Postproduction, Test, Top-Story: 12.12.2017

Praxistest: Bildstabilisierung mit Mercalli

Verwackelte Videobilder nachträglich zu stabilisieren, ist nicht ganz einfach. Die Software Mercalli geht dieses Problem an — in einer Mac- und einer Windows-Version.



Mercalli
Die Ausgabemöglichkeiten – sowohl Formate als auch Codecs – unterscheiden sich bei Mac …
Export

Für den Export können verschiedene Formate angewählt werden, darunter ProRes und MPEG 4 (H264). In der Mac-Version stehen fünf verschiedene ProRes-Varianten bereit – von Proxy bis 4444. In der Windows-Version gibt es nur eine Variante von ProRes, die nach Angaben des Herstellers ProRes 422 mit 10 Bit ausgibt. Dafür gibt es hier die Möglichkeit, die Clips in HEVC/H265 auszugeben.

Mercalli
… und Windows deutlich.

Wünschenswert wäre in jedem Falle, dass die Parameter in Mercalli angepasst werden können, denn außer bei der ProRes-Ausgabe in der Mac-Version ist leider nicht klar, welche Bitraten die verschiedenen Codecs verwenden, geschweige denn, dass man sie genau anpassen könnte.

Bei der Windows-Version kann man immerhin noch bei der Qualität zwischen »Niedrig«, »Mittel« und »Hoch« auswählen. Was sich genau hinter diesen Parametern verbirgt, bleibt aber unklar. Außerdem wäre es sehr sinnvoll, auch bei der Mac-Version die Größe bei der Ausgabe anpassen zu können. Das gilt insbesondere dann, wenn UHD-Material stabilisiert wird. Derzeit geht das jedoch nur bei der Windows-Version.

Mercalli
Zwar lässt sich die Ausgabegröße bei Windows verändern …

Bei der Mac Version kann bei der Ausgabe ein neuer Name für jeden stabilisierten Clip gegeben werden kann. Bei der Windows-Version wird hingegen gleiche Name verwendet, den der Ursprungsclip hat. Dass man bei der Ausgabe in der Windows-Version die Datei nicht umbenennen kann, ist vor allen Dingen dann ärgerlich, wenn man mehrere Stabilisierungsversuche machen möchte, um am Ende die beste Version auszusuchen. Aber es gibt einen Workaround: man wählt – auch wenn es sich nur um eine einzige Datei handelt – die Checkbox »Dateien zusammenfassen«, denn dann kann man einen Namen eingeben.

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… dafür bleibt die Auswahl der Qualität unpräszise.
Fazit Mercalli V4

Die Stabilisierungs- und Korrekturleistungen von Mercalli V4 sind bei beiden Versionen gut — selbst bei sehr verwackelten Einstellungen. Sie lassen so manchen Clip, der vorher unverwendbar schien, doch noch den Weg in die Endfassung des Videos finden.

Die Mac- und die Windows-Version sind trotz sehr ähnlicher Stabilisierungsleistung von der Bedienung her an einigen Stellen recht unterschiedlich. Beide Versionen haben gute Eigenschaften, die die jeweils andere Version nicht bietet. Eigentlich möchte man eine Mischung der beiden besitzen. Vielleicht ist in der nächsten Version eine Annäherung der beiden Versionen – mit den jeweiligen Highlights – möglich.

Die Mac-Vollversion kostet 149 Euro, die Windows-Vollversion 299 Euro. Upgrades sind ab 99 Euro zu haben.
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