3D-Software, Compositing, Grafik, VFX: 18.05.2016

NAB2016-Video: Ncam zeigt neue VR-Technologien

Mit einer eindrucksvollen Preview neuer Technologien für den AR- und VR-Markt zeigte Ncam während der NAB2016, was in puncto Echtzeit-Compositing, Live-CG, Tiefen-Keying, Tracking und mit der Zielrichtung Echtzeit-VFX heute schon möglich ist.

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Was macht der Mann da? Er spiegelt sich in einem Auto, das gar nicht da ist: Augmented Reality, Live-Compositing, Live-CG — das sind die Themen von Ncam.

Was Ncam während der NAB2016 zeigte, passte insofern sehr gut nach Las Vegas, weil hier ohnehin in der ganzen Stadt sehr viel mit Illusionen gearbeitet wird. Bei Ncam steckt aber hinter der perfekten Illusion modernste Technologie, die am Cutting Edge des derzeit Machbaren operiert: Ncam kombiniert Bilder aus dem Computer absolut realitätsnah mit Realaufnahmen — in Echtzeit, also live-fähig, auf Wunsch unter Einsatz von Handkameras.

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Live-Tracking spielt immer noch eine wichtige Rolle bei Ncam, aber dient mittlerweile eher als Basis für andere Technologien.

Zur IBC2013 hatte Ncam ein live-fähiges Tracking-System vorgestellt (Meldung), das mittlerweile unter anderem von TV-Sendern genutzt wird, um Grafiken in Live-Signalen zu platzieren. So wurde das System etwa auch vom deutschen Fernsehen in der Berichterstattung von der Fußball-WM 2014 genutzt  (Bericht).

In zahlreichen Partnerschaften, etwa mit Echtzeit-Grafikanbietern (NAB15-Meldung, IBC15-Meldung), hat sich das System permanent weiterentwickelt.

Nun gab Ncam zur NAB2016 in drei Technologie-Previews einen Ausblick darauf, was von dem Unternehmen in Zukunft noch zu erwarten ist: Augmented Reality, Live-Compositing, Live-CG und perspektivisch Echtzeit-VFX stehen dabei im Zentrum.


Im Video demonstrieren und beschreiben Nic Hatch und Luke Goddard von Ncam (auf englisch) die Technologien kommender Produkte des Unternehmens.
Technik aus dem Games-Bereich integriert

Durch die enge Verknüpfung eigener Technologien mit solchen aus dem Games-Bereich schafft es Ncam, Realbilder und CG auf vielfältige Weise so miteinander zu kombinieren, dass ein fotorealistischer Eindruck entsteht.

So war es möglich, dass Nic Hatch in einer leeren Ecke des Standes von einer Handheld-Kamera beobachtet hin und her gehen konnte, man aber auf dem Bildschirm sah, wie er hinter einem computergenerierten Auto vorbeiging und sich dabei absolut realistisch in dessen Motorhaube spiegelte.

Tiefen-Key und Compositing in Echtzeit

Weiter verbessert hat Ncam auch seine Möglichkeiten, CG-Objekte frei im Raum zu positionieren und dennoch realistisch mit Realaufnahmen zu kombinieren. Luke Goddard bewegte sich in der leeren Greenbox, auf dem Bildschirm konnte man ihm aber dabei zusehen, wie er auf diese Weise bei leichtem Schneefall einen computergenerierten Baum umrundete und wahlweise auch davor oder dahinter stehenblieb — in Echtzeit, aufgenommen von einer Handkamera.

Die Kerntechnologie dabei besteht darin, dass das Tracking-System von Ncam Tiefeninformationen nicht nur von der Kameraposition mitliefert, sondern auch von den aufgenommenen Objekten. Dadurch »weiß« das Grafiksystem, ob sich die Person vor oder hinter dem CG-Objekt befindet — unabhängig von der Kameraposition selbst.

Realistisch und perfekt passend zu den Realaufnahmen beleuchtete CG-Objekte

Ncam hat eine Technik entwickelt, auf deren Basis CG-Objekte in Echtzeit an die realen Lichtverhältnisse einer Szene angepasst werden können. Dadurch passen die Realaufnahmen und die CG-Elemente auch bei sich ändernden Lichtverhältnissen immer perfekt zusammen: die Farben, die Schatten, alles passt — in Echtzeit.

Am NAB-Stand demonstrierte Luke Goddard das, indem er sozusagen einen in der Realität nicht vorhandenen Bonsai-Baum mit einer realen, bewegten Leuchte mit wechselnden Farben aus unterschiedlichen Winkeln anstrahlte. Auf dem Bildschirm konnte man den Bonsai dann in der entsprechenden Farbgebung und mit dem jeweils passenden Schattenwurf sehen. In das Podest, vor dem Goddard agierte, war eine Kamera eingebaut, die das auftreffende Licht in Farbe und Winkel erfasst und diese Informationen an das Computersystem weitergibt, das den Baum generiert.