Messe: 13.09.2008

IBC2008: Quantel setzt auf Stereo-3D, Red und Apple

Quantel bietet ein Stereo-3D-System von 3ality an, zeigt einen Stereo-3D-Server, einen Red-Workflow und die Integration von Final Cut Pro.

Dass die Kunden mit dem aktuellen Kurs von Quantel zufrieden seien, dass machte CEO Ray Cross an aktuellen Zahlen fest: Das Jahr 2008 stellt demnach für Quantel von den Kundenbestellungen das beste Geschäftsjahr seit dem Jahr 2000 dar. Außerdem resultiere die Hälfte des Umsatzes aus Bestellungen von schon bestehenden — offenbar zufriedenen — Kunden.

Zur IBC2008 präsentiert Quantel neue Kooperationen und neue Produkte in verschiedenen Bereichen.

Stereo-3D-Produktion

3ality Digital hat sich im 3D-Bereich mit Produktionen wie etwa dem Musikfilm »U2 3D« einen Namen gemacht. Quantel setzt ebenfalls schon seit geraumer Zeit auf das Thema und hat seine Systeme Pablo und iQ für die Bearbeitung von Stereo-3D-Material optimiert. Jetzt wollen beide Firmen nach eigenen Aussagen gemeinsam an noch besseren Lösungen für Produktion und Postproduktion von 3D-Material arbeiten. Steve Schklair, Gründer und CEO von 3ality, merkt an, dass man gemeinsam daran arbeite, einen sinnvollen und praktikablen 3D-Workflow zu etablieren. Als erstes Ergebnis der Kooperation präsentieren die Unternehmen zur IBC2008 SIP2100 einen Stereo-3D-Prozessor.

SIP2100 analysiert Stereo-3D-Aufnahmen, er findet die häufigsten Fehler und kann sie in einigen Fällen auch gleich korrigieren. Ziel ist es, einfacher technisch perfekte Stereo-3D-Bilder generieren zu können. Der Prozessor kann demnach in allen Produktiosnphasen sinnvoll eingesetzt werden, von der Akquisition bis zur Ausgabe des fertigen Films in verschiedenen Formaten. Entwickelt wurde SIP2100 von 3reality, Vermarktung und Vertrieb liegen exklusiv bei Quantel.

Stereo-3D-Broadcast

Auch im Broadcast-Bereich setzt Quantel auf Stereo-3D. Am Stand gibt der Hersteller einen Ausblick auf einen Stereo-3D-Server für den Broadcast-Markt. Der Server basiert auf Quantels sQ-Server, er unterstützt Echtzeit-Ingest and -Playout mehrerer Stereo-3D-Kanäle und nutzt AVC-Intra als Kompressionsverfahren.

Red-Workflow und und Final-Cut-Integration

Statt wie bisher auf eigene Editing-Systeme zu setzen, geht Quantel nun einen unerwarteten Schritt und zeigt zur IBC2008 die volle Integration von Apples Schnitt-Software Final Cut Pro in eine Produktionsumgebung auf Basis eines sQ-Servers — noch nicht als fertige, marktreife Integration, aber schon als Technologie-Demo, die weit über eine reine Absichtserklärung hinausgeht.

Beim Schneiden mit Final Cut Pro hat man dabei Zugriff auf unbearbeitete Bilder und Metadaten, wie auf Material, das schon mit Quantel-Systemen bearbeitet wurde — direkt auf dem sQ-Server. Man muss also das Material nicht erst importieren. Final Cut Pro ist dabei laut Quantel voll integriert und kann genutzt werden, um eigene Schnittprojekte umzusetzen oder von Quantel-Systemen zu übernehmen. Mit Final Cut fertiggestellte Projekte können direkt für den Playout auf dem Server bereitgestellt werden, müssen dafür nicht exportiert werden, sondern stehen sofort nach dem Schnitt für den Playout bereit.

Auch mit den Digitalkameras von Red Digital Cinema hat sich Quantel befasst: Nun können deren r3d-Files mit den Quantel-Systemen eQ, iQ und Pablo bearbeitet werden. Die Daten der Red-Kameras können vor dem Import im Preview-Modus abgespielt werden, um eine erste Auswahl zu ermöglichen. Dabei lassen sich In- und Out-Punkte setzen und es können dann nicht nur ganze r3d-Files, sondern auch ausgewählte Passagen davon importiert werden, zudem sopll es möglich sein, in 4K gedrehtes Material mit voller 4K-Auflösung zu importieren, aber auch mit 2K oder 1K, um Speicherplatz zu sparen. Laut Quantel werden alle Red-Optionen unterstützt, inklusive Belichtung, Farbraum und Farbtemperatur.

Anzeige: