NAB, NAB2023: 12.04.2023

Adobe-Neuheiten zur NAB2023

Textbasiertes Editing und Auto Tone Mapping bei Premiere Pro, die KI Firefly, neue Funktionen bei Frame.io und 30 Jahre After Effects stehen bei Adobe im NAB-Fokus.

Textbasiertes Editing …
Textbasiertes Editing bei Premiere Pro

Adobe testet bereits seit einigen Wochen in einer Betaversion textbasiertes Editing mit Premiere Pro. Dabei handelt es sich um einen völlig neuen Ansatz zu schneiden, der insbesondere bei Interviews und Gesprächen sehr interessant sein dürfte. Das Ziel ist es, Interviews und Gespräche einfacher, schneller und strukturierter sortieren und bearbeiten zu können.

Bisher ist der Schnitt gerade bei langen Interviews oder vielen Gesprächspartnern oft schwierig, umständlich und unübersichtlich, weil das Material meistens nicht stringent, durchgängig und linear vorliegt.. 

… bietet neue Möglichkeiten für den Interviewschnitt.

Also muss man sich alles (mehrfach) anhören, die wichtigen Passagen auf die eine oder andere Art erfassen, aufschreiben oder markieren, und dann versucht ein Redakteur oder eine Redakteurin, Zusammenhänge zu erkennen und eine Themenfolge vorzugeben, die dann im Editing in einem weiteren Schritt umgesetzt wird. 

Textbasiertes Editing kürzt diesen Weg ab, indem man über »Sprache-zu-Text« ein Transkript des Interviews für den Schnitt nutzt. Adobe sieht vor, dass diese Transkripte automatisiert im Hintergrund erstellt werden, wahlweise auch schon sofort dann, wenn man das Material importiert.

Im nächsten Schritt lassen sich Interviews dann im Workspace für textbasiertes Editing schneiden. In diesem Workspace erscheint das Transkript vergleichsweise groß, und durch einfaches Markieren bestimmter Textstellen lassen sich die entsprechenden Passagen in die Timeline schneiden. Mit diversen Shortcuts ist es möglich, bestimmte Stellen zu kürzen oder neu zu arrangieren. Es ist sogar möglich, nach längeren Gesprächspausen zu suchen und diese automatisiert zu löschen. 

Ab Mai 2023 soll textbasiertes Editing in der Standardversion verfügbar werden. 

Auto Tone Mapping bei Premiere Pro
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Eine weitere hilfreiche neue Funktion bei Premiere Pro ist das Auto Tone Mapping. Ist es in den Settings aktiviert, detektiert Premiere Pro jene Szenen, die man normalerweise per LUT anpassen müsste, also etwa Log- oder HDR-Aufnahmen und stellt sie automatisch korrigiert dar. 

Mehr Formate werden unterstützt.

Adobe betont aber, dass man diese Funktion aktiv einschalten müsse, wer also normalerweise mit LUTs arbeitet, muss sich nicht sorgen, dass sein Material automatisiert verändert würde. 

Weiter hat Adobe die Zusammenarbeit von Teams erleichtert, zudem unterstützt die Software neue Formate.

Das obige Bild leistet neue Funktionen für Premiere Pro im Überblick auf.
Mit speziellen Fujifilm-Kameras können Fotos direkt aus der Kamera in die Cloud wandern.
Frame.io

Es gibt neue Funktionen für Frame.io. Mit speziellen Kameras von Fujifilm ist es nun möglich, Fotos direkt nach dem Auslösen automatisiert in die Frame.io-Cloud hochzuladen. Das beschleunigt die Abläufe massiv. Diese nützliche Funktion ist derzeit aber für die Hersteller anderer Kameras noch nicht verfügbar, sondern bisher eben nur für einige Kameramodelle von Fujifilm.

Auch in puncto Sicherheit hat Frame.io nachgelegt. Per Forensic Watermarking lässt sich Material künftig besser schützen und es ist somit einfacher, Missbrauch zu verfolgen. 

Die wichtigste AE-Neuerung ist das Property Panel.
After Effects

After Effects feiert 30jährigen Geburtstag, und dafür hat Adobe der Software einige neue Funktionen spendiert, etwa ein neues Property Panel. Um bestimmte Dinge zu ändern, ist es also nicht mehr notwendig, sich durch diverse Menüs zu klicken. Stattdessen lassen sich die Parameter und Layer über das neue Property Panel direkt und schnell verändern. Das spare enorm Zeit, so Adobe. 

Auf einen Blick: Neue Funktionen für After Effects.
Firefly

Firefly ist eine neue Produktfamilie generativer KI-Modelle, die es zunächst ermöglichen soll, Bilder und Texteffekte zu erstellen.

Firefly ist eine neue Produktfamilie kreativer generativer KI-Modelle.

Konkret wird es mit Adobe Firefly möglich sein, mit den Softwares der Creative Suite KI-Funktionen zu nutzen, die es erlauben, beispielsweise neue Bilder zu generieren oder Texteffekte zu erzeugen. Das ist natürlich erst der Anfang, sukzessive dürften immer weitere Funktionen hinzukommen, und auch diese werden dann wohl in unterschiedlichste Softwares von Adobe einfließen. 

Adobe betont, wie wichtig es im Zusammenhang mit der Nutzung von KI sei, die Rechte Kreativer an ihren Inhalten zu schützen.