Unternehmen: 05.08.2005

Springer kauft ProSiebenSat.1

Der Springer Verlag wird nach verschiedenen Presseberichten 2,5 Milliarden Euro für den Erwerb der Mehrheit an ProSiebenSat.1 bezahlen.

Der Springer Verlag erwirbt demnach die Anteile an ProSiebenSat.1, die derzeit von Haim Saban und dessen Investorengruppe gehalten werden. Saban hatte nach der Kirch-Insolvenz die Sendergruppe übernommen (siehe Meldung darüber).

Die Kartellbehörden müssen dem Deal noch zustimmen, und wenn sie das tun, entsteht nach Bertelsmann/RTL ein zweiter großer Medienkonzern in Deutschland, der neben Verlags- auch TV-Aktivitäten unter einem Dach bündelt. Der Springer Verlag hätte dann die Kontrolle über Fernsehsender wie ProSieben, Sat.1 und N24.

Springer will dem Vernehmen nach den Großteil des Kaufpreises in Höhe von 2,5 Milliarden Euro in bar bezahlen und lässt verlauten, dass die Finanzierung bereits geregelt sei. Später sollen dann die Axel Springer AG und ProSiebenSat.1 verschmolzen werden.

Haim Saban werde als Vorsitzender des TV-Beirats bei Springer weiter im Boot bleiben, heißt es. Seine Investorengruppe wird im Zuge der Übernahmen 820.000 Aktien der Axel Springer AG erhalten, was 2,4 Prozent des Grundkapitals entspricht. Weiter sollen die Investoren von Springer je ProSiebenSat.1-Stammaktie 22,60 Euro in bar und 0,77 Euro in eigenen Aktien erhalten.

Bei ProSiebenSat.1 begrüßt man offiziell die Übernahme — alles andere wäre auch wirklich überraschend. Weiter betont man beim Sender, dass sich die Gewinne seit der Übernahme durch Saban deutlich verbessert hätten und der Konzern mit seinen 2.700 Mitarbeitern gut dastehe. Das sah man offenbar auch bei der Axel Springer AG so, wo man sich nun auf eine Zukunft als profitables, börsennotiertes Medienunternehmen von internationalem Rang freut.