Postproduction: 23.04.2009

NAB2009: Arri entwickelt De-Grain-Software mit Partnern

Arri will gemeinsam mit den beiden Partnern Cinnafilm und Digital Film Central, die Entwicklung einer De-Grain- und De-Noise-Software vorantreiben. Die dafür gewählte Bezeichnung Texture Control macht deutlich, dass es weniger um ein rein technisches Tool gehen soll, sondern um ein Gestaltungsmittel für Digital-Intermediate- und Mastering-Prozesse.

Ziel der Entwicklung ist demnach ein Toolset, das dem Anwender die Kontrolle über Filmkorn und Rauschen im DI-Prozess gibt. Der Bildgestalter soll beim Color Grading oder Mastering in die Lage versetzt werden, Bildtexturen zu beeinflussen und zu optimieren, indem er beispielsweise die Korneigenschaften von Film mit den Struktureigenschaften von digitalem Material mischt und abgleicht. Betont wird von Arri, dass die vorgesehene Korn- und Rauschreduktion mit einer Bewegungskompensation kombiniert ist. Der gesamte Vorgang werde zudem direkt auf einem Display sichtbar sein, wodurch eine interaktive Arbeitsweise entsteht, so Arri. Die Software ist voraussichtlich auf Workstations lauffähig, die über Glasfaserleitung oder Gigabit-Ethernet mit dem SAN der DI-Umgebung verbunden sind.

Teil von Texture Control wird unter anderem Cinnafilms patentierte Pixel-Strings-Technologie sein, eine leistungsfähige Bewegungsschätzung, die auf die Rechenleistung der GPU zurückgreift. Mit Cinnafilm erarbeitet Arri momentan eine Vereinbarung zur weiteren Software-Entwicklung sowie zu Lizenzfragen.

Ursprünglich wurde Texture Control von Cinnafilm und Digital Film Central (DFC) entwickelt. DFC ist eines der führenden kanadischen Postproduktionshäuser für DI- und Mastering-Aufgaben. DFC arbeitet zudem auch an Lösungen zur Bildverbesserung, darunter einem Prozess zur Reduzierung der Kornstrukturen von Film, bei gleichzeitiger Erhaltung der Details. Der Erfolg des als Detail-Specific-Grain-Reduction bezeichneten Services führte zur Entwicklung eines ersten Software-Produkts zusammen mit Cinnafilm auf Basis von deren Pixel-Strings-Technologie.

Die jetzige Zusammenarbeit der beiden Firmen mit Arri kommentiert Curtis Staples, CEO von DFC, folgendermaßen: »Wir brauchten einen großen Partner, um dieses Produkt zur Marktreife zu bringen.« Nach langjähriger Entwicklungsarbeit bei der Pixel-Strings-Technologie freut sich auch Lance Maurer, Gründer von Cinnafilm, in Arri einen etablierten Partner gefunden zu haben.

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