Branche, Site-Report, Top-Story: 25.03.2015

RTL Nord: Neues Produktionssystem mit Premiere und Medialoopster

Bei RTL Nord, wo täglich das Programm für das norddeutsche Regionalfenster von RTL produziert wird, kommt seit Juni 2014 ein neuer Workflow zum Einsatz, der Premiere als Schnitt-Software und Medialoopster als Asset-Management-Lösung verbindet. Medialoopster ist eine Eigenentwicklung von Nachtblau, einem Unternehmen, das als Technikdienstleister für RTL Nord tätig ist und die Modernisierung der dortigen Infrastruktur realisierte. film-tv-video.de war vor Ort und hat mit dem Team von Nachtblau über das Produktionssystem in Hamburg gesprochen.

Als Dienstleister für Produktion und Technik deckt Nachtblau bei RTL Nord ein weites Aufgabenfeld ab, das auch zahlreiche IT-Aufgaben beinhaltet. Nachtblau entstand im Jahr 2005 als Spin-Off von RTL Nord, ist seither sukzessive gewachsen und hat neben RTL Nord auch noch etliche weitere Kunden. Die Verbindung zu RTL Nord ist aber eng geblieben, schon alleine deshalb, weil Nachtblau und RTL Nord am gleichen Standort in Hamburg ansässig sind.

Für RTL Nord realisierte Nachtblau im vergangenen Jahr eine komplette Erneuerung des Produktions-Equipments und des Workflows. Es wurde auf HD umgestellt und in vielen Bereichen neue Broadcast-Technik installiert. Dabei wurde etwa das Schnitt-Programm Final Cut Pro durch Premiere ersetzt und das von Nachtblau entwickelte Asset-Management-System Medialoopster installiert.

Blick zurück

RTL Nord gibt es seit 1988. Die RTL Nord GmbH produziert an den vier Standorten Hamburg, Kiel, Bremen und Hannover von montags bis freitags die Inhalte der beiden norddeutschen Regionalfenster im RTL-Programm — das ist zum einen RTL Nord für Hamburg und Schleswig-Holstein und zum anderen RTL Nord für Bremen und Niedersachsen. Außerdem ist die RTL Nord GmbH als Korrespondentendienstleister für alle Informationsformate der Mediengruppe RTL Deutschland tätig.

Vor nunmehr elf Jahren hatte film-tv-video.de RTL Nord schon einmal besucht: Damals hatte der Medienunternehmer Andre Zalbertus mit seiner Firma AZ Media für RTL Nord ein Setup installiert, das den Weg in die bandlose Zukunft wies. Zum damaligen Zeitpunkt war das eine echte Herausforderung — und auch eine große Leistung, einen zumindest teilweise bandlosen Sendebetrieb zum Laufen zu bringen.

Die technischen Säulen des damaligen Sendezentrums der AZ Media bildeten das Pinnacle-Newsroom-System Vortex mit Palladium-Speicher- und -Netzwerk, vier Liquid-Editing-Systeme und fünf Deko1000-Schriftgeneratoren, sowie eine Sendeautomation von Pebble Beach.

Heute ist das natürlich alles längst Geschichte. Der Blick zurück lohnt sich dennoch, denn an den Veränderungen bei RTL Nord kann man exemplarisch ablesen, wie schnell sich die Dinge im Broadcast-Bereich entwickeln: Softwares kommen und gehen, Hardware wird eingeführt und wieder abgelöst, Workflows werden angepasst und letztlich permanent optimiert. Heute ist man bei RTL Nord an einem Punkt angekommen, an dem die IT-Komponenten eine große Rolle spielen — auch das ist ein Abbild der gesamten Branche, die zunehmend mit IT-Lösungen arbeitet.

Aktuelle Situation

Mit Nachtblau hat RTL Nord heute einen technischen Dienstleistungspartner, der im IT-Umfeld seine Stärken ausspielen kann. Nachtblau wurde 2005 gegründet, der Großteil der Mitarbeiter kam von RTL Nord. »RTL lagerte damals einige Unternehmensbereiche aus und so entstand Nachtblau. Aktuell sind 21 feste und mehr als 35 freie Mitarbeiter bei Nachtblau beschäftigt. Dass viele bei uns von der IT-Seite her in den Medienbereich gekommen sind, hilft uns heute, weil wir uns mit dem Einzug von Standard-IT im Medienbereich deutlich leichter tun als klassische Broadcaster«, sagt Nachtblau-Geschäftsführer Marc Jonas.

