteigende Zinsniveau werde hier aber mittelfristig zu einer spürbaren Entlastung beitragen, da die Verpflichtungen dadurch weniger stark steigen als in den vergangenen Jahren, führt der BR aus. Ohne die Belastungen aus den Pensionsrückstellungen wiese der BR ein positives operatives Ergebnis aus.

BR-Intendantin Dr. Katja Wildermuth, Spendentelefon, © BR/Rainer Aul
BR-Intendantin Dr. Katja Wildermuth am Spendentelefon der Weihnachtsaktion des BR. Was sie und die anderen dort erwirtschafteten, wird natürlich zugute der Spendenaktion »Sternstunden« des BR für gute Zwecke verwendet: 11,65 Millionen Euro für Kinder in Not spendete das BR-Publikum.

Der Rundfunkrat des Bayerischen Rundfunks unterstützt das Ziel, die laufende Beitragsperiode im Jahr 2024 ausgeglichen abzuschließen. Dabei sollen Einschnitte ins Programm vermieden werden, auch wenn in der Beitragsbemessung der KEF nicht alle bestehenden Risiken der allgemeinen Teuerung, der Entwicklung von Energiepreisen oder künftiger Tarifabschlüsse berücksichtigt werden konnten. Gelingen kann dies nach Auffassung des Rundfunkrats nur durch eine strikte Etatdisziplin und die Mobilisierung aller zu hebenden Ertragspotentiale im Rahmen der Regelungen des Rundfunkfinanzierungsstaatsvertrags. Dieser schließt — anders als bei der öffentlichen Hand — beim Rundfunk jede Kreditaufnahme für das laufende Geschäft aus.

BR, Rundfunksrat, © BR/Lisa Hinder
Dem Beschluss des Rundfunkrates gingen intensive Beratungen des Wirtschaftsplans voraus.

Dem Beschluss des Rundfunkrates gingen intensive Beratungen des Wirtschaftsplans im Unterausschuss Finanzen, der aus Mitgliedern des Rundfunk- und Verwaltungsrates besetzt ist, und im Ausschuss für Wirtschaft und Finanzen des Rundfunkrates sowie im Verwaltungsrat voraus, meldet der BR. Nach Überzeugung aller Beteiligter kommen Verwaltungsrat und Rundfunkrat mit der bereits seit Jahren beim Bayerischen Rundfunk etablierten, sehr gründlichen Beratung der Kontrollaufgabe der Gremien in herausragender Weise nach, so der Sender.

BR-Intendantin Dr. Katja Wildermuth, © BR
BR-Intendantin Dr. Katja Wildermuth.

BR-Intendantin Dr. Katja Wildermuth: »Um auch in Zukunft möglichst viele Menschen zu erreichen und unsere starke Rolle in der Gesellschaft zu behaupten, wird sich der Bayerische Rundfunk in den nächsten Jahren weiter verändern. Bereits beschlossen sind Umschichtungen im Programm zur konsequenten Stärkung unseres Angebots für breitere Zielgruppen, aber auch Maßnahmen zur Verschlankung von Produktionsprozessen und eine Analyse im Personalbereich.«

Rundfunkratsvorsitzender Prof. Dr. Dr. habil. Godehard Ruppert, BR, © BR/Markus Konvalin
Rundfunkrats-vorsitzender Prof. Dr. Dr. habil. Godehard Ruppert.

BR-Rundfunkratsvorsitzender Prof. Dr. Dr. habil. Godehard Ruppert: »Der Rundfunkrat hat in seiner heutigen Sitzung ausführlich über den Wirtschaftsplan 2023 des Bayerischen Rundfunks beraten und diesen genehmigt. Er gibt dem BR für die beiden letzten Jahre der Beitragsperiode 2021 – 2024 weitgehend Planungssicherheit. Gerade aber aufgrund der vielfältigen medienpolitischen und finanziellen Herausforderungen muss der BR seinen Weg hin zu einem digitalen Medienhaus konsequent fortsetzen. Die Orientierung an Programm, Personal und Prozessen stellt dabei eine gute Grundlage für weitere Überlegungen dar.«