Zubehör: 17.08.2012

Manfrotto: USB-Fernsteuerung für DSLR

Manfrotto hat zwei neue Fernbedienungen im Programm, mit denen sich Autofokus-Objektive an Canon-DSLRs auch im Videomodus fernsteuern lassen. Laut Hersteller können die beiden Systeme als »elektronischer Follow-Focus« benutzt werden.

Die Fernsteuerungen sollen laut Manfrotto manuelle Schärfezieheinrichtungen ersetzen können. Angeschlossen werden die neuen Fernbedienungen an der USB-Buchse der betreffenden Canon-DSLR, welche die Befehle der Fernbedienung dann an den Stellmotor im Objektiv überträgt. Durch die Verbindung der Fernbedienung mit der Kameraelektronik lassen sich neben der Schärfe auch Parameter wie die Fokusgeschwindigkeit anpassen. Die Geschwindigkeit einer Schärfenverlagerung kann dabei in 3 Stufen eingestellt werden, wobei es möglich ist das Tempo zu fixieren oder variabel während der Schärfenverlagerung zwischen den 3 verfügbaren Geschwindigkeiten zu wechseln. Es ist auch möglich, Fokuspunkte zu speichern und so reproduzierbare Schärfenverlagerungen zu realisieren. Im Fotomodus der DSLR können die Fernsteuerungen als Fernauslöser eingesetzt werden, beispielsweise bei Bildserien oder Langzeitbelichtungen.

Die Fernsteuerungen sind in zwei Versionen erhältlich: Die Bezeichnung MVR911ECCN steht für die einfachere Klemm-Variante, die sich am Schwenkarm eines Stativs oder am Handgriff eines Schulter-Rigs befestigen lässt. Das Modell MVR911EJCN hingegen ist in der Form eines Handgriffs bzw. Joysticks ausgeführt, es ersetzt also den Schwenkarm eines Stativs bzw. den Handgriff an einem Rig. Zudem ist die Handgriff-Variante mit einer LCD-Anzeige ausgestattet. Auf dem Display werden Kamerainformationen wie Batterie- oder Speicherkartenstatus angezeigt.

Die beiden Fernsteuerungen sind in ihren grundsätzlichen Bedienfunktionen recht ähnlich: Neben der Steuerung der Schärfe in 3 Geschwindigkeiten sowie der Speicherung von Fokuspunkten erlauben beide Systeme beispielsweise das Starten und Stoppen der Videoaufnahme. Beim größeren Modell MVR911EJCN besteht zudem die Möglichkeit, Blende und Belichtungszeit sowie ISO-Wert ferngesteuert zu setzen. Die wichtigsten Kamerafunktionen können also gesteuert werden, ohne die Hand von der Fernbedienung nehmen zu müssen. Manfrotto weist jedoch darauf hin, dass die verfügbaren Funktionen auch vom verwendeten Kameramodell abhängen. Beispielsweise kann bei einigen Canon-DSLRs im Videomodus die ISO-Einstellung nicht manuell festgelegt werden.

Wesentliche Vorteile des Systems liegen laut Manfrotto darin, dass sich mit Hilfe des »elektonischen Follow-Focus« nun auch bei einer DSLR im Einmannbetrieb leichter die Schärfe ziehen lässt. Durch den Verzicht auf externe Bauteile und Zahnräder ermögliche das System zudem schnellere Objektivwechsel, so Manfrotto. Außerdem werden versehentliche Bewegungen und »Ruckler« an der Kamera, die durch das manuelle Schärfeziehen entstehen können, ausgeschlossen.

Beide Systeme sind mit der Canon EOS 5D Mark 2, EOS 1D Mark IV oder auch der EOS 7D kompatibel. Ebenso können die USB-Fernsteuerungen mit den Canon-Modellen EOS 60D, EOS 600D, EOS 550D sowie EOS 500D benutzt werden. Über den USB-Anschluss, der zur Verbindung mit der DSLR dient, sollen sich laut Manfrotto in Zukunft auch Firmware-Updates auf die Fernbedienung spielen lassen, um so die Kompatibilität mit weiteren Kameramodellen zu gewährleisten.

Die Klemm-Fernsteuerung MVR911ECCN ist zu einem Brutto-Listenpreis von gut 400 Euro verfügbar. Die mit weiteren Funktionen sowie einem LCD-Display ausgestattete MVR911EJCN ist für ca. 800 Euro zu haben.

Beide Fernsteuerungen sind Teil des Manfrotto Sympla Systems. Sympla ist ein modular aufgebautes Kamera-Rig. Zentraler Bestandteil ist dabei ein Schulterstützen-Set, welches beispielsweise um eine Mattebox, Handgriffe, Objektivstützen oder die vorgestellten Fernbedienungen erweitert werden kann.

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