Unternehmen: 28.06.2010

Kodak: Neues Vision3-Filmmaterial, aktuelle Marktentwicklungen

Kodak präsentiert zwei neue Filme der Vision3-Linie und gibt Einblicke in aktuelle Marktentwicklungen und die Strategie des Unternehmens: Es wird weiter im Filmbereich entwickelt, zudem hat sich das Unternehmen neue Tätigkeitsfelder erschlossen.

Die Marktentwicklung im Kinobereich, wo digitale Projektionssysteme auf dem Vormarsch sind, im Zusammenspiel mit der zunehmenden Digitalisierung des Aufnahmebereichs, könnten die Vermutung nahelegen, dass man bei Kodak bang und unfroh in die Zukunft blickt. Das Gegenteil ist aber laut Kai Langner der Fall, der als Geschäftsführer von Kodak Deutschland und zusätzlich europaweit als General Manager im Bereich Entertainment Imaging des Unternehmens Verantwortung trägt.

Neues Filmmaterial

Im Jahr 2007 präsentierte Kodak die ersten Filme der neuen Vision3-Produktlinie und stieß damit aufgrund der verbesserten Performance der Filme auf großen Anklang in der Filmwelt. Die wichtigste technische Neuerung des Vision3-Materials bestand in der von Kodak entwickelten Dye-Layering-Technologie, die für feinkörnigere Bilder in den unterbelichteten Bereichen sorgt und eine saubere Filmabtastung in der Postproduction gewährleistet.

In den vergangenen Jahren hat Kodak die Vision3-Produktlinie kontinuierlich weiterentwickelt und präsentiert nun einen neuen Intermediate-Film, der für das Arbeiten in der digitalen Postproduction optimiert ist, sowie einen mittelempfindlichen, auf Kunstlicht sensibilisierten Farbnegativfilm.

Den Vision3 200T Color Negative Film 5213/7213 mit einem Belichtungsindex von 200 ASA / 24 DIN beschreibt Dieter Krinke, Technical Manager Entertainment Imaging als einen »Two-in-One-Film, der die Bildstruktur eines 100er Films mit der Vielseitigkeit eines 200er Materials bietet.« Als Vorteil hebt Kodak weiter hervor, dass der Film reduzierte Körnigkeit in unterbelichteten Bereichen, hohe Dynamik in den Highlights und zudem eine einheitliche Hauttonwiedergabe biete.

Mit dem neuen Intermediate-Film 2254/5254 will Kodak die Anforderungen der digitalen Postproduction erfüllen, wo Scanner/Filmrecorder an unterschiedlichen Stellen des Bearbeitungsprozesses eingesetzt werden. Der neue DI-Film sei kompatibel mit den gängigen Filmrecorder-Technologien (Laser-, CRT- und LED) und den Systemen der meisten Hersteller aus diesem Bereich. »Die originalgetreue Farbwiedergabe und verbesserte Schärfe des neuen Intermediate Films bewahrt die ursprüngliche Idee — von der Aufnahme bis auf die Leinwand«, urteilt Dieter Krinke.

Ausrichtung von Kodak

»Mit der Erweiterung seiner Kodak-Vision3-Plattform um zwei neue Filme unterstreicht Kodak seine Verbundenheit mit dem Medium Film«, sagt Kai Langner, Geschäftsführer von Kodak Deutschland und General Manager Entertainment Imaging. Er ergänzt, dass sich der Absatz von Color-Print-Filmen — also dem Material aus dem Kinokopien bestehen — in den vergangenen Jahren auf gleichbleibend hohem Niveau bewegt habe, allerdings rechne man damit, dass sich das Volumen im Jahr 2010 reduziere, so Langner.

Die Volumina des deutschen Marktes hätten sich im Jahr 2009 gegenüber den Vorjahren sogar wieder etwas erhöht, erläutert Langner: Während in den Jahren 2007 und 2008 in Deutschland rund 127 Millionen Meter Farb- und Schwarzweißfilme in 16 und 35 mm abgesetzt worden seien (alle Hersteller, verarbeitetes Volumen), liege dieser Wert im Jahr 2009 sogar bei 135 Millionen Meter – das entspricht in etwa dem Volumen des Jahres 2006. Vom starken Super-16-Markt profitiert Kodak vor allem in Deutschland: Hier werden nach wie vor zahlreiche fiktionale TV-Programme in Super 16 gedreht und produziert — in anderen europäischen Ländern, etwa in Frankreich oder Italien, hat sich dieses Bild gewandelt.

Dass sich ein Konzern wie Kodak an die Gegebenheiten des Marktes anpassen muss, versteht sich aber von selbst: So habe Kodak 70% seines Umsatzes im vergangenen Jahr über digitale Produkte und Dienstleistungen erwirtschaftet, so Langner. Dabei sei es für den Endkunden oftmals nicht ersichtlich, wo überall Kodak-Technologie enthalten sei. So habe Kodak allein im Bereich der Digital-Fotografie über 1.000 Patente angemeldet. Auch in anderen Bereichen spiele Kodak eine wichtige Rolle: Im Druckbereich ist Kodak beispielsweise mit der noch relativ jungen Stream-Inkjet -echnologie, einem neuen Druckverfahren, sehr gut am Markt etabliert. Bei den Kiosksystemen, die man aus Drogeriemärkten kennt, ist Kodak nach eigenen Angaben die Nummer 1 am Markt.

Im klassischen Film-Business macht Kodak ebenfalls noch Wachstumsmärkte aus: »Zunehmend machen sich Filmemacher zur Archivierung ihrer Programme Gedanken. Auch hier spielt Film eine wichtige Rolle«, erklärt Kai Langner. Für die großen Hollywood-Filme ist die Archivierung auf Film mit Color Seperation ohnehin der Standard, aber auch für andere hochwertige Produktionen, die man mehrfach und langfristig auswerten möchte, empfiehlt sich aus Sicht von Kodak die Archivierung auf Film.

Aktuelle Aktionen

»Nachwuchsförderung wird groß geschrieben«, sagt Klaus-Georg Hafner, Marketing Communications Manager Entertainment Imaging. So vergibt Kodak schon seit Jahren anlässlich der Hofer Filmtage den Eastman Förderpreis. Ganz neu kommt eine weitere Massnahme zur Unterstützung für Studierende an den Filmhochschulen in Deutschland dazu: sie sollen für ihr Projekt mit jeweils zwei kostenlosen Filmrollen unterstützt werden.

Infos zu Kodak

Kodak vereint vier Geschäftsbereiche unter seinem Konzerndach: Von der Graphic Communications Group werden Lösungen für Pre-Press, Digitaldruck, Packaging und Document Imaging angeboten. Im Bereich Consumer Digital sind Digitalkameras, Drucker und digitale Services zusammengefasst. FPEG, die Film, Photofinishing & Entertainment Group, umfasst die Fotografie, sowie Produkte und Services von Entertainment Imaging. Der vierte Geschäftsbereich umfasst die Display-Technologie.

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