Voller Erfolg: European Championships 2022

Umfangreiche Riedel-Installation

Riedel war einer der wichtigen Techniklieferanten der European Championships und begann bereits vor eineinhalb Jahren, die Veranstaltung zu planen.

Felix Demandt, Senior Project Manager bei Riedel, erläutert: »Unser Auftrag deckte die drei Bereiche Kommunikation, Data Intercom Video Audio (Diva) bzw. Broadcast und Event IT ab« – also letztlich nahezu alles, was bei den European Championships eine Rolle spielt. Gleichgültig, ob sich Produktionsmitarbeiter per Intercom austauschten, Signale von A nach B transportiert wurden, Internet genutzt oder einfach nur etwas auf Papier ausgedruckt wurde: Überall steckte Riedel-Technologie mit drin.

Hierfür hatte Riedel ein Team von 96 Mitarbeitern nach München geschickt. Dieses Team war es auch, das beispielsweise über 1.600 km Glasfaser auf den Venues verlegte. Dabei stellte es sich einerseits als große Herausforderung heraus, die Dark-Fibre-Strecken angesichts der aktuellen Liefersituation überhaupt zu bekommen – und andererseits auch, sie zu installieren. »Dieses Projekt hatte eine Größenordnung, die viele Dimensionen sprengte«, so Demandt.

Im Bereich Kommunikation versorgte Riedel die unterschiedlichsten Bereiche. »Wir nahmen im Olympiapark 3 x 10 Gigabit Internet entgegen und verteilten es in die verschiedenen Bereiche wie Produktion, Media/Presse, Commentary. Zusätzlich stellten wir auch ein WLAN mit über 300 Access Points für die Produktion zur Verfügung«, berichtet Demandt und nennt eine weitere interessante Zahl: Allein der IT-Backbone für die Kommunikation bestand aus über 600 Switches.

Die DIVA Mediornet-Installation war im Grunde das Herzstück der kompletten Signalverteilung der European Championships. Die Zentrale hierfür befand sich im TOC (Technical Operation Center). Darüber versorgte Riedel die Rechtehalter im IBC mit Signalen, aber auch die Venues im Olympiapark, und übertrug die unilateralen Signale zu externen Venues. »Wir liefen mit Dark Fibre über unterschiedlichste Trassen durch die ganze Stadt«, so Felix Demandt.

Dabei waren über 200 Mediornet-Frames im Einsatz, Micron-Units ebenso wie MicronUHD-Units. Wichtig: Gesteuert wurde alles zentral von der Riedel-Installation im IBC aus, wenngleich Riedel an jedem Venue auch jeweils vier Techniker vor Ort hatte.

Auch für die Event IT war Riedel zuständig. Zudem gab es weitere Signalringe für weitere Anbindungen, etwa in der Mixed Zone oder für den Commentary-Bereich. Pro Venue kam man so auf 20 bis 25 Mediornet-Frames, die dafür jeweils notwendig waren, wobei es bei großen Venues wie dem Beachvolleyball natürlich noch mehr waren. Den größten Aufwand trieb Riedel aber im Olympiapark, wo sich auch das Stadion und die Halle bzw. der Olympiaberg befinden.

Eine Herausforderung bestand darin, die Kommunikation für den Host zu realisieren. Norbert Garske, Head of Broadcast Engineering Host/LOC, sagt dazu: »Wir wollten im Olympiapark eigentlich einen Intercom-Ring auf Riedel Artist-Basis aufbauen, haben aber die Dimensionen des Systems mit 1024 Teilnehmern gesprengt, denn wir sind nahezu beim Doppelten gelandet. Wir installierten deshalb eine Broadcast-Matrix für die komplette TV-Produktion und eine Event-Matrix, die Riedel selbst betreute. Diese waren per Trunk verbunden.«

Mit über 400 Riedel Bolero Wireless-Intercom-Systemen im Bereich der Event Production und der Host Production und 400 Artist Panels in den unterschiedlichsten Regien galt es, im Vorfeld eine riesige Konfigurationsaufgabe zu bewältigen, berichtet Felix Demandt. Dabei zahlte sich jedoch die Flexibiltät des Mediornet-Systems aus, sagt er. »Zum Königsplatz konnten wir so Bandbreiten von 200 Gigabit realisieren, und das bietet den Broadcastern natürlich eine enorme Flexibilität«, so Demandt.

Eine weitere Zahl verdeutlicht die Größe der Riedel-Installation: So waren über 2.500 Funkgeräte im Einsatz, für die Riedel an jedem Venue Funkanlagen installierte, allein auf dem Olympiagelände drei davon. »All das war vernetzt, sodass jederzeit die Möglichkeit bestand, auch zwischen den Venues zu kommunizieren«, erklärt Demandt.

Als großen Vorteil wertet er, dass Riedel mit der kompletten Installation in München auch ans ROC (Riedel Operation Center) in Wuppertal angebunden war. »So konnten wir auch auf das Know-how in unserer Zentrale zugreifen und dortige Ressourcen nutzen.«

Dass viele Venues sehr zentral in München lagen, betrachtet Demandt einerseits als Vorteil, es bereitete hinsichtlich der Logistik allerdings auch etliche Herausforderungen. Equipment-Anlieferungen und -Installationen inmitten einer Großstadt sind eben nicht so leicht wie auf der grünen Wiese. Aber gerade die Einbindung der zentralen Venues habe auch die gute Atmosphäre und den Charme der Veranstaltung in München ausgemacht, findet Demandt.

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