Signaltechnik: 03.04.2006

Tektronix: Neue Familie von Waveform-Monitoren

Mit drei neuen Geräten aus zwei Baureihen modernisiert Tektronix seine Gerätepalette an Waveform-Monitoren. Die wichtigsten Neuerungen sind: Neue Display-Technik mit Touch-Screen, erweiterte Funktionen und eine neue modulare Plattform, die auch das Aufrüsten von SD auf HD erlaubt.

Die Geräte WFM6100, WFM7000 und WFM 7100 zielen in der jeweiligen Grundkonfiguration auf unterschiedliche Einsatzgebiete ab, können aber vom Anwender mit Zusatzmodulen aufgerüstet werden. Zu Nettopreisen ab 7.000 Euro sollen die Geräte unmittelbar nach der NAB2006 lieferbar sein. Sie greifen viele der Features und Darstellungsarten bisheriger Tektronix-Waveform-Monitore auf, bieten aber auch ganz neue Ausstattungsdetails, wie etwa einen USB-Anschluss an der Vorderseite, über den sich mit handelsüblichen Speichersticks gespeicherte Error-Logs, persönliche Einstellungen und gespeicherte Bilder aus dem Gerät übernehmen, weitergeben und austauschen lassen.

Die größte Neuerung ist ein höher auflösendes XGA-Display, das als Touch-Screen ausgeführt ist. Viele Funktionen können direkt auf dem Schirm angetippt und abgerufen werden, es gibt zudem auch ein frei vom Anwender konfigurierbares Menü (MyMenu), über das sich die individuell am häufigsten benötigten Funktionen und Modi direkt abrufen lassen.

Auf dem Schirm können vier beliebige Darstellungen gleichzeitig angezeigt werden, jede davon kann rasch gegen eine andere ausgewechselt oder als einzige bildfüllend dargestellt werden. Die neuen WFM-Modelle können unter anderem auch Videobilder in Farbe darstellen und verfügen über Dolby-Surround-Funktionalität.

Eine Besonderheit von Tektronix-Geräten ist CaptureVu: Dabei wird nicht einfach nur die Bildschirmdarstellung gespeichert, also ein Screenshot erstellt, sondern es werden auf Tastendruck — oder ausgelöst durch ein einstellbares Trigger-Ereignis — die Daten eines gesamten Bildes gespeichert. Diese Daten lassen sich dann mit allen Funktionen und Darstellungsarten, die das Gerät bietet, kontrollieren und anzeigen, sie lassen sich auch auf einen Speicherstick und somit auch auf andere Geräte übertragen.

CaptureVu ergibt zusammen mit der Trigger-Funktionalität und dem integrierten Error-Logging auch besonders in der Postproduction und beim Mastering Sinn: Man kann damit problemlos und sehr effektiv Produktionen überprüfen und etwa Gamut-Fehler erfassen, timecode-genau protokollieren, Beispiele der betroffenen Bilddaten speichern und somit eine automatische Qualitätskontrolle realisieren.

Besonders weist Tektronix auch auf die umfassende Audiofunktionalität der neuen Geräte hin, die unter anderem AD- und DA-Wandlung sowie De-Embedding innerhalb des Waveform-Monitors umfasst, aber auch durch kleine Details wie eine Kopfhörerbuchse auf der Vorderseite überzeugt. Bei der Darstellung von Surround-Signalen kooperiert Tektronix mit dem renommierten deutschen Hersteller RTW und integrierte dessen Technologie in die neue WFM-Baureihe.

Außerdem weist Tektronix darauf hin, dass man mit der neuen Gerätereihe Alignment- und Timing-Jitter selbst unter sehr schlechten Signalbedingungen simultan messen kann. Dabei arbeiten die Geräte mit dem demodulierten Signal, was wesentlich genauere und aussagekräftigere Messungen in diesem Bereich erlaubt.

Dr. Paul Robinson fasste bei der ersten Präsentation der neuen Geräte in Europa die Zielrichtung der neuen Baureihe so zusammen: »Es ging uns darum, mit den neuen Geräten Möglichkeiten zu schaffen, mit denen die Anwender die umfassende Funktionalität der Geräte optimal an ihre Workflows und Vorlieben anpassen können. Das wichtigste Ziel von Mess- und Monitoring-Technik muss es heute sein, dass der Sender Probleme erkennen kann, bevor die Fernseh-Endkunden sie sehen. Es geht darum, zu vermeiden, dass unsere Kunden von der digitalen Klippe stürzen: Bei digitalen Systemen reicht eben oft eine kleine weitere Verschlechterung der Signalqualität und es kommt zum sofortigen Signalzusammenbruch und zum Bildausfall. Wir geben unseren Kunden die Mittel an die Hand, zu sehen, wie weit sie von der Klippe entfernt sind und entsprechend zu reagieren, bevor das Signal abstürzt.«