Unternehmen: 23.02.2009

Make TV: Virtuelles TV-Studio für Live-Produktionen am PC

Der Kölner Streaming-Dienst Make TV bietet mit seiner neuen Internetplattform die Möglichkeit, eine Live-Sendung per PC zu produzieren. Mittels Streaming-Technologie steht die Sendung dann auf einer gewünschten Internetseite zum unmittelbaren Abruf bereit.

Für die Produktion einer TV-Sendung mit Make TV genügen laut Anbieter ein Internet-PC mit DSL-Anschluss, sowie eine Webcam oder Videokamera, die per USB– oder Firewire angeschlossen werden. Über eine im Webbrowser dargestellte, virtuelle Mischpult-Anwendung lassen sich Eingangssignale von Bild- und Tonquellen bearbeiten. Auch Schrifteinblendungen und diverse Bildeffekte sowie Keying-Funktionen können so per Mischer umgesetzt werden. Bei der Entwicklung der web-basierten Oberfläche habe man sich am Aufbau einer klassischen Senderegie orientiert, so Make TV.

Via Internet kann der Anwender beliebig viele externe Kameras zuschalten. Jede dieser weiteren Kameras kann ihr Bildsignal über einen eigenen Computer, auf dem ebenfalls die webbasierte Make-TV-Anwendung läuft, ins Netz einspeisen. Die Inhalte stehen dann auf dem zur Produktion bestimmten Rechner zur Bearbeitung bereit. Bild und Ton weit voneinander entfernter Produktionsorte können somit in einer gemeinsamen Sendung kombiniert werden.

Der Benutzer entscheidet, ob das Ausgangssignal aufgezeichnet oder direkt und live ins Web gesendet wird. Aufgezeichnete Sendungen sind laut Anbieter bereits kurz nach Produktionsende abrufbar. Live-Produktion stehen nach der »Ausstrahlung« im Web als Stream im Archiv bereit.

Der Anbieter Make TV sieht als Hauptzielgruppe des neuen Streaming-Dienstes vor allem mittelständische Unternehmen, Verbände und Vereine. Gerade bei kleineren Unternehmen sei es denkbar, mit Hilfe von Make TV wichtige Ereignisse wie Messeauftritte oder Bekanntmachungen live im Internet zu übertragen. Zum öffentlichkeitswirksamen Einsatz kam der neue Dienst bereits bei Auftritten der Bundeskanzlerin sowie für Sendungen während des hessischen Wahlkampfes.

Um die Web-TV-Lösung ausprobieren zu können, stellt der Anbieter eine Version mit den

Grundfunktionen kostenlos zur Verfügung. Die Zuschauerzahl dieser Version ist jedoch auf 50 begrenzt, ebenso ist der Speicherplatz in der eigenen Medienbibliothek auf 500 MB limitiert. Für einen Betrag von knapp 100 Euro pro Monat schaltet Make TV jedoch eine unbegrenzte Zuschauerzahl frei und der Speicherplatz erhöht sich auf 50 GB außerdem gibt es dann keine externen Werbeeinblendungen. Auf der Zuschauerseite sind ein Flash-Player sowie eine Internet-Verbindungsgeschwindigkeit von 500 kbps/s erforderlich, um die Make-TV-Sendungen sehen zu können.

Anwender von Make TV

Der Deutsch-Asiatische Wirtschaftskreis (DAW) gehört zu den ersten Anwendern von Make TV und hat auf der Basis von Make TV einen Fernsehkanal gegründet, der es der mittelständischen Wirtschaft ermöglichen soll, sich mit Firmenprofilen, Produktpräsentationen oder Einsatzberichten zu präsentieren. DAW-Präsident Bodo Krüger spricht von einer »neuen Bewegtbild-Brücke zwischen Deutschland und den asiatischen Ländern«.