Branche, Restaurierung: 13.03.2009

Defa-Filme mit SteadyFrame-Scanner restauriert

Mit einem SteadyFrame-Scanner von P+S Technik wurden kürzlich zwölf Defa-Filme aus den frühen 90er-Jahren abgetastet und anschließend restauriert, sowie in HD gemastert. Damit wurde das erste Restaurierungsprojekt abgeschlossen, bei dem der neue Scanner zum Einsatz kam.

Das Postproduktionshaus PostFactory restaurierte für die MB-Babelsberg zwölf Filme aus der späten Phase der Defa-Produktion. Die Filme wurden in 2K-Auflösung gescannt, die Daten dann bearbeitet und als HD-Sendebänder im Format HDCAM SR in 4:4:4 ausgegeben. Als Scanner kam ein SteadyFrame von P+S Technik zum Einsatz. Dieser Scanner ist auf besonders schonende Filmbehandlung optimiert, arbeitet ohne Sperrgreifer und mit einem Flächensensor. P+S hatte den Scanner zur IBC2008 vorgestellt (Videoreport).

Beim Defa-Restaurierungsprojekt wurden die gescannten Daten bei PostFactory mit deren Baselight-System (siehe Meldung) farbkorrigiert und parallel mit der Software PF-Clean bearbeitet. Diese Restaurierungs-Software kann direkt mit dem Baselight-System interagieren und die restaurierten Einzelbilder in dessen Timeline zurückschreiben.

Die so behandelten Filme wurden zu Beginn der 90er Jahre von Defa-Nachfolgegesellschaften produziert. Darunter befinden sich unter anderem »Der Verdacht« von Frank Beyer und Ulrich Plenzdorf sowie »Zwischen Pankow und Zehlendorf« von Horst Seemann. Viele der Produktionen stellen aus Sicht der Rechteinhaber nicht nur wichtige Filmdokumente aus der Zeit der Wiedervereinigung Deutschlands dar, sondern sind auch frühe Beispiele der sogenannten »Berliner Schule«, einer Stilrichtung in deren Mittelpunkt die nüchterne Abbildung der Realität und Normalität des Alltags nach der Wende stand. Die Erzähllinien dieser Filme sind oft in sozial schwachen Bevölkerungsgruppen angesiedelt und handeln von zwischenmenschlichen Problemen. So befand sich unter den restaurierten Filmen nicht nur »Der Blaue«, ein Film aus dem Jahr 1993 mit Manfred und Ulrich Mühe, sondern es waren auch einige bisher weniger bekannte deutsch-französische Koproduktionen in dem Filmpaket enthalten.