Als Full-Service-Partner begleitet Nachtblau für seinen Kunden RTL Nord sämtliche Arbeitsprozesse von der Planung, Entwicklung und Umsetzung bis hin zur individuellen Anpassung von Produktionsspeicher-, Videoschnitt- und Asset-Management-Systemen. Zu den weiteren Kunden von Nachtblau zählen unter anderem auch UFA Serial Drama, Studio 2010 und »Die Fernsehmacher«, die in Hamburg zahlreiche Sendungen produzieren, darunter etwa die Talkshows von Markus Lanz, verschiedene Kochshows und die Jahresrückblicksendung »Menschen«.

An den RTL-Nord-Standorten Hannover und Bremen arbeitet Nachtblau mit TVN zusammen: »Die Videoproduktionssysteme, die Server und das Media Management in Hannover und Bremen stellen wir, die Schnittplätze kommen aber von TVN«, erklärt Marc Jonas.

Von SD zu HD

Im vergangenen Jahr begann RTL Nord am Standort in Hamburg mit der Umstellung von SD- auf HD-Produktion. In diesem Zug sollte das komplette Produktionssystem angepasst und auf die neue Technik ausgelegt werden. »Es ging darum, die gesamte Technik zu modernisieren, also beispielsweise auch Kreuzschienen und die klassische Broadcast-Technik. Wir haben ein neues virtuelles Studio eingebaut, das Playout-System und den Speicher erneuert und auch ein neues Havarie-System etabliert — alles durchgängig in HD«, berichtet Marc Jonas.

Stück für Stück folgten die anderen Standorte mit dem Wechsel auf HD: Im Mai 2015 wird mit dem Standort Kiel die Umstellung abgeschlossen. »Dann sind alle RTL-Nord-Standorte voll HD-fähig und mit neuer leistungsfähiger Hard- und Software auch technisch wieder auf dem aktuellsten Stand«, erklärt Marc Jonas.

Wechsel von Final Cut Pro zu Premiere

Als Dienstleister von RTL Nord spielt es für Nachtblau eine wichtige Rolle, welche Technik CBC, der Technikdienstleister des RTL-Mutterhauses in Köln, jeweils einsetzt: Eine Harmonisierung der Technik ist natürlich notwendig. CBC hatte im Jahr 2010 mit dem Umzug von RTL in Köln, beim Editing auf Final Cut Pro gesetzt (siehe Bericht). Mit dem Wechsel, den Apple aber ein Jahr später mit der Vorstellung von Final Cut Pro X vollzogen hat, war Nachtblau jedoch — wie viele andere FCP-Anwender — nicht glücklich. Weil sich FCP X in eine andere Richtung entwickelt hat, als es den Broadcastern sinnvoll erscheint, hatte sich Nachtblau nach Rücksprache mit CBC für einen Wechsel beim Schnittprogramm entschieden.

Nachtblau entschied sich für Adobe Premiere als Nachfolgesystem und installierte 17 neue Premiere-Schnittplätze bei RTL Nord in Hamburg. Weitere Premiere-Systeme wurden in Kiel (4), Hannover (7) und Bremen (4) installiert. Die Schnittsysteme sind per Fibre an zentrale Speichersysteme angebunden, alle Clients laufen mit dem Betriebssystem Mavericks.

Am Standort Hamburg fand der Systemwechsel im vergangenen Jahr statt — parallel zu etlichen weiteren technischen Veränderungen. Die Editoren wurden vor dem Wechsel entsprechend geschult. Aus der Sicht von David Becker, bei Nachtblau verantwortlich für Postproduktion und Asset Management, sind die Editoren heutzutage ohnehin oft mit diversen Schnitt-Softwares vertraut, sodass ein Wechsel auf ein anderes System üblicherweise recht gut funktioniere. »Natürlich hat der eine oder andere persönliche Präferenzen, aber das Gros der Funktionen können die Editoren meist in allen gängigen Softwares nutzen«, meint David Becker. »Mit der Stabilität von Adobe Premiere gab es bei uns anfangs noch gewisse Schwierigkeiten«, berichtet er, »wir konnten die Auslöser aber in der Regel rasch eingrenzen und damit vermeiden.«

