Branche, Top-Story: 08.07.2000

RAM-Recorder, Disks und Video-Workstations

1990 gegründet, hat DVC mit Sitz in Herrsching einen immer breiteren Produkt-Portfolio aufgebaut und sich vom reinen RAM-Recorder-Zulieferer für den R&D-Bereich zum Server- und Disk-Recorder-Anbieter für eine breite Applikationsvielfalt entwickelt.

Als Monika Schweigert und Harald Näther 1990 in Herrsching bei München die Firma DVC gründeten, wollten sie digitale Videolösungen für den Forschungs- und Entwicklungsbereich anbieten und vertreiben. Harald Näther brachte das notwendige Knowhow dafür mit, denn er hatte zuvor 16 Jahre lang als Marketing- und Sales-Manager für Bildverarbeitungssysteme bei japanischen und deutschen Herstellern gearbeitet.

RAM-Recorder waren in der Startphase des Unternehmens die Hauptprodukte von DVC. In Forschung und Entwicklung von Telekom-Herstellern wurden die Systeme zur Erprobung und Simulation neuer Kodierverfahren eingesetzt, bei Herstellern von Consumer-Video- und TV-Equipment ging es darum, integrierte Schaltungen zu testen, beispielsweise in der Chip-Entwicklung für 100-Hz-Displays. Kunden von DVC waren schon in dieser frühen Phase der Unternehmensgeschichte unter anderem die R&D-Center von AT&T, BBC, Siemens, Thomson, RAI, IBM, HHI, British Telecom, France Telecom, Deutsche Telekom, FUB, Philips und anderen. Mehr als 150 der damals noch sehr teuren RAM-Recorder konnte DVC als Vertriebsunternehmen weltweit absetzen.

DVC produzierte die RAM-Recorder nicht selbst, sondern überließ diesen Part zwei deutschen Herstellern, von denen einer, die DVS GmbH aus Hannover, noch heute eng mit DVC zusammenarbeitet. Seit 1993 ist DVC Master Distributor für die Bildspeichersysteme und Videolösungen von DVS. Aus der Zusammenarbeit mit DVS entstanden im Lauf der Jahre zahlreiche neue Speicherlösungen. Die Entwicklung von Harddisks mit großen Kapazitäten und hohen Datenraten bei gleichzeitig stark fallenden Preisen, ermöglichten es DVC, neue Märkte zu erschließen.

Heute bietet DVC eine komplette Produktfamilie von bandlosen Videorecordern an, ist als Vertrieb, aber auch mit eigenen Produkten am Markt aktiv. Der Portfolio beginnt mit kompakten MPEG-2- und DVCPRO-Disk-Recordern und reicht über unkomprimiert arbeitende Video-Server bis hin zu kompressionsfreien Multistandard-HDTV-Systemen. Zusätzlich hat DVC Boards für SDTV und HDTV im Programm, die an Systemintegratoren und OEM-Partner geliefert werden.

Die Einsatzgebiete der von DVC angebotenen Systeme sind vielfältig: Preisgünstige, fernsteuerbare Diskrecorder werden für Überwachungszwecke oder als Clip-Server bei lokalen TV-Stationen eingesetzt. In der High-End-Postproduktion, bei der Filmabtastung und bei Werbeproduktionen ist der schnelle Zugriff auf unkomprimierte Bilddaten nötig, den Systeme wie ProntoServer und ClipRecorder bieten. Mehrkanalige Systeme können besonders im Playout- und im Sportbereich eingesetzt werden. HDTV-fähige System werden nicht nur zunehmend im TV-Bereich verlangt, sondern werden auch in den Design-Abteilungen von Audi, BMW und Ford für Visualisierungszwecke verwendet. E-Cinema, 24P und hochwertige Filmabtastungen, erfordern ebenfalls Multistandard-HD-Systeme.

Nach wie vor ist DVS der wichtigste Hersteller für DVC, aber auch Produkte der deutschen Firmen mms und LMP, sowie der US-Hersteller DNF und Folsom, ergänzt um Baugruppen anderer Video- und Disk-Array-Spezialisten bietet DVC an. Für die eigenen Produkte hat DVC Reseller und Support-Center in nahezu allen europäischen Ländern.