Messe: 10.04.2013

NAB2013: Trends bei Monitoren

Na, was könnte wohl der wichtigste Trend bei Monitoren sein, wenn ein Großteil der diesjährigen NAB um das Thema 4K kreist? Das war nicht schwer zu erraten. Aber 4K ist nicht das einzige Thema der NAB2013 im Monitorbereich.

Schwarz muss wieder schwarz sein! Neu ist diese Forderung in Bezug auf Monitore nicht und die Hersteller haben ihre Flachbildschirme in den vergangenen Jahren kontinuierlich verbessert, auch wenn es um die Wiedergabe von Schwarz ging. Offenbar geht das mit Oled-Bildschirmen am besten und weil diese zudem auch noch andere Vorteile bieten, bauen Sony und TV Logic ihre Angebote in diesem Bereich aus. Sony hat nach eigenen Angaben schon mehr als 20.000 Oled-Monitore im Markt und nun hat es das Unternehmen geschafft, einen bisher virulenten Nachteil seiner Oled-Schirme zu eliminieren: den vergleichsweise schmalen Betrachtungswinkel. Nun gibt es also bei Sony neue Oled-Schirme, die einen sehr viel breiteren Betrachtungswinkel bieten und auch aus seitlichen Betrachtungspositionen so gut wie keine Farbverfälschungen zeigen. Die neuen Displays werden ab sofort in die bestehenden Monitore eingebaut, die dann ein zusätzliches A in der Bezeichnung tragen, etwa BVM-F250A.

Außerdem zeigt Sony am Stand auch Prototypen von zwei 4K-Oled-Schirmen: einen 30-Zoll-Bildschirm mit vollen 4.096 x 2.160 Bildpunkten und ein 56-Zoll-Display im Raster 3.840 x 2.160. Auch von TV Logic gibt es einen neuen 4K-Monitor, ebenso wie von Eizo, diese beiden allerdings nicht in Oled-Technik.

Zur Erinnerung: LED-Schirme funktionieren im Prinzip wie Dias und brauchen eine Hintergrundbeleuchtung, Nur wenn es gelingt, diese in schwarzen Bildbereichen komplett undurchlässig zu schalten, sind diese Bereiche auch wirklich schwarz und nicht nur dunkelgrau. Das ist aber technisch sehr schwierig bis unmöglich. Bei Oled-Schirme hingegen leuchten die einzelnen Bildpunkte selbst, wenn sie an den schwarzen Bildstellen einfach abgeschaltet werden, dann ist das Bild dort auch wirklich schwarz.

Ein weiterer Bereich, in dem es noch Spielraum gibt, Monitore zu verbessern, ist der Kontrastumfang — besonders unter dem Aspekt, dass ja nicht alle Programme in erster Linie für das Fernsehen mit seinem beschränkten Kontrastumfang produziert werden, sondern etwa fürs Kino. In diese Lücke stößt Dolby mit seinem Display PRM-4200: Das kann Kontrastumfänge und Farben wiedergeben, für die unser Fernsehsystem derzeit gar nicht konzipiert ist: Momentan ist das ein Thema für die High-End-Postproduction und den Grading-Bereich, wenn fürs Kino gearbeitet wird. Daraus könnte aber mittelfristig ein Thema werden, das breiter angelegt ist: Statt in der nächsten Stufe der Fernsehtechnik nur mehr Pixel, also QFHD/Ultra-HD anzubieten, könnte man auch gleichzeitig einen größeren Farbraum und einen größeren Kontrastumfang in der Bildwiedergabe einführen.

Die Kameratechnik hat im Zusammenspiel mit der Raw-Technologie hier mittlerweile die Bildwiedergabe überholt und es wäre eigentlich an der  Zeit, hier den nächsten Schritt zu gehen. Ziel sollte des doch schließlich sein, möglichst viel von der Originalqualität bis auf den heimischen Computer-, Tablet- oder Fernsehschirm zu bringen, statt in der Postproduction daran arbeiten zu müssen, wie man aus guter Originalqualität ein Stückchen herausschneidet und die Gammakurven so staucht und streckt, dass er Zuschauer zuhause auf seinem Consumer-Schirm wenigstens einen kleinen Eindruck der eigentlich möglichen Bildqualität bekommt.

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