Messe: 18.04.2005

NAB2005: MDR und Deutsche Welle setzten auf P2

Zur NAB gaben Panasonic und die beiden deutschen Broadcaster Deutsche Welle (DWTV) und Mitteldeutscher Rundfunk (MDR) bekannt, dass die Sender in aktuellen Bereichen die P2-Speicherkartentechnik einsetzen wollen.

DWTV in Berlin hat sich im März 2005 für erste Tests mit dem P2-System von Panasonic entschieden, die Bekanntgabe erfolgte aber erst jetzt zur NAB. »Zunächst wollen wir die neue Technik kennen lernen und sehen, welche Vorteile sich daraus für uns ergeben«, sagt Walter Grundauer, Leiter der Produktion bei DWTV. Die Politik-Redaktion übernimmt innerhalb des deutschen Auslandssenders die Vorreiterrolle, hier soll sich die Technik im Praxiseinsatz bewähren. Konkret sind im Einsatz: ein P2-Camcorder, ein P2-Recorder, ein P2-Laufwerk und 20 P2-Karten.

»Dabei ist für uns eine einfache und direkte Anbindung an die Avid-Welt wichtig«, erläutert Produktionsleiter Grundauer eine der Randbedingungen des Praxistests. »Hier in Berlin steht uns ein Avid-Adrenaline-System zur Verfügung, in das wir die Daten von der P2-Card direkt einspielen werden.« Insbesondere gilt das Augenmerk des Produktionsleiters dem einfachen Handling – schließlich sollen die Redakteure ihre Beiträge selbst am Laptop sichten und schneiden können.

DWTV wird das P2-Equipment parallel zu vorhandenen, DV-basierenden Akquisitionslösungen einsetzen. DWTV ist für Panasonic kein neuer Kunde: Die Videojournalisten des Senders nutzen rund 20 Camcorder des Typs AG-DVX100 (einen Test finden Sie hier), mit denen DWTV beispielsweise auch vom Tsunami-Unglück aus Südostasien berichtet hat.

Auch der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) gibt zur NAB2005 eine Entscheidung im Zusammenhang mit P2 bekannt: Künftig will der Broadcaster in der Akquisition verstärkt die P2-Aufzeichnungstechnik von Panasonic einsetzen. Der MDR sammelt schon seit der IBC 2004 eigene Erfahrungen im Umgang mit der Speicherkartentechnik, in den kommenden Monaten sollen die Feldversuche mit P2-Camcordern intensiviert werden. Zu diesem Zweck orderte der MDR während der NAB weitere P2-Speicherkarten. Der MDR plant im Vorfeld einer flächendeckenden Einführung der P2-Technologie die Optimierung seiner Workflows.

Jörg Winkert, Leiter der Technischen Planung beim MDR, führt aus: »Die Einführung von P2-Technik in der Akquisition, die wir im Rahmen von Ersatzbeschaffungen realisieren wollen, ist ein konsequenter Schritt auf dem Weg in eine vollständig vernetzte bandlose Produktion. Wir wollen zudem kein neues Aufzeichnungsformat, sondern eine neue Aufzeichnungstechnologie für alle Genres der Fernsehproduktion. Die P2-Technologie ermöglicht darüber hinaus die Migration von DVCPRO ,on Tape’ auf ein DVCPRO, das die Voraussetzungen für ein effektiveres Handling von Metadaten schafft.“

Horst Remberg, Leiter des Geschäftsbereiches Produktion beim MDR, betont: »Die P2-Technologie bietet umfangreiche Optimierungspotenziale in den Betriebsabläufen. Dies bedeutet die Ablösung von bandbasierenden Aufzeichnungen im EB-Bereich, die in ihrer Konsequenz nicht nur die Reduzierung von Bandkosten, sondern auch Einsparungen im Wartungsaufwand für Bandlaufwerke zur Folge haben. Die Erschließung des Einsparpotenzials setzt eine nahtlose Integration des P2-File-Formates in die netzwerkbasierende Produktionskette des MDR voraus.«

Der MDR ist als Dreiländeranstalt für Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt aktiv und verwendet bereits seit 1997 DVCPRO- und DVCPRO50-Equipment.

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