NAB2005: Objektive, optisches Zubehör

Das jüngste Mitglied der Zeiss-Digi-Prime-Familie hat eine Brennweite von 3,9 mm und erweitert damit das Objektivangebot im Weitwinkelbereich. Auf 35-mm-Verhältnisse umgerechnet, entspricht die Brennweite 10 mm. Das Objektiv bietet beim Arbeiten im 4:3-Format einen Betrachtungswinkel von 98,2 Grad horizontal, 81 Grad vertikal und 111,8 Grad diagonal. Im 16:9-Format liegen die Werte bei 103,6 Grad horizontal, 70 Grad vertikal und 111,8 Grad diagonal. Trotz dieser extremen Eckwerte erreicht das Objektiv auch den Randzonen eine nahezu verzeichnungsfreie Abbildung.

Laut Hersteller wurde auch das Color-Fringing minimiert, so dass sich das Objektiv auch besonders für Effekt-Drehs eignen soll, die stark nachbearbeitet und mit anderen Bildquellen kombiniert werden sollen (CGI-Shots), weil damit Material-Korrekturen in der Postproduktion auf ein Minimum reduziert würden. Gerade bei Aufnahmen mit Modellaufbauten biete das Objektiv Vorteile, weil die Perspektive beim Dreh damit sehr natürlich wirke.

Mit der Auslieferung des Objektivs dürfte zur IBC2005 zu rechnen sein, lässt der Vertrieb BandPro wissen.

Canon stellte zur NAB2005 das Thema HD ins Zentrum, zeigte aber auch Neuheiten im SD-Bereich, die jedoch im europäischen Markt höchstens eine geringe Rolle spielen dürften.

Die jüngste Ergänzung des Canon-Line-Ups ist das HJ17ex7.6B, vom Hersteller als Standard-HD-Objektiv für portable Kameras und Camcorder konzipiert. Es deckt den Brennweitenbereich von 7,6 bis 130 mm ab (mit Extender15,2 bis 260 mm), es erreicht als maximale Öffnung 1:1.8 (von 7,6 bis 97,5 mm), mit zunehmender Telewirkung fällt die Öffnung dann leicht auf 1:2.4 bei 130 mm ab (1:4.8 am oberen Anschlag, wenn der Extender genutzt wird). Canon hat das Objektiv im Vergleich zum bisher schon verfügbaren 17fach-HD-Objektiv in etlichen Aspekten verbessert, so beträgt die Nacheinstellgrenze (minimale Objektdistanz) nun 56 cm im Vergleich zu den bisher realisierten 75 cm. Das neue Objektiv ist zudem in allen Aspekten kleiner, kompakter und leichter als bisherige HD-Objektive (164 x 106,5 x206,4 mm; 1,62 kg) und hat damit nun die gleichen Abmessungen wie vom Zoomfaktor vergleichbare SD-Linsensysteme. Der Nettopreis ist gleich geblieben wie beim bisherigen 17fach-HD-Zoom: 19.500 Euro.

Mit dem KH19x6.7KTS hat Canon ein Objektiv für 1/2-Zoll-HD-Kameras entwickelt, maßgeschneidert für die kompakte Sony-Kamera HDC-X300. Dieses Objektiv lässt sich über den Sony-Controller oder ein ebenfalls verfügbares Steuerpult von Canon fernbedienen, das ist auch die eigentliche Neuerung: Das neue Objektiv kann ausschließlich ferngesteuert werden, eine Version mit Zoomwippe gibt es schon.

Neu ist auch das Box-Objektiv DigiSuper60xs (XJ60x9BIE-D): Ein 60fach-HD-Teleobjektiv, das mit seinem Nettopreis von 111.000 Euro günstiger ist als die anderen, schon verfügbaren Canon-Objektive in dieser Klasse, die mit ihren höheren Zoomfaktoren von 75- bis 100fach mit höheren Listen-Nettopreisen von 140.000 bis 200.000 Euro zu Buche schlagen. Das 60fach-HD-Tele deckt Brennweiten von 9 bis 540 mm ab (mit Extender 18 bis 1080 mm), die maximale Öffnung von 1:1.7 bleibt bis 306 mm konstant und fällt dann ab auf 1:3,0 (1:6.0 mit Extender).

Von diesem Objektiv gibt es auch eine SD-Version mit leicht variiertem 62fach-Zoomfaktor, mit dem Canon das weit verbreitete 55fach-SD-Tele ablöst. Wegen des mit 104.000 Euro gegenüber dem HD-Objektiv nur relativ wenig günstigeren Nettopreises, dürfte dieses Objektiv in Europa und Nordamerika wohl nicht auf größere Gegenliebe stoßen.

Der Formatkonverter 260 der britischen Firma Abakus schlägt die Brücke zwischen dem B4-Mount von 2/3-Videoobjektiven und der Objektivfassung von 35-mm-Filmkameras (wahlweise Arri-PL-Mount oder BNCR), was die Bandbreite der einsetzbaren Linsen extrem verbreitert. Mit dem Adapter ist es aber beispielsweise auch möglich, die HD-Slomo-Kamera CineSpeed mit den DigiPrimes von Zeiss zu betreiben. Die Verwendung des Adapters schluckt zwar Licht – man verliert zwei Blendenstufen – werden aber etwa die sehr lichtstarken Primes eingesetzt, die von verschiedenen Herstellern angeboten werden, wirkt sich das laut Anbieter in der Praxis kaum negativ aus.

ZFinder ist eine Sucherlupenverlängerung, die sich mit Camcordern wie etwa dem HDW-F900 oder DSR-570 von Sony, der Varicam oder dem AJ-SDX900 von Panasonic nutzen lässt. Der Hersteller betont die geringe Verzeichnung (unter 1%) und die 4fach-Vergrößerung. Die Augenmuschel lässt sich im Bereich von +/- 5 Dioptrien an die Sehstärke des Kameramanns anpassen.

Das Gewicht der Sucherlupenverlängerung beträgt 1,33 kg, sie ist 325 mm lang und soll zum Nettopreis von rund 3.000 Euro angeboten werden.

Der neue 0,7x-Weitwinkelkonverter von 16×9 lässt sich mit den Sony-HDV-Camcordern HVR-Z1 und HDR-FX1, aber auch mit den DV-Camcordern DVX100A von Panasonic sowie Canon XL2 und XL1 nutzen. Auch für den gemeinsamen Einsatz mit einer Mattebox ist der Konverter nach Herstellerangaben geeignet. 16×9 hebt besonders die hohe Qualität des Konverters hervor, der aber zum Nettopreis von rund 800 US-Dollars deutlich günstiger ist als vergleichbare Konverter, etwa von Century.