Branche: 23.09.2005

Personalabbau bei RTL?

Die neue Senderchefin Anke Schäferkordt soll den Privatsender RTL wieder profitabler machen. Als ein Schritt dahin könnte offenbar auch Personalabbau drohen.

Dem Vernehmen nach haben Geschäftsleitung und Betriebsrat von RTL sich grundsätzlich über die Erstellung eines Sozialplans geeinigt, mit dem der eventuell anstehende Personalabbau geregelt werden soll. Schäferkordt habe den Betriebsrat in »sehr offener, konstruktiver Atmosphäre, ehrlich und deutlich« informiert, so zitiert die »Kölnische Rundschau« den RTL-Betriebsratsvorsitzenden Stefan Sporn und weiter: »Wir haben die Geschäftsführung um einen Sozialplan gebeten, aus Vorsicht, obwohl es keinen geben müsste. Das hat man uns zugesichert, was uns ein wenig beruhigt.«

Bei RTL Television in Köln sind derzeit rund 1.200 Mitarbeiter in festen Arbeitsverhältnissen beschäftigt. Dass davon rund 200 gehen müssten, wie etwa die »Süddeutsche Zeitung« berichtete, verwiesen Betriebsrat und Geschäftsführung von RTL ins Reich der Spekulation und erklärten, man sei noch im Prozess der Evaluation.

Diese Evaluation wird auch im Zusammenhang mit der geplanten Zusammenführung verschiedener Fernsehaktivitäten der RTL-Gruppe am zukünftigen Standort in den Kölner Rheinhallen gesehen. Wenn sie Personalkürzungen zur Folge hat, dürfte eins sicher sein: Es wird mehr freie als festangestellte Mitarbeiter betreffen. Das wiederum würde sich auf den gesamten Medienstandort Köln nachteilig auswirken.

Traditionell sind die Privatsender wesentlich dünner besetzt und schlanker aufgestellt als etwa die öffentlich-rechtlichen TV-Anbieter. Müsste also im Endeffekt tatsächlich jeder Sechste am Standort Köln gehen, wäre das ein so massiver Einschnitt, dass man diese Zahl tatsächlich als recht hochgegriffen betrachten muss.