Unternehmen: 09.02.2007

Inphase liefert erste Holo-Discs an Endkunden aus

Es hat einige Jahre gedauert und der Hersteller zeigte auf Messen immer wieder die Fortschritte, nun soll es endlich so weit sein: Inphase hat nach eigenen Angaben die ersten Holographic-Disc-Medien und -Laufwerke ausgeliefert. Die holografische Speicherung von Daten ermöglicht neue Speicherdichten: auf eine Disc von der ungefähren Größe einer DVD passen 300 GB — und das ist nur der erste Schritt.

Bislang war die holografische Speicherung von Daten, wie Inphase und Maxell sie entwickelten, immer Zukunftsmusik geblieben. Schon 2004 hatten zwei Entwickler von Maxell in einem Gespräch mit www.film-tv-video.de die Technologie erläutert und eine Roadmap skizziert. In Messe-News aus den Jahren 2005 und 2006 sind die Weiterentwicklungen dokumentiert, aber auf fertige Produkte mussten die Interessenten immer noch warten.

Nun ist es nach Firmenangaben soweit: Inphase hat demnach erste Laufwerke und Medien an Endanwender ausgeliefert und die verwendete Technologie auf den Namen Tapestry getauft. Im weiteren Verlauf des Jahres 2007 soll die Produktion nun langsam hochgefahren werden.

Die wichtigsten Eckdaten im Überblick

Das Tapestry-Laufwerk und die erste Generation von Medien sind laut Hersteller in der Lage, 300 GB Daten pro Medium zu speichern. Die verwendete holografische Disc ist etwas größer als eine CD und befindet sich in einer Cartridge. Die Transferrate gibt der Hersteller mit 20 Megabyte/s (MBps) an, was 160 Mbps entspricht. Grundlegende Infos zur Holo-Disc finden Sie hier. Prinzipiell ist die holografische Speichertechnik nicht auf runde Medien festgelegt und benötigt auch kein rotierendes Medium. Die Speicherdichte kann nach Prognosen von Maxell rasch ansteigen, die nun verfügbaren 300 GB pro Disc stellen nur einen ersten Schritt dar.

OEM-Partner aus Deutschland

Mit dem deutschen Unternehmen DSM hat Inphase eine OEM-Vereinbarung getroffen, wie die beiden Unternehmen nun bekanntgaben. DSM wird demnach die Tapestry-Laufwerke und -Medien in seinen optischen Jukebox-Speichersystemen nutzen. DSM hat schon große Speicherlösungen für Kunden wie Deutsche Bank, ESA, Siemens Medical, Volkswagen und viele andere realisiert. Auf Basis der 300-GB-Kapazität der Tapestry-Disc kann DSM nun nach eigenen Angaben die Optical-Disc-Speicherlösung mit der höchsten Datenkapazität auf dem Markt anbieten.

Immo Gathmann, Vetriebsleiter von DSM führt dazu aus: »Wir sind das einzige Unternehmen in Europa, das diese holografischen Einheiten in große Libraries implementieren kann. Zusammen mit Inphase können wir nun den Markt für unternehmensweite Speichersystem adressieren, der hohe Kapazitäten im Petabyte-Bereich benötigt. Wir sind einer der wenigen Jukebox-Anbieter, die das leisten können.«