Signaltechnik, SportsInnovation: 25.05.2022

Gravity Media: Field-Anschlussbox Scampi

Tom Gehring über aktuelle Entwicklungen bei Gravity Media und das neue »Scampi«-System für eine einfachere Kamera-Anbindung.

Gravity Media bei der SportsInnovation

Tom Gehring leitet die deutsche Niederlassung von Gravity Media. In Deutschland bietet das Unternehmen überwiegend seinen schnellen und zuverlässigen Dry-Hire-Service für nationale und internationale Kunden an. Viele davon kommen aus dem Sportbereich, weshalb sich Gravity Media dazu entschieden hatte, bei der Sports Innovation in Düsseldorf im Expo-Bereich der Veranstaltung auszustellen.

Tom Gehring leitet die deutsche Niederlassung von Gravity Media.

Gehring hebt hervor, dass er schon nach der ersten SportsInnovation vor vier Jahren von deren Konzept überzeugt war. Die Kombination aus Vorträgen und Präsentationen mit ganz speziellem Livesport-Fokus und einem Expobereich, in dem Hersteller ihre Innovationen zeigen, hält er für sehr gelungen.

Aus diesem Grund entschied sich Gravity Media zur Teilnahme und präsentierte im Expobereich der Veranstaltung erstmals das von Gravity Media entwickelte System Scampi.


Tony Valentino von Gravity erklärt, wie Scampi funktioniert.

Hinter Scampi steht eine Lösung, die es erlaubt, Kameras und Mikrofone auf dem Spielfeld komfortabel und räumlich nah an die neue Scampi Field Box anzuschließen. Diese Box wird dann mit nur einem SMPTE-Kabel ans passende Gegenstück – die Scampi Truck Box – im Ü-Wagen oder in der Regie angeschlossen. Die Truck Box dient für RCPs, aber auch für Slomo-Steuerung und Pan-/Tilt-Steuerzentralen als Anschlusspunkt.

So sieht der Workflow mit Scampi-Anschlussboxen aus.

Der große Vorteil dieses Setups besteht darin, dass vom Spielfeld in den Ü-Wagen nur ein einziges SMPTE-Kabel gezogen werden muss – statt unzähliger Kabelstrippen von allen einzelnen Spezialkameras bis zum Ü-Wagen.

So sieht die Scampi-Box für Ü-Wagen oder Regie aus.

»Diese Idee finden viele unserer Kunden sehr gut«, erläutert Tom Gehring. »Aktuell setzen wir das System beim Roland-Garros-Tennisturnier in Paris ein (Meldung). Dort haben wir auf etlichen Plätzen im Netz jeweils superkleine Minikameras montiert, die tolle Bilder direkt vom Netz aus liefern. Diese Kameras sind mit unserer Scampi-Anschlussbox auf dem Gelände verbunden – was jede Menge Arbeit spart, weil weniger Kabel gezogen werden müssen.«

Insbesondere für kleinere Produktionen, die mit kleinem Besteck realisiert werden, könnte sich Scampi als echte Produktionshilfe entwickeln, »aber auch größere TV-Dienstleister interessieren sich für das Produkt, weil es den Aufbau vor Ort vereinfacht«, so Gehring.

Hintergründe zu Gravity Media

Gravity Media ist aus mehreren Unternehmen entstanden, darunter die Firmen Gearhouse Broadcast, HyperActive Broadcast, Input Media und Chief Entertainment. »Daraus ergibt sich ein sehr breites Einsatzfeld für Gravity Media«, erläutert Tom Gehring, Chef der deutschen Niederlassung in Brühl in der Nähe von Köln. »Unser Angebot reicht von Rental und Dry-Hire über die komplette Produktion und das Host Broadcasting großer Events bis hin zu Postproduction-Dienstleistungen.«

Am Stand von Gravity Media war bei der Sports Innovation.

Um all das bieten zu können, beschäftigt Gravity Media insgesamt rund 500 Mitarbeiter in 14 Niederlassungen. Sie bedienen weltweit viele der ganz großen TV-Sender, Sportverbände, Mediengruppen und Studios.

In Deutschland konnte Gravity Media in den vergangenen Jahren mit seinem Dry-Hire-Service ein beträchtliches Wachstum erzielen, berichtet Gehring. »Aus diesem Grund sind wir im vergangenen Jahr auch nach Brühl bei Köln umgezogen, um Raum für weiteres Wachstum zu schaffen«, sagt Gehring.

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Innerhalb der Gravity Media Gruppe strebe man eine möglichst enge Zusammenarbeit mit vielen Synergien an, wenngleich ein internationales Unternehmen natürlich auch immer wieder mal Hürden überwinden müsse, wie sie etwa auch der Brexit mit sich gebracht habe. 

In Europa hätten sich England, Frankreich und Deutschland sehr stark im Rental-Bereich etabliert, berichtet Gehring, aktuell baue man zudem in England einen Ü-Wagen für Gravity Media Frankreich.

Vorträge bei der SportsInnovation.

Weltweit betrachtet, erfuhr auch Gravity Media einen Schub hin zu Remote-Produktionsweisen, bestätigt Tom Gehring. So habe die Unternehmensgruppe etwa für den ORF die Olympischen Spiele in Tokio realisiert. »Das heißt ganz konkret, dass wirklich alles remote umgesetzt wurde. Um ein plakatives Beispiel zu geben: Selbst die Blende der Drahtloskamera wurde von Wien aus gesteuert«, so Gehring.

Von diesem Technologiewandel hin zur Remote-Produktion profitiert aus Gehrings Sicht die gesamte Branche. Aber auch die Rückkehr zu mehr Normalität mache sich durchaus im Business bemerkbar. Dass derzeit wieder mehr Events und Produktionen stattfänden und auch endlich wieder persönliche Begegnungen bei Messen und Kongressen möglich seien, wertet Gehring als wichtige und sehr positive Entwicklung.