Postproduction, Unternehmen: 20.03.2012

DVE zeigt »Hiero« von The Foundry

The Foundry präsentierte in Zusammenarbeit mit dem deutschen Distributor DVE bei zwei Events in Hamburg und München die VFX-Pipeline-Lösung Hiero.

Hiero ist das, was man als »Missing Link« bezeichnen kann: eine Software, die in Postproduction-Häusern als Verbindungs-Element zwischen Ingest, Editing, Grading, VFX und Finishing/Delivery fungieren soll. Hiero (gesprochen wie das englische Wort »Hero« oder Kurzform von Hieronymus) soll VFX-Projektmanagement bieten, aber auch als Conforming und Review-Tool fungieren. The Foundry bezeichnet die neue Software als »Pipeline in a Box« und berichtet, dass 20 Entwickler von The Foundry gut ein Jahr an der Software gearbeitet hätten. 

Der erste Käufer der Software in Deutschland ist Gradient Effects & Animation aus Düsseldorf. Jörg Brümmer, der von Pictorion Das Werk zu Gradient Effects kam, berichtet, dass er vor der Betaphase von Hiero eigentlich der Meinung gewesen sei, dass man mit einer Lösung aus der Box keine funktionierenden Pipelines aufbauen könne — schon allein deshalb, weil es so viele unterschiedliche VFX-Projekte und -Arbeitsweisen gebe. Nach den ersten Erfahrungen mit Hiero urteilt Brümmer nun, dass Hiero ein guter Anfang sei und dass man mit der Software gut arbeiten und Pipelines aufbauen könne. Als besonderen Vorteil hebt er hervor, dass die Software script-fähig ist: »Wer Python kann, ist in der Lage, bei Hiero noch die eine oder andere Schippe draufzulegen«, urteilt Brümmer. Auch die Anbindung an 3D-Softwares wie Maya soll damit leicht möglich werden.

Auch für Jürgen Firsching, Geschäftsführer bei DVE, liegt eine der Schlüsselfunktionen von Hiero in der Möglichkeit, mit der Programmiersprache Python die Software für die individuelle Struktur des jeweiligen Postproduction-Hauses anzupassen. »Das gab es dieser Form bisher nicht, und das macht die Software so wertvoll«, urteilt Firsching.

Ant Nasce, Produktmanager bei The Foundry, betont außerdem, dass Hiero zwar viele Möglichkeiten biete, etwa Clips jederzeit umzubenennen, dass ssich dabei aber nie das Originalmaterial ändere und Bezüge somit stets erhalten blieben.

Weitere Eckdaten von Hiero:

  • Import aller Medien- und Audiodaten, die Nuke lesen kann
  • Timeline-Conforming von XML und EDL
  • Verwaltung von Clip- und Timeline-Funktionen
  • Ausgabe von EDLs und XMLs
  • offene Applikation, die sich via Python in bestehende Infrastrukturen integrieren lässt

Die Leistungsanforderungen von Hiero an den Rechner sind vergleichsweise gering, die Software läuft auch auf Laptops. Aktuell gibt es die Software für den Mac (10.6.08 oder höher) und für Linux-Rechner. Die Software soll als Einzelplatz (node locked) mit einem Jahr Service 3.800 Euro kosten, der Nettopreis für eine Floating-Lizenz inklusive einem Jahr Service liegt bei 5.675 Euro.

Das Firmenvideo von The Foundry erläutert die Funktionen und Möglichkeiten von Hiero anschaulich.

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