Kurznachrichten: 11.02.2019

News: Kurz und knackig – KW 07.19

In Berlin wurde der FairFilmAward vergeben. Fair will sich auch das ZDF hinsichtlich der Folgevergütungen für Regisseure von Auftrags-Dokus zeigen. Am Rande der Berlinale melden nationale Filmförderungen Erfolge. Die UFA und das ZDF auch – sie produzieren Langfilme für Netflix. Dies und mehr in Kürze.

Branche

Der Krimi »Tatorte« aus der ARD-Reihe »Polizeiruf 110« (Produktion Claussen+Putz, Produktionsleitung Cecile Lichtinger) und die Vox-Serie »Das Wichtigste im Leben« (Produktion Bantry Bay, Produktionsleitung Olav Henk) wurden mit dem diesjährigen FairFilmAward ausgezeichnet. Die Auszeichnung wurde 2011 von der Bundesvereinigung der Filmschaffenden-Verbände initiiert. 
Das ZDF, der Bundesverband Regie und die Produzentenallianz vereinbarten eine neue Gemeinsame Vergütungsregel für vollfinanzierte Dokumentationen und Reportagen. Sie gilt rückwirkend ab dem 1. Januar 2019 auf drei Jahre. Damit schließe man an eine vorherige erfolgreich angewendete Vereinbarung an und bringe für AutorInnen und RegiseurInnen Verbesserungen. Gemeinsame Vergütungsregeln gibt es bereits seit einiger Zeit für Fernsehfilme und fiktionale Reihen und Serien.
Der Deutsche Filmförderfonds DFFF investierte 2018 58,1 Mio. Euro in 113 Filme(2017: 100), darunter 31 Dokumentar- und 6 Animationsfilme. Das führte zu Ausgaben von 330 (321) Mio. Euro. 44 (33) Projekte waren internationale Koproduktionen. Drei geförderte Produktionen stehen im Wettbewerb der Berlinale: »Der goldene Handschuh« (Regie Fatih Akin), »Die Agentin« mit Diane Kruger und Nora Fingscheidts Debut »Systemsprenger«. 
Im Rahmen des German Motion Picture Fund für hochbudgetierte Filme und Serien wurden 2018 vier Projekte unterstützt, darunter die dritte Staffel »Babylon Berlin« mit 4 Mio. Euro und der Sechsteiler »Bauhaus« mit 2,23 Mio. Euro.
In Vorbereitung auf den Brexit hat Discovery EU-Zulassungen für 19 Kanäle mit Zielrichtung Skandinavien bei der Bayern-Medienanstalt BLM beantragt. Für weitere 16 Kanäle, darunter TLC und Eurosport, wurde die Zulassung in den Niederlanden beantragt.

Broadcast

Einen Quotenhänger erlebte der Superbowl, das Saisonfinalspiel der National Football League: Die Zuschauerzahl in den USA fiel erstmals seit 2010 unter 100 Mio. (2015: 114 Mio.) auf rund 88 Mio. und damit unter das Tief von 2005 ab. Trotz der schwachen Leistung der LA Rams und der New England Patriots holte ProSieben eine durchschnittliche Quote von 43,6 (2017: 39,6) Prozent. Der Höhepunkt wurde um ½ 3 Uhr erreicht mit 47,3 Prozent und einer Reichweite von 1,2 Mio. Zuschauern.
Die Versteigerung von Frequenzen im UHF-Band 700 MHz und bei 1400 MHz und 3500 MHz an Mobilfunkbetreiber brachte der Schweizer Staatskasse 380 Mio. Franken (rund 335 Mio. Euro) ein. Drei Unternehmen haben damit die Voraussetzungen für Dienste der 5. Technikgeneration erworben.

Unternehmen

Netflix (1): Cüneyt Kaya (»Blockbustaz«) schrieb »Betongold« und inszeniert den Netflix Original Film mit DP Sebastian Bäumler und den Schauspielern David Kross, Frederick Lau und Janine Uhse. Die Geschichte um einen Immobilienskandal produziert UFA Fiction, Sebastian Werninger.
Netflix (2): Das Kleine Fernsehspiel des ZDF koproduziert mit den Streamern »Freaks«. Hauptfigur des Autoren-Regie-Duos Marc O. Seng und Felix Binder und der Münchner lüthje schneider hörl FILM-Produktion ist eine Frau, die Medikamente absetzt und Superheldenkräfte entdeckt. Die Genannten hatten zuvor für »Lerchenberg« selbstironisches Serienpotential bewiesen.

Personalia

Von der Bavaria Fiction wechselte Ivo-Alexander Beck innerhalb Berlins zur dortigen Filiale der letztjährig gegründeten Deutschland-Niederlassung der französischen Gaumont-Produktion.
Der kaufmännische Geschäftsführer Gerhard Schneider verlässt zum 1. März die Degeto. Programmgeschäftsführerin Christine Strobl übernimmt seine Aufgaben zusätzlich und fungiert damit als alleinige Geschäftsführerin des ARD-Programmbeschaffers. Das Vieraugenprinzip werde durch zwei Prokuristen gewährleistet.
Überraschend hat der Medienrat der Sächsischen Landesanstalt für privaten Rundfunk (SLM) den Geschäftsführer Martin Deitenbeck mit sofortiger Wirkung abberufen. Gründe wurden zunächst nicht genannt. Deitenbeck war vom Mitarbeiterstab der CDU-Landtagsfraktion als Pressesprecher in die SLM gewechselt und fungierte dort seit 2000 als Geschäftsführer.