Drohne, Zubehör: 20.11.2015

DJI-Software soll Drohnenpiloten von illegalen Flügen abhalten

Um zu verhindern, dass DJI-Flugdrohnen in Gebieten mit permanentem oder temporärem Flugverbot eingesetzt werden, hat der Hersteller ein neues Geofencing-System entwickelt: Es kann zumindest unabsichtliche Verbotsverletzungen in solchen Zonen verhindern.

Der Hintergrund besteht darin, dass es immer wieder zu Verletzungen von Flugverbotszonen durch private Flugdrohnen kommt, etwa in der Umgebung von Kernkraftwerken und Flughäfen. Viele davon geschehen unabsichtlich, aus Mangel an Information oder aus Sorglosigkeit. Mit dem neuen Geofencing-System will DJI solche Verbotsverletzungen verhindern: Die Drohne erkennt selbstständig, wo sie sich befindet und verweigert den Start, wenn an dieser Stelle ein permanentes oder temporäres Flugverbot gilt. Damit will DJI die Piloten unterstützen und vor Strafe schützen, aber natürlich auch einer schärferen Gesetzgebung für den Betrieb von privaten Flugdrohnen entgegenwirken, die letztlich den Geschäftsinteressen von DJI schaden würde.

Das Geospatial Environment Online-System (GEO), wie DJI sein neues Geofencing-System nennt, liefert den Piloten aktuelle Standortinformationen darüber, wo Überflüge verboten oder aus Sicherheitsgründen problematisch sind. GEO enthält Koordinaten zu permanenten Flugverbotszonen, beispielweise im Umkreis von Gefängnissen, Kraftwerken und anderen sensiblen Zonen, aber es sollen auch Live-Informationen über temporäre Flugverbote bereitstehen, wie sie etwa bei Waldbränden, größeren Veranstaltungen in Stadien oder etwa bei politischen Gipfeltreffen teilweise verfügt werden.

Dafür muss eine Software in der Flugdrohne installiert werden, die dann die GEO-Komponente nutzbar macht. Ist das geschehen, können Kameradrohnen von DJI bei Aktivierung an sensiblen Orten standardmäßig weder fliegen noch starten. Es gibt aber eine Ausnahme, die es etwa Anwendern mit Sondergenehmigung ermöglicht, die Sperre in bestimmten Gegenden für eine begrenzte Zeit aufzuheben. Voraussetzung für diese Freischaltungsmöglichkeit ist ein verifizierter DJI User Account, der mit Kreditkarteninformationen oder mit einer Mobiltelefonnummer hinterlegt ist. Mit diesen Nutzerkonten wird sichergestellt, dass sämtliche Überflüge über sensible Zonen registriert sind und von den Behörden nachvollzogen werden können.

»Geofencing wurde bereits vor zwei Jahren in DJI-Fluggeräte integriert. Das neue Systeme soll sowohl die Sicherheitsvorkehrungen konsequent weiterentwickeln, als auch die Flexibilität für Nutzer in Form einer Selbstregistrierung erhöhen«, erklärt Brendan Schulman, Vice President für Rechts- und Sicherheitsangelegenheiten bei DJI. »Wir glauben, dass dieses Upgrade die Nutzer über einschlägige Rechtsvorschriften aufklärt und dazu beiträgt, einen verantwortungsbewussten Betrieb mit Multikoptern zu gewährleisten.«

Das neue System wird zunächst in Nordamerika und Europa eingeführt. Das neue Kartensystem wird ab Dezember 2015 mittels Firmware-Upgrade und Update der DJI Go App verfügbar sein. GEO nutzt Standortdaten von AirMap, einem US-Unternehmen aus Santa Monica, Kalifornien.

Andere Länder erhalten aktualisierte Flughafenkoordinaten, werden jedoch weiterhin das bestehende Geofencing-System »No Fly Zone« verwenden, das bereits seit 2013 integriert ist. Sukzessive soll das neue System dann auch in anderen Gebieten und Ländern eingeführt werden.