Geschäftsführer Marc Jonas betont ergänzend, dass die Zusammenarbeit mit Adobe gerade in dieser Anfangsphase vorbildlich funktioniert habe: »Wir haben nicht nur zum Vertrieb, sondern auch zu den Entwicklern einen sehr direkten Draht. Das findet man nicht bei vielen Herstellern, und es hat uns in vielen Fällen weitergebracht und schnelle Problemlösungen erlaubt«, ist sich Marc Jonas sicher. David Becker stimmt ihm zu, wenn er sagt, dass man sich als Kunde von Adobe ernst genommen fühle: »Gerade in der Anfangszeit konnten wir mit dieser engen Zusammenarbeit Anlaufprobleme sehr schnell lösen — das habe ich so bisher noch nie erlebt.«

Bandlos produzieren mit neuer zentraler Speicherstruktur

RTL Nord hat, wie eingangs schon erwähnt, sehr früh auf die bandlose Produktion gesetzt. Dadurch konnten über mehrere Gerätegenerationen hinweg Erfahrungen gesammelt werden: »Wir haben uns in den vergangenen Jahren Stück für Stück an unser aktuelles Videoproduktions-Serversystem herangetastet«, berichtet Hans-Martin Grau, bei Nachtblau verantwortlich für die Systemadministration. In den Anfängen der bandlosen Produktion wurde dabei noch mit externen Firmen gearbeitet, doch im Laufe der Zeit holte sich Nachtblau das Know-how ins Unternehmen — und löste damit viele Probleme, so Hans-Martin Grau.

»Bei unserem neuen Produktionssystem, das wir im vergangenen Jahr installierten, ging es uns darum, nicht nur eine in der Praxis gut funktionierende, sondern auch eine technisch innovative Lösung zu entwickeln«, so Hans-Martin Grau.

Anfangs spiele bei der Planung eines solchen Systems vor allem die Speicherkapazität, die Performance und natürlich die Ausfallsicherheit der Produkte eine große Rolle, so Hans-Martin Grau. Aber es gebe eben auch andere Aspekte: »Wir hatten früher ein System, das eine interne Spiegelung des File-Systems vorsah. Dieses System war zwar insgesamt sehr innovativ, aber in puncto Performance und Handhabung verbesserungswürdig. Deshalb stellten wir in einem nächsten Schritt das Speichersystem auf zwei getrennte SANs um, die via Archiware-Software synchronisiert wurden. Das lief schon sehr gut, aber der Wechsel von einem SAN aufs andere, wie er in Havarie-Situationen nötig ist, war damit nicht so einfach und schnell zu bewerkstelligen, wie wir uns das wünschten«, berichtet Hans-Martin Grau.

Beim Systemwechsel im vergangenen Jahr ging es daher darum, nicht nur aufgrund der HD-Umstellung die Performance zu verbessern, sondern auch die Ausfallsicherheit weiter zu erhöhen.

Die Entscheidung fiel schlussendlich auf die Kombination von SAN-Systemen des Herstellers Dot Hill mit dem V-Mirror-System der US-Firma Vicom.

»Wir nutzen vier V-Mirror-Engines, um zwei komplette, identische SANs mit jeweils 120 Terabyte Speicherkapazität synchron auf zwei weitere SANs zu spiegeln. Das bringt uns eine extrem hohe Ausfallsicherheit auf der Hardware- aber auch auf der File-System-Ebene«, erklärt Hans-Martin Grau und betont, dass bei diesem System auch die Lesegeschwindigkeit sehr hoch sei, was für den Workflow am Standort RTL Nord entscheidend sei: »Wir haben insgesamt 30 Fibre-Clients, was eine ganze Menge ist, und erreichen eine fast 1,5- bis 2-fache Lesegeschwindigkeit, weil stets von zwei SANs gleichzeitig gelesen wird.«

»Wir sind in der Lage, das komplette System selbst zu administrieren und zu überwachen, was wir als sehr großen Vorteil betrachten. Bei unseren früheren Systemen wusste man bei auftretenden Problemen oft nicht, ob es nun am Speicher, am Asset Management oder am Editing-System lag. Nun haben wir sehr schnell Sicherheit und können intervenieren«, resümiert Hans-Martin Grau.

