Postproduction, Test, Top-Story: 07.06.2016

Praxistest: Avid Media Composer 8.5

Avid hat im Frühjahr den Media Composer 8.5 vorgestellt. film-tv-video.de hat die neue Version ausprobiert und geht im Praxistest auch auf einige Funktionen der Vorgängerversion 8.4 ein.

Weitere nützliche Funktionen

Sollen Effekte verwendet werden, können diese nun schneller gefunden werden. Einerseits wurden die Hauptkategorien Video und Audio nochmals in »Filters« und »Transitions« bei Video und »Audio Track« und »Audio Clip« für den Ton geteilt und bieten dadurch eine bessere Übersichtlichkeit. Außerdem ist ein Suchfeld hinzugekommen, in das man den Namen des gesuchten Effekts eintippen kann und sofort — auch wenn man den Begriff nur teilweise eingegeben hat — eine übersichtliche Ergebnisliste erhält, jedoch nur für eine der vorher ausgewählten vier Kategorien.

Im Media Tool können zuvor gerenderte Effekte beziehungsweise Titel und Masken nun separat zur Anzeige ausgewählt werden.
Im Media Tool können zuvor gerenderte Effekte beziehungsweise Titel und Masken nun separat zur Anzeige ausgewählt werden.

Das Audio-Tool wurde um die Möglichkeit erweitert, bestimmte Bereiche ein- bzw. auszuklappen , sodass nur die jeweils relevanten Elemente sichtbar sind. Hinzugekommen ist auch eine ausklappbare Seitenleiste, auf der vorhandenen Audio-Spuren angezeigt werden und durch Ein- und Ausschalten die Anzahl der sichtbaren Fader bestimmt werden kann – eine weitere Möglichkeit, alles übersichtlicher zu gestalten.

In früheren Versionen konnte im Media–Tool zwar nach gerenderten Teilen gesucht werden, jedoch wurden gerenderte Effekte und gerenderte Titel und Masken zusammen angezeigt. Ab jetzt können diese getrennt angezeigt und somit bei Bedarf leichter gelöscht werden.

Quicktime für Windows

Bei all den genannten Neuheiten von Seiten Avids darf eine weitere Neuheit nicht vergessen werden, die das Arbeiten mit dem Composer betrifft — auch wenn sie nicht ursächlich von Avid kommt: Quicktime für Windows wird von Apple nicht mehr gepflegt. Derzeit sind schon zwei Sicherheitslücken bekannt und Apple rät zur Deinstallation von Quicktime auf Windows-Rechern.

Die Aufregung darüber ist in den einschlägigen Foren im Internet ist groß – zumal NLE-Systeme unterschiedlichster Hersteller betroffen sind. Bleibt zu hoffen, dass sich möglichst bald eine nun von Avid angekündigte Lösung abzeichnet. Nähere Informationen gibt es unter http://avid.force.com/pkb/articles/en_US/How_To/QuickTime-Support-and-Security-on-Windows.

In der nächsten Version des MC soll ein sogenannter „Source-Browser“ enthalten sein, mit dem das Material schon vor Verlinkung oder Import gesichtet werden kann.
In der nächsten Version des MC soll ein sogenannter „Source-Browser“ enthalten sein, mit dem das Material schon vor Verlinkung oder Import gesichtet werden kann.

Das nächste Update kommt bestimmt

Wie eingangs erwähnt, kommen die Composer-Updates nun in kürzeren Abständen und das nächste steht schon vor der Tür. Während der NAB2016 kündigte Avid bereits einige neue Funktionen an, die wahrscheinlich in der nächsten Version integriert sein werden. Zu sehen war unter anderem ein sogenannter »Source-Browser«, der es gestattet, Material schon vor dem eigentlichen Verlinken oder Importieren im Source-Viewer anzusehen.

Ebenfalls für die nächste Version geplant ist ein „Audio-Ducking“, das erlaubt Pegel automatisch abzusenken.
Ebenfalls für die nächste Version geplant ist ein „Audio-Ducking“, das erlaubt Pegel automatisch abzusenken.

Ebenfalls neu: das sogenannte »Audio-Ducking«, das es erlaubt, den Pegel von Tonspuren automatisch abzusenken, wenn auf einer anderen Tonspur das Signal einen bestimmten Pegel erreicht. So kann beispielsweise Musik automatisch abgesenkt werden, wenn der Kommentar einsetzt. Die neue Version, ob sie nun 8.5.3 oder 8.6 heißen wird, soll übrigens noch in diesen Quartal erscheinen.

Fazit

Die Version 8.5 bringt viele kleine neue Features, die — auch durch mehr Übersichtlichkeit —  zügigeres Arbeiten ermöglichen, auch wenn sich manch alter Hase erst mal an die neue Menüstruktur gewöhnen muss.

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Seite 1: »Auflösungen und Presets«
Seite 2: »Interface Settings und Bins«

Seite 3: »Neue Menüstruktur«

Seite 4: »Zoom Ins und Timeline-Neuheiten«

Seite 5: »Media-/Audio-Tools, Fazit«