Unternehmen: 16.10.2002

5D am Ende

Der britische Hersteller von Postproduktions-Software 5D muss angesichts der schwierigen wirtschaftlichen Lage den Betrieb einstellen.

In einem offiziellen Statement des Unternehmens heißt es, dass der Betrieb zum 11. Oktober eingestellt worden sei. Die Büros von 5D seien mit sofortiger Wirkung geschlossen und die Mitarbeiter entlassen worden. Zur Insolvenz des Unternehmens hätten ein Vielzahl unterschiedlicher Gründe geführt, die zudem durch die anhaltend schlechte wirtschaftliche Lage negativ verstärkt worden seien, so Marc Dando, bisher Firmenchef von 5D. Nach einer intensiven Diskussion sei das Board of Directors zu dem Schluss gekommen, dass sich eine Insolvenz nicht mehr abwenden lasse. Marc Dando ergänzt: »Wir danken all unseren Freunden und Kunden in der Branche, die uns in den vergangenen 13 Jahren unterstützt haben, und sind dankbar für das Mitgefühl, das wir nun von vielen Seiten erfahren«.
Über den weiteren Verbleib der Assets und eventuelle Übernahmen durch andere Unternehmen erteilte 5D keine Informationen.

5D hatte in seinen Anfängen zunächst Effekt-Plug-Ins für verschiedene Animations- und Compositing-Systeme entwickelt und erfolgreich in der 5D-Monster-Reihe vermarktet. Später kam der Rendering-Engine 5D Masher mit ins Programm, eine Workstation, die sich als Grafik- und Render-Subsystem mit Quantel-Systemen wie etwa Henry und Hal einsetzen ließ.

In den vergangenen zwei Jahren spezialisierte sich 5D dann zunehmend auf Postproduktionssysteme und führte mit Cyborg ein System ein, das in der Grundversion die bestehenden Workflows bei Postproduktionshäusern optimieren sollte und später immer weitere Funktionalität erhielt. Mit weiteren Modulen wie etwa dem Farbkorrektursystem Colossus oder dem Review-System Commander ergänzte 5D dann seine Produktpalette.

In Deutschland arbeitet unter anderem Das Werk mit Equipment von 5D (siehe Investitionsmeldung), aus Frankreich meldete erst kürzlich das Eclair Film Lab ein Investition in 5D Colossus (siehe Meldung).