Unternehmen: 18.05.2002

Baut Sony Personal im Broadcast-Bereich ab?

Derzeit kursieren in der Branche unterschiedliche Aussagen darüber, ob Sony in Deutschland im Broadcast-Bereich Personal abbaut, oder nicht. Sony selbst äußert sich nicht zu konkreten Zahlen, www.film-tv-video.de erhielt aber auf Nachfrage eine allgemeine Stellungnahme.

Aus unterschiedlichen Quellen kommen die Zahlen: 12 oder 20 Stellen werde Sony Deutschland im Broadcast-Bereich in nächster Zukunft abbauen, heißt es da. Die Tatsache selbst wäre nicht ungewöhnlich, auch andere große, etablierte Firmen mussten auf Grund der Marktlage in jüngster Zeit schon Mitarbeiter entlassen. Drastisch wäre allerdings die Zahl, selbst wenn man von 12 Mitarbeitern ausginge.

Konkret sieht es nach Recherche von www.film-tv-video.de so aus: Eine von der Redaktion nicht genau bestimmbare Zahl von Mitarbeitern, die aber wohl unter den kursierenden Zahlen liegen soll, wird Sony Broadcast in Deutschland mehr oder weniger freiwillig verlassen, unmittelbar oder in naher Zukunft. Das Ganze findet in größerer Zahl statt, als das der normalen Fluktuation entspräche. Allerdings sollen wohl auch wieder neue Mitarbeiter in ähnlicher Anzahl eingestellt werden. Das könnte mit der Umstellung des Geschäftsmodells von Sony im Broadcast-Bereich zu tun haben: Nicht alle Mitarbeiter teilen die neue Sicht, die das Management im Rahmen der »Anycast«-Strategie vom Broadcast-Markt gewonnen hat.

Von Bodo Gebhardt, Manager Communication BPE (D) bei Sony in Köln, erhielt www.film-tv-video.de die folgende Stellungnahme:

»Die Broadcast-Branche befindet sich derzeit im sicherlich schnellsten Veränderungsprozess ihrer Geschichte. In diesem Zusammenhang verändern sich sowohl Marktsituationen wie auch individuelle Aufgabenprofile. Für ein marktgerecht aufgestelltes Unternehmen ist es daher ein quasi natürlicher Prozess, diese Veränderungen zu reflektieren bzw. proaktiv mitzugestalten. Jeder einzelne Mitarbeiter unseres Hauses ist integraler Bestandteil dieser Prozesse und wir setzen ganz explizit auf die hohe Kompetenz und die langjährige Erfahrung unserer Mitarbeiter. In diesem Zusammenhang bieten sich viel eher Chancen zum Ausbau von Kompetenzen bzw. zur persönlichen Weiterentwicklung innerhalb des Hauses; ein Prozess, den wir im übrigen derzeit gerade mit einem umfassenden, europaweiten Qualifizierungsprogramm unter der Überschrift „Kompass“ mit Nachdruck betreiben. Insofern kann es nicht Ausdruck einer zukunftsorientierten Unternehmensstrategie sein, auf dieses Knowhow bewusst verzichten zu wollen.
Es ist jedoch auch Folge solcher Veränderungsprozesse, dass sie individuell von einzelnen Kollegen zum Anlass für eine persönliche Neuorientierung genommen werden. Dies ist jedoch jeweils eine subjektive Einzelentscheidung, die wir respektieren müssen.«