Software- und Hardware-Systeme werden bei RTL Nord automatisch überwacht, sodass auch an dieser Stelle Probleme früh erkannt und schnell behoben werden können. »Mit unserem aktuellen Setup erreichen wir eine fast 100%ige Ausfallsicherheit.«

Im Verbund der Speicher- und Server-Systeme sind neue Mac Pros als Ingest-Server integriert, die über iMacs gesteuert werden. »Die MacPros waren noch relativ neu auf dem Markt, als wir sie integrierten — und leider verzögerte sich deren Auslieferung immer wieder, sodass nur sehr wenig Zeit zum Testen blieb«, resümiert Hans-Martin Grau.

Etwas kleinere Systeme aus den gleichen Komponenten sind auch in Hannover, Kiel und Bremen installiert.

Eine Quantum Tape-Library mit rund 100 TB rundet das Speicherkonzept bei RTL Nord ab. Sie ist als Backup im Einsatz und ebenfalls per Fibre angebunden, software-seitig sind hier die Archiware-Software und das Asset Management Medialoopster von Nachtblau im Einsatz. Für die dauerhafte Archivierung von Beiträgen ist RTL Nord an das Archivsystem von RTL in Köln angebunden.

Update-Politik

Für neue Releases der verwendeten Softwares oder Betriebssystem-Updates gibt es bei Nachtblau eine eindeutige Vorgabe: Beim Betriebssystem wird der TV-Dienstleister die aktuell installierte Version beibehalten und nur dann updaten, wenn bestimmte Systemkomponenten nicht mehr mit der verwendeten Betriebssystemversion betrieben werden können. »Updates beim Schnittsystem testen wir grundsätzlich in einem separaten Setup, bevor wir sie firmenweit einsetzen. Bei diesem Test geht es nicht nur um Stabilität, sondern auch um die Frage, ob eine neue Version auch tatsächlich neue Funktionen bietet, die relevant für uns sind«, erläutert David Becker.

Digital Asset Management

Mit dem Wechsel der anderen Komponenten des Produktionssystems stieg RTL Nord auf den von Nachtblau entwickelten Medialoopster um.

»Wir hatten uns mit dieser Thematik ohnehin schon länger beschäftigt — im Grunde schon seit der Abkündigung von FCP Server. Dabei stellten wir immer wieder fest, dass der Markt eigentlich keine Lösung bietet, die für unsere Anforderungen optimal passen würde. So entstand der Plan, ein eigenes Asset Management zu entwickeln, das die Erfahrung der Experten, die jeden Tag an den Systemen arbeiten, berücksichtigen sollte«, erläutert David Becker.

Unter der Leitung von Software-Entwickler Filip Nowacki entstand so das komplett von Nachtblau neu entwickelte Asset Management Medialoopster — eine browser-basierte Software, die keinerlei spezielle Software auf den Clients erfordert, sondern über jeden Standard-Browser nutzbar ist. Sie läuft auf einem Server und erlaubt nicht nur ein vergleichsweise komfortable Suche in vorhandenen Assets, sondern optimiert auch viele bestehende Arbeitsprozesse und automatisiert Abläufe wie Ingest, Kodierung,  File-Transfer und Archivierung. Außerdem ermöglicht Medialoopster eine enge Integration mit Premiere.

Ingest-Workflow mit Medialoopster

Medialoopster ist als zentrale Plattform für das Arbeiten mit Bewegtbildern konzipiert. Eine Besonderheit des Systems ist die enge Anbindung an das Premiere-Schnittsystem. »Wir wollten die Erfahrungen unserer Mitarbeiter nutzen, um eine Software mit einer sehr intuitiven Oberfläche zu entwickeln«, berichtet der Software-Entwickler Filip Nowacki.

»Geringe Systemanforderungen und hohe Praxisnähe waren unsere Prämissen bei der Entwicklung und sie führten uns zu einem Asset-Management-System, das auf einem Server installiert wird und dann von jedem Client im Netzwerk browser-basiert genutzt werden kann. Besonderen Wert legten wir auf praxisnahe Features wie die Suche, die innerhalb von Medialoopster schon durch direkte Anzeige der Suchergebnisse ein visuelles Feedback gibt. Aber natürlich bietet Medialoopster noch sehr viel mehr: So können wir etwa sehr einfach Transfers zwischen unseren Standorten realisieren, Content verwalten und Material teilen.«

RTL Nord hat sich für XDCAM HD 422 als Hausformat entschieden und ein Großteil des EB-Materials wird auf Optical Discs angeliefert. »Dieses Material wird beim Ingest sofort konsolidiert und auf dem Zentralspeicher in Form von MXF-Dateien gespeichert. Beim Einspielen werden Proxies generiert, die sich unmittelbar an den Redakteursarbeitsplätzen sichten lassen. Die Schnittplätze können schon während des Einspielens auf das Material zugreifen und es per Edit-while-Ingest bearbeiten«, beschreibt David Becker den Ingest-Prozess.

