Studio, Unternehmen: 15.12.2021

SWR: Studio-Neubau in Tübingen

SWR vergibt Studioneubau in Tübingen an Bauunternehmung Georg Reisch und Architekturbüro LRO Architekten.

Das bisherige SWR-Studio auf dem Tübinger Österberg wird einem Neubau weichen. Das 1954 erbaute Bestandsgebäude befindet sich in einem schlechten baulichen Zustand, und der Zuschnitt entspricht nicht mehr den Anforderungen moderner, multimedialer Redaktionsarbeit. Daher wird ein neues, deutlich kleineres Studiogebäude errichtet, erläutert der SWR in einer Pressemitteilung.

SWR, Studioneubau, Tübingen, © SWR / Hof 437
Geplanter Studioneubau des SWR in Tübingen auf dem Österberg.

Für die Durchführung aller Planungs- und Baumaßnahmen hat der SWR ein Generalübernehmer-Verfahren aufgesetzt, im sogenannten »Zwei-Umschlag-Verfahren«. Dieses Verfahren, bei dem technische und finanzielle Aspekte getrennt behandelt werden, soll sicherstellen, dass  das geeignetste und wirtschaftlichste Angebot ermittelt wird. Insgesamt wurden laut Sender die städtebaulichen und architektonischen Qualitäten der Entwürfe sowie die Gesamtkosten für Planung und Herstellung des Neubaus bewertet.

Zuschlag geht an Stuttgarter Architekturbüro

Die Bauunternehmung Georg Reisch GmbH & Co. KG aus Bad Saulgau erhält den Zuschlag für die Durchführung der Planungs- und Baumaßnahmen. Gewonnen hat der Entwurf des Stuttgarter Architekturbüros LRO Architekten.

Mit einer oberirdischen Bruttogrundfläche (BGF) von 1.784 m² fällt der Neubau des Studios Tübingen deutlich kleiner aus als das bisher bestehende Gebäude. Die oberirdische BGF konnte sogar um 41 % reduziert werden. Auf eine große Antennenanlage auf dem Studiodach zur Verbesserung des DAB-Empfangs konnte verzichtet werden. Sie findet Platz auf dem nahe gelegenen Österbergturm.

SWR, Landessenderdirektorin, Stefanie Schneider
SWR-Landessenderdirektorin Stefanie Schneider.

Landessenderdirektorin Stefanie Schneider würdigt die Planungen: »Der Siegerentwurf beeindruckt durch einen schlanken Baukörper und eine offene Atmosphäre, die Einblicke in das Geschehen im Studio Tübingen zulässt. Der Neubau stellt das multimediale Arbeiten in den Mittelpunkt, so dass wir unsere journalistischen Inhalte aus der Region noch besser über alle Ausspielwege hinweg anbieten können.«

Inbetriebnahme für 2024 geplant
SWR, Verwaltungsdirektor, Jan Büttner
Jan Büttner, SWR-Verwaltungsdirektor.

Die Inbetriebnahme des neuen SWR-Studios Tübingen ist für das Jahr 2024 geplant. Verwaltungsdirektor Jan Büttner erläutert: »Die Umsetzung des Neubaus kann durch den Verkauf nicht mehr benötigter Grundstücksflächen und durch den Verzicht der sonst erforderlichen Mittel zur Sanierung des bisherigen Studios gegenfinanziert werden.«

Nachhaltiges Konzept

Beim Neubau des Studios Tübingen wurde ein besonderes Augenmerk auf die Nachhaltigkeit gelegt, indem Photovoltaik, Erdwärme und recyclebarer Beton eingesetzt werden. Das neue Studio wird nach Energieeffizienzhaus-Standard KfW 55 errichtet.

Durch die auf dem Dach installierte Photovoltaik-Anlage wird Strom erzeugt, durch den die Wärmepumpen im Gebäude CO2-neutral angetrieben werden können. Im Sommer kann das Gebäude sogar durch die freie Kühlung eines Erdsondenfelds nahezu zu 100 % temperiert werden.

SWR-Studioleiter Tübingen Andreas Narr.

Studioleiter Andreas Narr freut sich: »Der Neubau ermöglicht es uns, auf weniger Fläche effizienter zu produzieren. Dass es dabei gelungen ist, auch hinsichtlich des Kilmaschutzes vorbildlich zu sein, spricht für die besondere Qualität des Siegerentwurfs und war von Anfang an ein zentrales Anliegen des SWR.«