Postproduction, Test, Top-Story, Zubehör: 10.06.2021

Praxistest: Bedienpult Loupedeck CT

Das Bedienpult Loupedeck CT erlaubt es, mit Post-Softwares haptisch zu arbeiten. Kann man damit Workflows beschleunigen? Ein Test.






Loupedeck CT
Lightroom und Photoshop bieten native Kommunikation mit Loupedeck CT.
Lightroom und Photoshop

Bei Lightroom muss man zum Testzeitpunkt noch die Classic-Version verwenden, wenn man Loupedeck CT einsetzen will. Mit den Versionen 2020 und 2021 funktionierte das Pult nicht. Auch bei Photoshop funktioniert es nur, wenn man vorher ein kostenloses Plug-In aus dem Creative Cloud Marktplatz lädt.

Bei beiden Programmen sind vor allem die Drehregler super, um die Parameter der Raw-Einstellungen exakt und schnell einzustellen. Mit einem Swipe bei den Drehreglern hat man schnellen Zugriff auf alle Grundeinstellungen.

Die unter Color Grading eingefassten Farbräder funktionieren leider nur in Lightroom Classic, nicht in den Raw-Einstellungen von Photoshop 2021. Das gilt auch für die Regler für Struktur, Klarheit und Dunst entfernen. In der Version von 2020 gingen diese aber ohne Probleme. Allerdings ist es dann beim Rest in Photoshop genau umgekehrt, viele Tasten reagierten nicht in Photoshop 2020, sondern nur in der 2021-Version. Öffnet man eine Raw-Einstellung in einem Smart-Filter wieder, stehen die Regler dafür auch nicht mehr zur Verfügung.

Das Shuttle-Rad wird in den Grundeinstellungen seltsamerweise verwendet, um zwischen der Tool-Seite zu wechseln oder die Ansicht der Bildgröße zu ändern. Generell gibt es einige gute Funktionen in Photoshop, vor allem das Einstellen der Größe und Härte von Pinseln oder das Einstellen der Farbe mit dem Farbrad, doch ist die Zusammenstellung des Presets auch nicht besonders sinnvoll.

Wichtige Werkzeuge, wie das Drehen beim Zuschneiden eines Bildes, kann man sich beispielsweise auf das große Drehrad legen, um die Rotation einzustellen. Die Auswahl der Ebenen muss weiterhin noch mit der Maus erfolgen und kann nicht über einen Drehregler aktiviert werden — zumindest konnten wir nicht herausfinden, wie das mit der Belegung der Drehregler herzustellen wäre.

Auch bei Photoshop ist die Integration also nicht ganz gelungen. So kam es vor, dass das Pult zwar die Photoshop-Kommandos bei geöffneter Seite zeigte, aber nach einem Photoshop-Update keine Kommandos mehr ausführte, bis man das Plug-In entfernt und neu installiert hatte. Leider gibt es dazu vom Hersteller wenig Information, so wird einem auf der Creative Cloud Seite zum Plug-In nicht angezeigt, für welche Versionen von Photoshop CC es gedacht ist.


Firmenvideo: Loupedeck CT im Zusammenspiel mit Photoshop.
DaVinci Resolve 17 kann mit dem Pult sinnvoll genutzt werden.
Davinci Resolve

Das Preset, das man von der Webseite von Loupedeck laden kann, muss zunächst über die Einstellungen importiert werden, bevor es sich beim Application-Fenster auswählen lässt. Dieses greift nicht direkt auf die Einstellungen der Software zurück, sondern simuliert die zur Verfügung stehenden Tastaturkommandos — und davon bietet Davinci Resolve ja sehr, sehr viele. Dabei reagiert Resolve aber auch nicht langsamer als bei der direkten Anbindung in die Software wie in den Adobe Produkten.

Die größten Einschränkungen im Zusammenspiel zwischen Resolve und Loupedeck CT gibt es auf der Color-Seite.

Die größten Einschränkungen im Zusammenspiel zwischen Resolve und Loupedeck CT gibt es auf der Color-Seite. Hier kann nicht auf die Einstellungen der Color-Wheels zurückgegriffen werden, wie es beispielsweise in der Adobe-Software mit Lumetri funktioniert, bei dem man die Farbgebung über das Touchscreen im Drehrad einstellt. Allerdings kann man die Position dennoch mit dem Rad einstellen, indem man vorher zwischen horizontaler und vertikaler Bewegung auswählt. Das Shuttlerad ist also kein Ersatz für ein Farbrad, für die Feinjustierung von Werten dennoch eine Hilfe. Das gilt auch bei den Curves, die sich nach dem Setzen eines Punktes mit der Maus sehr gut feinjustieren lassen.

Dennoch bietet das Loupedeck auch auf der Color-Seite viele nützliche Funktionen, da man die wichtigsten Fenster wie die Highlight-Ansicht oder die Power-Windows schnell aktivieren kann, ohne dass man sich eine Vielzahl von den oft etwas komplizierten Tastaturkommandos merken müsste. Das gilt auch beim Wechsel zwischen den Grade-Versionen oder den Speicherplätzen für Korrekturen. Werkzeuge wie Power-Windows oder der Qualifier müssen schon noch manuell ausgewählt werden, vom Einstellen mit den Drehreglern kann Davinci aber auch hier profitieren.

Der Wechsel zwischen den Seiten hat eigene Tasten, nur für Fairlight ist keine festgelegt.

Beim Schnitt im Edit-Fenster funktioniert das Trimmen oder Verschieben von Clips sehr gut. Mit den rechten und linken Pfeiltasten kann man Clips auswählen, und auch sonst sind die Drehregler mit guten Funktionen belegt. Ein praktisches, voreingestelltes Makro ist die Option, einen Out-Punkt zu setzen und den Clip auch gleich in die Timeline einzufügen. Das Audio-Preset für die Tasten und Drehregler bezieht sich nur auf die Edit-Seite. Bei der Tonbearbeitung gibt es einen kleinen Konflikt mit dem deutschen Tastatur-Layout.

Das Shuttle-Rad ist vor allem für frameweises Navigieren geeignet. Um wirklich schnell zu shutteln, eignet sich wie schon in Premiere Pro ein Drehrad mit der JKL-Funktion. Vor allem im Bandmodus auf der Cut-Seite ist das eine wirklich gute Option.

Final Cut Pro X

Mit Final Cut Pro X haben wir keinen eigenen Testlauf durchgeführt, das unten eingefügte Firmenvideo zeigt, was laut Hersteller mit dieser Software möglich ist und funktioniert.


Firmenvideo: Loupedeck CT im Zusammenspiel mit Final Cut Pro X.

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