Broadcast: 22.05.2023

SWR und HR kooperieren bei der Fernsehübertragung

Die Sendeabwicklung für das HR Fernsehen erfolgt künftig im SWR Funkhaus Baden-Baden.

HR-Intendant Florian Hager, ARD-Vorsitzender/SWR-Intendant Kai Gniffke, © HR/Michael Draeger
HR-Intendant Florian Hager und ARD-Vorsitzender/SWR-Intendant Kai Gniffke.

Der Südwestrundfunk und der Hessische Rundfunk rücken näher zusammen und kooperieren bei der Sendeabwicklung: Das HR Fernsehen wird künftig nicht mehr vom HR in Frankfurt am Main, sondern vom SWR aus dem Funkhaus Baden-Baden technisch abgewickelt. Von dort aus läuft die Sendeabwicklung bereits zentral für das SWR Fernsehen, für das SR Fernsehen des Saarländischen Rundfunks sowie für den ARD Bildungskanal ARD alpha. Das HR Fernsehen kommt nun hinzu.

»Wir bündeln unsere Kräfte, machen damit Ressourcen frei, um in der ARD auch zukünftig technisch auf höchstem Niveau zu arbeiten«, sagt Kai Gniffke, SWR-Intendant und ARD-Vorsitzender. Nach einer Testphase geht die neue Sendeabwicklung für das HR Fernsehen nun in den Regelbetrieb. Im Herbst 2023 folgt nach aktuellem Zeitplan das BR Fernsehen, das dann ebenfalls technisch aus Baden-Baden abgewickelt wird.

SWR-Intendant Kai Gniffke, © SWR/Gärtner
Dr. Kai Gniffke, ARD-Vorsitzender und SWR-Intendant.
SWR Intendant Kai Gniffke: »Sichtbares Zeichen für das Miteinander in der ARD«

»Die Kooperation in der Sendeabwicklung ist ein hervorragendes Beispiel, wie das Miteinander in der ARD ganz praktisch funktioniert — auch als Blaupause für die Zukunft«, sagt Kai Gniffke: »Nicht jeder macht künftig alles, sondern die Landesrundfunkanstalten kooperieren dort, wo es Qualität und Effizienz hebt.« Die gemeinsame Sendeabwicklung beschränkt sich auf den technischen Part der Ausstrahlung, der die einzelnen Programmelemente zu den fertigen linearen Sendesignalen für alle Verbreitungswege zusammensetzt. Für den Inhalt der Programme sind weiterhin die einzelnen Landesrundfunkanstalten zuständig, die Gestaltung läuft in deren Verantwortung.

Funkhaus Baden-Baden, © SWR/Jürgen Pollak
Im Funkhaus Baden-Baden: Playout-Center im 24-Stunden-Betrieb.
Gemeinsames Playout-Center in Baden-Baden im 24-Stunden-Betrieb  

Die Neuaufstellung der Sendeabwicklung unter Federführung des SWR ist Teil der ARD-Strukturreform, die Arbeitsteilung und Bündelung von Kompetenzen vorsieht, auch um Betriebskosten im Bereich der technischen Infrastruktur zu senken. In der Sendeabwicklung entsteht so die gemeinsame »Südschiene«, die alle ARD-Sender in Süddeutschland bündelt. Die rein software-basierten Sendestraßen für die einzelnen Fernsehprogramme werden in Baden-Baden im Playout-Center ausgespielt, das in einem 24-Stunden-Betrieb sieben Tage die Woche arbeitet. Hierdurch können auch im Personaleinsatz wichtige Synergieeffekte erreicht werden. Die Technik ist hierfür in einer intensiven halbjährigen Umsetzungsphase aufgerüstet worden.