Storage, Top-Story, Trend: 31.10.2015

Speicherkonzepte in Zeiten von UHD und 4K

Die Bearbeitung von UHD- und 4K-Material erfordert in vielen Produktionshäusern die Anpassung von Workflows, aber auch von Speicherinfrastrukturen. Aus Sicht von Quantum eignet sich das Speicherkonzept »Object Storage« besonders für parallele Workflows mit Inhalten, die gemeinsam genutzt werden.

Wie verwaltet, sichert und archiviert man große Datenmengen, wie sie beim Arbeiten in hohen Auflösungen anfallen? Diese Frage stellen sich vielen Medienunternehmen spätestens dann, wenn sie von HD auf 4K umsteigen: 4K-Bilder enthalten nun mal die vierfache Pixelmenge von HD-Bildern.

Eine andere aktuelle Herausforderung besteht für Medienhäuser darin, Inhalte in unterschiedlichsten Formaten und Auflösungen bereitzustellen. Das erfordert oft, die internen Abläufe anzupassen, weil plötzlich viele Arbeitsprozesse auch parallel ablaufen müssen. Konnten HD-Workflows in der Regel noch linear ablaufen, erfordern neue Plattformen, die auch 2nd- und 3rd-Screens bedienen, dass die Workflows parallel stattfinden.

Mehr parallele Streams erforderlich

Im Bereich der Speichersysteme erfordern solche Setups Systeme, die mehrere Streams mit hochauflösenden Inhalten per Fibre Channel bereitstellen können, um etwa Echtzeit-Bearbeitungen wie Schnitt, Farbkorrektur oder umfangreiche Audiobearbeitung zu unterstützen. Arbeitsschritte, die nicht in Echtzeit stattfinden müssen —etwa Transcoding oder Rendering — benötigen wiederum eine Speicherlösung, die für sehr viel kleinere Dateien optimiert ist. Der Großteil der Speichersysteme im Medienbereich ist allerdings nicht dafür konzipiert, diese Anforderung zu unterstützen und gleichzeitig die Streaming-Leistung aufrechtzuerhalten, um etwa Dropped Frames zu vermeiden.

Object Storage für parallele Workflows mit Shared Content

Um diesen Herausforderungen zu begegnen, haben die Hersteller unterschiedliche Ansätze entwickelt. Quantum setzt dabei auf Object Storage. Dieses Speicherkonzept verwaltet Daten als Objekte — im Unterschied etwa zu File-Systemen, die Daten in einer File-Hierachie verwalten.

Object Storage bietet laut Quantum nicht nur Disk-Speicherung mit geringer Latenzzeit für den Datenzugriff, was ideal für Nicht-Echtzeit-Transcoding und die Bereitstellung ist, sondern ist vor allem bei großen Datenvolumen skalierbarer und sicherer als RAID.

RAID-Speicher stoße bei 500 TB an seine Grenzen, so Quantum. Eine Skalierung im Petabyte-Bereich gehe bei Disk-Kapazitäten von drei bis vier TB daher mit einer entsprechend hohen Zahl an Disks einher. Mit der wachsenden Anzahl der Disks nehme jedoch die Wahrscheinlichkeit zu, dass diese ausfielen. Wiederherstellungszeiten liegen bei RAID-6 bereits heute in einer Größenordnung von 24 Stunden und mehr, sagt Quantum. Der Hersteller hält das Object-Storage-Konzept hier für die bessere Lösung, weil sie auf die Verarbeitung von Petabytes ausgelegt und darüber hinaus skalierbar sei.

Tape, als Speichermedium der alten Schule, eigne sich gegenüber Object Storage vor allem für die langfristige Datenvorhaltung und Archivierung; allerdings bieten tape-basierte Archive nicht die Geschwindigkeit, die für eine effektive Monetarisierung benötigt wird, so Quantum: Mit Object Storage ist Nearline-Level-Zugriff möglich und im Unterschied zu Tape müssen bei Object Storage die Inhalte nicht auf dem Primärspeicher wiederhergestellt werden. Bearbeitungen wie Transcoding und die Bereitstellung können direkt vom erweiterten Online-Storage aus durchgeführt werden.

Hohe Effizienz, Automatisierung und Monetarisierung

Object Storage stellt die Grundlage für die Erweiterung einer Online-Umgebung dar, doch um die Infrastruktur wirklich effizient zu gestalten, sind noch zusätzliche Funktionen notwendig, betont Quantum. Die Integration von Object Storage in ein leistungsfähiges Shared File System könne die Monetarisierung unterstützen, indem es als aktives Archiv für die Erstellung von Inhalten agiere. Object Storage, das mehrere Protokolle unterstütze, biete zwei Zugänge zu den Inhalten, die sich nicht gegenseitig beeinträchtigten: Über das File-System für das Editieren, Farbkorrektur und weitere Streaming-Vorgänge, über REST/S3 für Transcoding, die Bereitstellung und die Wiedergabe.

Durch intelligente richtlinienbasierte Automatisierung könnten die Inhalte nach Projektabschluss nahtlos vom Online Storage auf den erweiterten Online Storage verschoben werden – gleichzeitig bleibe der Zugang über das File System, der für die erneute Nutzung der Inhalte benötigt wird, transparent. Zudem stelle die Integration mit Media Asset Management Systemen sicher, dass Legacy-Inhalte für die einfache Monetarisierung gesucht werden könnten und sofort zugänglich seien.

Aus der Sicht von Quantum bietet Object Storage aus den genannten Gründen viele Vorteile, wenn es darum geht, Workflows aufzubauen, die auch künftigen Speicheranforderungen standhalten. Der Hersteller resümiert: »Mit der Erweiterung einer Online-Umgebung um eine Lösung, die Object Storage mit intelligenter Verwaltung verknüpft, können zudem Workflows besser vor technologischen Disruptionen abgesichert werden – sie werden sehr viel schneller eintreten, als man erwartet. Wer kann schon sicher sagen, welche Auflösungen oder technischen Neuerungen uns in Zukunft erwarten, wie sie sich auf Storage-Kapazitäten und Workflows auswirken und wie schnell man diese an die neuen Anforderungen anpassen muss? 4K wird sicher nicht das Ende der Entwicklung sein. Hollywood experimentiert ja bereits mit 360-Grad Leinwänden, die über VR-Brillen ausgesteuert werden.«

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