Kamera, Messe, Top-Story: 20.10.2015

Canon zeigte 8K-Kamera bei Canon Expo in Paris

Bei der firmeneigenen Canon Expo stellt das Unternehmen in Paris neue Strategien für verschiedene Bereich vor, aber auch erste Prototypen konkret geplanter Produkte, darunter eine 8K-Videokamera.

Rund einen Monat nach der IBC2015 veranstaltete Canon in Paris seine eigene Messe, die Canon Expo. Dort stellte das Unternehmen neue Ideen und Strategien aus verschiedenen Bereichen vor. Kurz vor der IBC2015 hatte Canon ja schon bekanntgegeben, dass das Unternehmen mit der Entwicklung einer 8K-Videokamera, eines professionellen 8K-Referenzmonitors und einer DSLR mit rund 120 Millionen effektiven Pixeln begonnen habe. Die Produkte sollen die professionelle Produktion der nächsten Generation von 8K-Videoinhalten unterstützen.

Nun zeigte das Unternehmen bei der Canon Expo in Paris erste funktionsfähige Prototypen dieser Geräte, darunter eine Kamera, die äußerlich sehr stark der C300 Mk II ähnelt und laut Canon mit einem prototypischen CMOS-Sensor in S35-Abmessungen bestückt ist. Noch hat diese Kamera keinen Namen und es stehen weder Lieferstart noch Preis fest.

Diese Konzeptkamera wies ein EF-Bajonett auf und konnte 8K-Signale mit einer Bildrate von 60 fps im Raster von 8.192 x 4.320 (ca. 35,39 Millionen Pixel effektiv) ausgeben. Den Dynamikumfang gibt der Hersteller mit 13 Blendenstufen an.

Canon zeigte die 8K-Kamera in verschiedenen Konfigurationen, denen gemeinsam war, dass der Kamerabody jeweils mit einer externen Box verbunden war, die dann wiederum die Verbindung zu weiteren externen Geräten herstellt, mit denen die Signale dann aufgezeichnet, konvertiert oder dargestellt werden.

Eine interne 8K-Aufzeichnung ist seitens Canon zumindest im derzeitigen Entwicklungsstadium nicht vorgesehen, in der Cine-Konfiguration waren hierfür vier Recorder des Typs Odyssey 7Q von Convergent im Einsatz.

Yoshifume Satake gibt im Video auch ein Beispiel für die Datenrate: In der Cine-Konfiguration gibt die Canon-Lösung das 8K-Signal in Form von vier 4K-Signalen aus. Jedes davon hat eine Datenrate von 5,3 Gb/s, macht zusammen 21,2 Gb/s. Um eine Stunde Material unkomprimiert im Raw-Format zu speichern, braucht man rund 11 TB Speicherkapazität. Um praktikablere Werte zu erreichen, wird in der Praxis wohl in vielen Fällen Kompression zum Einsatz kommen.

Es gehe bei den aktuellen Entwicklungen im 8K-Bereich aber nicht nur um konkrete Geräte, sondern auch um die Prozesse bei der Abwärtswandlung von 8K auf 4K und den digitalen Schnitt in 4K, lässt Canon verlauten.

Im Video stellt Yoshifumi Satake von Canon die 8K-Kamera in drei Konfigurationen vor: als Broadcast-, als Cine- und als Reportagekamera.

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