Das eingespielte Material bleibt im Regelfall zwei Wochen auf dem Server und wird dann archiviert. Archiviertes Material kann bei Bedarf wieder per File-Transfer auf den Server geholt werden.

Da Medialoopster browser-basiert arbeitet, können die Redakteure direkt an ihren Arbeitsplätzen das Material durchsuchen, eine Materialsammlung zusammenstellen, Material auswählen und einen Rohschnitt für den Cutter zusammenstellen. Der Cutter kann diesen Rohschnitt öffnen, an seinem Premiere-Schnittplatz direkt weiter bearbeiten und gemeinsam mit dem Redakteur fertigstellen.

Metadatenverwaltung

Einen wichtigen Bereich von Medialoopster macht die Metadatenverwaltung aus. »Wir unterteilen das Material schon beim Einspielen in einzelne Clips« erläutert David Becker. Das funktioniert so, dass Medialoopster bei den XDCAM-Scheiben die Clipgrenzen des Material ermittelt und so das Material gewissermaßen schon vorsortiert. »Auf diese Weise können wir zeitbezogen jeden Punkt im Material inhaltlich beschreiben. Umgekehrt können wir diese Stelle mit der Suche auch leicht wiederfinden«, beschreibt David Becker.

Die Verschlagwortung des Materials findet aktuell noch im Nachgang statt, nämlich dann, wenn das Material in Köln dauerhaft archiviert wird. Das soll noch verändert werden, so dass Medialoopster und das in Köln genutzte Asset Managment VPMS zumindest auf der Metadatenebene kompatibel sind. »Zum Teil haben wir das auch schon umgesetzt«, erläutert Filip Nowacki, »so gibt es immer die Möglichkeit, die Metadaten per XML-File mit abzurufen. Diese Daten greifen wir auf und bestücken dann das Material mit diesen Informationen. Das ist dann auch sichtbar und die Redakteure können daraus ihre Auswahl treffen. Auch der Cutter kann später auf diese Daten zugreifen.«

Im Unterschied zu anderen Asset Management Systemen ist Medialoopster so entwickelt, dass sich per Browser aus nur einer Oberfläche heraus sehr viele Funktionen erledigen lassen. Filip Nowacki merkt dazu an, dass man sich heutzutage beim Asset Management auch von der Optik her an aktuelle Trends anpassen müsse: »Mit dem typischen Look älterer Asset-Management-Systeme können Sie die Mitarbeiter heutzutage nicht mehr überzeugen. Wir haben Medialoopster deshalb sehr modern gestaltet — das kommt bei den Usern sehr gut an, weil sie mit Medialoopster ihr Material auf einen Blick sehen können. «

Anja Pape, Marketingverantwortliche bei Nachtblau, ergänzt: »Das System ist von und mit Leuten entwickelt worden, die täglich damit arbeiten, und das merkt man dem Produkt einfach an.«

Integration Medialoopster/Premiere

Wer aktuell Adobe Premiere mit Medialoopster nutzt, muss noch über zwei getrennte Oberflächen auf die Systeme zugreifen, die Übergabe von Projekten und Daten zwischen Premiere und Medialoopster funktioniert aber schon. Derzeit arbeiten die Entwickler von Nachtblau an einer Panel-Integration, die es den Premiere-Cuttern erlauben wird, direkt aus Premiere heraus auf die Funktionalität von Medialoopster zuzugreifen, im Material browsen und recherchieren zu können, ohne Premiere zu verlassen.

Medialoopster soll sich jedoch nicht ausschließlich im Zusammenspiel mit Premiere nutzen lassen, sondern kann auch mit anderen Editing-Systemen kombinert werden. Aktuell ist der Einsatz von Medialoopster etwa mit Final Cut Pro möglich, die Anbindung an Final Cut X ist geplant, das Zusammenspiel mit Avid Media Composer wird aktuell diskutiert.

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