Praxistest Ronin 4D: der tragbare Kameraroboter
Ein erster, kurzer Test des Ronin 4D von DJI — und ein eigenproduziertes Video.
Recorder/Speicherung
Da die Raw-Bitrate bis zu 3,4 Gbit/s beträgt, braucht es entsprechend auch schnelle Speichermedien.
Neben CFexpress 2.0 Typ B und einem USB-C-Anschluss für externe SSDs hat DJI eine weitere schlaue Lösung parat: Über einen Adapter, der in den CFexpress-Schacht führt, lässt sich eine DJI-ProSSD anschließen. Im Test verwendeten wir einen solchen, sehr kompakten SSD-Riegel mit einer Kapazität von 1 TB.
Dieses Speichermedium kann dann ganz einfach über USB-C mit einem Rechner verbunden werden – Cardreader oder ähnliches sind damit obsolet.
Neben seiner Praktikabilität bietet der DJI-Speicherriegel einen weiteren, wesentlichen Vorteil: Auf diesem Medium kann man alle Formate, die die Kamera bietet, auch aufzeichnen — inklusive Raw.
Es stehen ProRes Raw HQ und ProRes Raw zur Verfügung, zudem auch ProRes 422 HQ und ProRes 422, sowie H.264 (in 4:2:0 und 10 Bit).
Wenn man statt in 6K lieber in 4K drehen will, wird gecroppt: In 4K nutzt die Kamera das S35-Format.
Je nach verwendetem Format und verwendetem Speichermedium gibt es Beschränkungen bei den Bildraten: Über CFexpress lassen sich in 6K und ProRes 422 HQ maximal 30 fps erreichen und im (gecroppten) 4K gehen bis zu 120 fps. Schließt man eine externe SSD per USB-C an, sinkt die Rate in 4K mit auf maximal 60 fps.
Zwei Monitore und ein Funkmodul
Am Top-Handle der Kamera lässt sich der drehbare 5,5-Zoll-Monitor befestigen, der HD-Auflösung bietet.
Neben dem Top-Handle gibt es im Zubehör auch noch zwei seitliche Griffe und eine Funkeinheit, die zwischen Akku und Kamera montiert wird.
Hier offenbart sich ein weiteres Highlight: Die beiden Griffe der Kamera kann man nämlich auch an dem mitgelieferten, zweiten WLAN-Monitor befestigen und die Kamera hierüber autark steuern.
Sowohl der Gimbal, Kameraparameter, als auch Tracking und Schärfe, lassen sich damit aus der Ferne einstellen. Die Reichweite soll bis zu 6 km betragen.
Der WLAN-Monitor bietet eine Bilddiagonale von 7 Zoll, löst in Full-HD auf und kann mit dem Akku DJI WB37 oder per Adapter auch mit Sony-NP-Akkus betrieben werden. Er besitzt unter anderem einen MicroSD-Kartenslot, Kopfhörerausgang, HDMI-In und einen USB-C-Typ-3.1-Anschluss.
Objektiv-Mount, Lidar
Bekannt vom Ronin RS2 und jetzt noch weiter verbessert, bietet DJI ein Autofokussyetem auf Lidar-Basis an. Da dieses System mit reflektiertem Licht arbeitet, sollte es nicht im Nebel oder bei Glasscheiben eingesetzt werden. Der Lidar-Sensor lässt sich einfach über dem Objektiv befestigen, und die Lidar-Einheit steuert dann das Objektiv in puncto Schärfe an.
Hierbei gibt es zwei Methoden: Entweder wird direkt der integrierte Schärfemotor des Objektivs gesteuert. Das funktioniert derzeit mit drei erhältlichen DJI-Objektiven mit DL-Mount: ein 24, ein 35 und ein 50-mm-Objektiv der Baureihe (alle F2.8.) Die Alternative für Fremdobjektive: ein mitgelieferter Fokusmotor, der dann ebenfalls über Lidar gesteuert wird, nachdem man beides kalibriert hat.
Apropos Fremdobjektive: die maximale Nutzlast der Z-Achse liegt bei insgesamt 2 kg, der Kamerakopf Zenmuse X9 wiegt rund 1 kg: genug Spielraum also auch für schwerere Objektive.
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Seite 2: Einsatzzweck, Kamerakopf
Seite 3: Recorder, Monitore, Lidar
Seite 4: Handling, Bedienung, Schnittstellen
Seite 5: Praxis, Video
Seite 6: Post
Seite 7: Fazit