Kamera: 27.10.2016

Blackmagic Camera Setup 4.0

Zur IBC2016 hatte Blackmagic die Verfügbarkeit von Blackmagic Camera 4.0 Public Beta 2 angekündigt – einer neuen Benutzeroberfläche der Ursa-Mini-Kameras. Jetztgibt es eine aktualisierte Version des Blackmagic Camera Setup 4.0.

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Das Blackmagic Camera 4.0 Update unterstützt die Bildstabilisierung von EF-Objektiven, bietet eine optimierte Objektivsteuerung, verbesserte Fokussierhilfen und mehr.

Das Update Blackmagic Camera 4.0  bringt der Blackmagic Ursa Mini ein neues Betriebssystem. Darin stecken eine neue, auf einfache Tipp- und Wischgesten reagierende Bedienoberfläche für schnelleren Zugriff auf Kamerasteuerung und -einstellungen sowie neue Belichtungs- und Fokussier-Tools.

Überdies bringt das Update Verbesserungen am Sucher, wie etwa ine optimierte Farbmetrik und einen empfindlicheren Näherungssensor. Jetzt gibt es auch Support für die neuen Betriebssystem-Metadaten-Einstellungen der Ursa Mini, neue Markierungen für Bildränder und sendesichere Bereiche, Gitter sowie Menüpunkte zum Konfigurieren von Overlay-Einstellungen.

Software der Ursa Mini im Detail

Im neuen Head-up-Display wurde die Zahl der Menüs und Untermenüs, die bisher auf der Suche nach Einstellungen und Befehlen durchforstet werden mussten, radikal gekürzt. Benutzer können mit der neuen Software Einstellungen wie ISO, Weißabgleich, Blende, Bildwechselfrequenz, Bildrandmarkierungen ändern, ohne sich durch diverse Menüs kämpfen zu müssen. Hinzu kommt, dass Benutzer zwischen verschiedenen Einstellungen hin und her wechseln können. Es ist zudem möglich, Presets zu speichern und zu laden, die — wenn sie auf Karte gespeichert werden – sich sogar auf andere Kameras übertragen lassen.

Ein erweitere Falschfarbendarstellung unterstützt den Anwender bei der Einstellung der korrekten Belichtung. Bei dieser Funktion wird ein farbiges Overlay über bestimmten Luminanzbereichen eingeblendet. Beispielsweise weist die Farbe Grün auf ein neutrales Grau hin, während Pinktöne ein praktisches Indiz für Hauttöne darstellen, da diese in der Regel eine Blendenstufe über neutralem Grau liegen.

Verbessert wurde außerdem die Focus-Assist-Funktion. Benutzer haben jetzt die Möglichkeit, die Farbe der Focus-Assist-Overlays anzupassen. Alternativ stehen traditionellere Focus-Peaking-Tools zur Verfügung, die lediglich die schärfsten Bereiche eines Bildes hervorheben.

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Auf der Slate-Seite kann man Metadaten eingeben.

Metadaten lassen sich mithilfe der »Slate«-Seite eingeben. Aufgerufen wird diese durch ein einfaches Wischen nach links oder rechts auf dem Bildschirm. Metadaten von elektronischen Objektiven können entweder automatisch gelesen oder manuell hinzugefügt werden. Gleiches gilt für produktspezifische und technische Informationen. Alle Metadaten werden zusammen mit den Dateien gespeichert und beim Schnitt und Colorgrading von Softwares wie DaVinci Resolve ausgelesen.

Um Kamera-Setup und -Bedienung noch einfacher zu gestalten, sind alle anderen Einstellungen auf den sechs leicht zugänglichen Registerkarten »Record«, »Monitor«, »Audio«, »Setup«, »Presets« und »LUTs« zu finden.

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Auf der Recordseite lassen sich Formate, Codecs und mehr einstellen.

Auf der Registerkarte »Record« kann der Benutzer Codec, Qualität und Auflösung sowie Dynamikumfang, Frameraten und Sensoreinstellungen vorgeben. Das neue Ursa Mini Betriebssystem bietet sehr viel flexiblere Angaben zu Medienformatierung, Kartennutzung und Aufzeichnung.

Die neue »Monitor«-Registerkarte lässt den Benutzer auswählen, was auf dem LCD-Touchscreen und was über die SDI-Ausgänge ausgegeben wird. Hier ist alles möglich, angefangen bei Clean-Feeds bis hin zu LUTs, Bildrandmarkierungen und mehr. Sogar unterschiedliche Statustexte können je nach Bedarf an verschiedene Ausgänge gesendet werden. Das neue Ursa Mini OS wurde zudem um die anamorphotische Entstauchungsfunktion um die Faktoren 1,33x und 2x für das Monitoring von mit anamorphotischen Objektiven aufgezeichnetem Material erweitert.

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Durch Antippen der Audiopegelmesser erhalten Benutzer schnellen Zugriff auf die Tonpegeleinstellungen. Detailliertere Einstellungen sind auf der »Audio«-Registerkarte zu finden. Dazu zählen Features wie Pegel für das interne Mikrofon, die integrierten Lautsprecher sowie Kopfhörerlautstärke, Tiefpassfilter und mehr.

Die neue »Setup«-Registerkarte bietet Zugriff auf grundlegende Kameraeinstellungen und die Möglichkeit, die Funktionstasten F1 und F2 der Kamera zu belegen. Funktionstasten können Presets abrufen, als Auf- und Ab-Tasten verwendet werden oder eine bestimmte Funktion ein- bzw. ausschalten. Mit dem neuen Ursa Mini Kamera-Betriebssystem ist es möglich, bis zu sechs Presets zu laden. Presets können über die Registerkarte »Presets« geladen, gespeichert, exportiert und importiert werden.

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Über verschiedene Register des Menüs lassen sich unterschiedlichste Parameter einstellen.

Auf dieselbe Weise lassen sich 3D-LUTs über den »LUTs«-Tab importieren, exportieren, verwalten und löschen. LUTs können dem LCD sowie dem Front- und Haupt-SDI-Ausgang unabhängig voneinander zugewiesen und über diese angezeigt werden.

Neben all den Neuerungen an der Ursa Mini sorgt die Blackmagic Camera 4.0 außerdem für eine verbesserte Leistung des Blackmagic Ursa Viewfinders. Zusätzlich unterstützt der Blackmagic Ursa Viewfinder ab sofort die neuen Ursa Mini Camera OS Metadateneinstellungen, Bildrandmarkierungen, Schutzbereiche, Gitter und Menüoptionen für die Konfiguration von Overlay-Einstellungen.

Seit der Vorstellung der Betaversion hat Blackmagic das Cameras Setup 4.0 noch in etlichen weiteren Punkten aktualisiert und verbessert. Auf der Blackmagic-Website findet sich eine Liste der weiteren Ergänzungen und Neuerungen.