Euro Cine Expo Teil 1: Die Produkte der Shortlist

Cinetica, NuTron 4.0

Ein Kameraführungssystem, das Nutzlasten bis 20 kg quasi schwerelos bewegen kann — sozusagen ein Jib-Arm der nächsten Stufe.
Die ausgetüftelte, durchdachte Konstruktion funktioniert rein mechanisch. Als Operator kann man die Nutzlast nahezu schwerelos bewegen, und die Kamera bleibt in der jeweiligen Position im Gleichgewicht beliebig stehen.

NuTron eröffnet dabei aber eine enorm große Bewegungsfreiheit für die Kamera: Ob schnell oder langsam bewegt, bietet das System gleichmäßige und stabile Kamerabewegungen, ist aber dennoch handgeführt, kann jederzeit von einem Menschen korrigiert und geführt werden — und erlaubt dadurch manuelles und organisches Eingreifen in die Kamerabewegung durch die Kameraperson.

Das System unterstützt Höhen bis rund 3,5 m und kann sogar »unter Null« positioniert werden, die Kamera kann also auch in Untersicht eingerichtet werden und tiefer stehen als das Supportsystem selbst, etwa von einem Podest, Praktikabel oder einer Bühne aus. Die Reichweite des Systems liegt bei 2,5 m. Die Entwickler heben hervor, dass Nutron 4.0 auch bei sehr beengten Verhältnissen gut eingesetzt werden kann.

Das Gesamtsystem kann von zwei Personen innerhalb von 10 Minuten aufgebaut werden, geübte Anwender schaffen es auch deutlich schneller, so der Hersteller. Man braucht zum Aufbau nur zwei Werkzeuge: einen mitgelieferten Spezialschlüssel und einen Innensechskantschlüssel.

Der Hersteller Cinetica bietet das System im Flightcase und mit Werkzeug zum Nettopreis von rund 40.000 Euro an. Derzeit sind schon sechs Systeme im Einsatz, rund weitere 30 Systeme haben laut Hersteller schon weitere Kunden bestellt und sollen ab August ausgeliefert werden.

NuTron 4.0 wird weiterentwickelt, und es gibt auch jetzt schon zusätzliches Zubehör und viele weitere Ideen. So kann man das System auch mit anderen Kamerasupportsystemen kombinieren: NuTron kann einerseits komplett auf einem Dolly montiert werden, andererseits kann man auf dem NuTron auch einen Gimbal installieren und darauf die Kamera setzen. Das ermöglicht letztlich volle Steadicam-Funktionalität und -Flexibilität, ohne dass ein Operator das Gewicht selbst tragen müsste. Auch ein Seitenausleger ist in der Planung, so die Entwickler.

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