Messe, Storage: 08.04.2003

NAB2003: Sony zeigt Optical-Disk-Produktfamilie

Der Disk-Camcorder sowie drei neue Player und Recorder bilden den Grundstock der neuen Produktfamilie, die Bild und Ton auf einer optischen Disk speichert.

Beim Optical-Disk-System von Sony wird mit blauem Laserlicht auf eine wiederbeschreibbare Scheibe mit einer Speicherkapazität von rund 23 GB geschrieben. Das reicht, um 45 min Video im IMX-File-Format zu speichern. Zusätzlich zu den Bildsignalen passen dann noch bis zu acht Audiokanäle und ein auflösungsreduziertes Video/Audio-Format für Browsing-Applikationen sowie verschiedene Metadaten auf die Disk.

Das Low-Res-Material soll sich mit bis zu 60facher Wiedergabegeschwindigkeit zwischen einzelnen Geräten übertragen lassen, im Notfall können die Geräte auch das Low-Res-Material am Videoausgang abgeben und es kann dann gesendet werden.

Zur NAB2003 nannte Sony auch einen konkreten Preis für die Scheibe: rund 30 Euro soll die Disk demnach kosten. Auch zur Lebensdauer hat sich Sony nun zun klaren Angaben entschlossen: mindestens 30 mJahre soll die Scheibe halten.

Aus Sony-Sicht lässt sich das neue System optimal für News-Gathering (ENG) und Field Production (EFP) einsetzen, wobei der Hersteller betont, dass sich die Geräte des Optical-Disk-Systems ohne Zusatzaufwand in bestehende Senderstrukturen einbinden lassen. Weiter bietet das System aus Sicht des Herstellers enormes Potenzial für den Anwender, um Arbeitsabläufe beim Sender zu beschleunigen und effektiver zu gestalten.

Den Disk-Camcorder will Sony zunächst in zwei Varianten anbieten: Als DVCAM-only mit der Typenbezeichnung PDW-150 für rund 22.000 Dollar und als umschaltbaren DVCAM/IMX-Camcorder mit der Bezeichnung PDW-530 für 34.000 Dollar (Nettopreise). Interessant in diesem Zusammenhang: IMX wird laut Sony nun zunehmend auch in den USA akzeptiert und eingesetzt, so etwa bei der MTV-Serie »The Real World«.

Beide Camcorder sind mit 12-Bit-A/D-Konvertern sowie mit 2/3-Zoll-CCD-Chips neuester Sony-Bauart bestückt. Neben dem konventionellen Sucher verfügen beide Camcorder über ein ausklappbares 2,5-Zoll-Display und bieten Funktionen, die besonders in der News-Produktion interessant sind, etwa das Loop-/Intervall-Recording. Das aufgezeichnete Material lässt sich in reduzierter Auflösung mit 30facher Geschwindigkeit ausgeben. Weiter lassen sich die Camcorder über optionale PC-Card-Adapter mit Ethernet- oder Wireless-LAN-Interfaces bestücken. Für die Camcorder soll es später auch optionale 24P-Boards geben.

Sony stellt den beiden Camcordern auch drei Decks zur Seite: Einen kompakten Player, einen Recorder/Player mit halber Rackbreite und eine 19″-Studiomaschine. Alle drei Maschinen sind laut Sony von Haus aus in der Lage, DVCAM- wie auch IMX-Material zu verarbeiten und bieten analoge I/Os, zudem i.Link– und Ethernet-Schnittstellen:

* Kompakter Player im Laptop-Design: Er verfügt über einen aufklappbaren, integrierten LC-Schirm, auf dem sich das Material direkt betrachten lässt. Der Player kann via i.Link oder Ethernet-Anschluss das Low-Res-Material in 30facher-Normalgeschwindigkeit aufnehmen oder ausgeben. Via 100-BaseT-Netzwerkverbindung lassen sich laut Sony auch MXF-Files ausgeben.
* Recorder/Player mit halber Rackbreite: Er kann DVCAM-Material in voller Auflösung fünf Mal schneller als in Echtzeit übertragen, beim Low-Res-Transfer bietet die Maschine sogar die 50fache Normalgeschwindigkeit. Die Transfer-Geschwindigkeit für IMX-Material liegt abhängig von der Datenrate zwischen 4facher (30 Mbps) und 2,5facher (50 Mbps) Normal-Geschwindigkeit.
* Studiomaschine: Sie soll die klassische Ausstattung eines Studiorecorders-/Players bieten und DVCAM- wie auch MPEG-IMX Wiedergabe- und Recording bieten. Neben analogen und digitalen AV-Anschlüssen wird die Maschine laut Hersteller auch i-.Link- und Gigabit-Ethernet-Anschlüsse bieten. Die Transfergeschwindigkeit des Studiodecks entspricht der des Recorders/Players mit halber Rackbreite.