Kamera, Test, Top-Story: 24.11.2022

Kamera-Praxistest Sony FX30

Was kann die FX30? Das und die Unterschiede zur FX3 zeigt dieser Praxistest.





Sony, Kamera, FX30, © Sas Kaykha
Mit einem Einhand-Gimbal wie dem Ronin RS2 ist die FX30 optimal kombinierbar.
Praxis

Schon die FX3 ließ sich sehr gut auf einem Einhand-Gimbal ausbalancieren, mit der noch etwas leichteren FX30 verhält sich das logischerweise gleich. Zusammen mit den relativ leichten und kompakten Objektiven war dies bis jetzt die entspannteste Kombination, die ich je auf einem Gimbal hatte. Im Zusammenspiel mit dem sehr verlässlichen Tracking der Kamera und RavenEye für den Ronin RS2 (Test RS2, Test RS3) konnte ich viele Aufnahmen vom Fahrrad aus realisieren.

Je nachdem, was und wie ich gefilmt habe, kam dabei auch der interne Stabilizer der Kamera (IBIS) zum Einsatz. Dies ergibt auf einem Gimbal natürlich nur in bestimmten Situationen Sinn: Nicht etwa bei Kreisfahrten, denn dabei versucht IBIS immer nachzukorrigieren und sorgt dadurch für Bildruckler, was natürlich kontraproduktiv ist. Bei geraden oder leicht gebogenen Fahrten hingegen half der Stabilisator gut, um Mikrovibrationen zu beseitigen.

Sony, Kamera, FX30, © Sas Kaykha
Nach drei Stunden Tracking- und Fokustests im Park lag der Akkustand bei rund 40%.

Beim IBIS der FX30 gibt es die Einstellungen »Off«, »Standard« und »Active«, wobei letztere ins Bild croppt. Sony hat hier in Sachen Stabilisierung wirklich einen Sprung gemacht. Zwar greift die Sony-Stabilisierung nicht ganz so stark ein wie bei etlichen Konkurrenten, erzeugt dafür aber einen relativ natürlichen, flüssigeren Handheld-Look.

Bei 100/120p ist übrigens nur die Einstellung »Standard« verfügbar, weil die Kamera bereits durch diese Bildraten croppt. Hier noch eine Beobachtung aus dem Abschnitt Post vorweggenommen: Die Bildqualität nimmt bei 100/120p ab, und es treten mehr Rauschen und Artefakte auf. Es wird also stark in den Sensor gecroppt (ungefähr 1:1).

Auch für längere Gimbal-Arbeiten ist dieses Setup ideal, gerade beim Aufnehmen von »Talking Heads«. Auch Vlogger dürften sich über diese sehr kompakte Kamera gepaart mit guter Bildqualität freuen.

Zum Thema Leistungsaufnahme: Nach drei Stunden Tracking- und Fokustests im Park lag der Akkustand noch bei rund 40%, mit einer Akkuladung lassen sich ungefähr 1,5 h aufnehmen.

Sony, Kamera, FX30, © Sas Kaykha
Die AF-Funktionalität der FX30 ist im oberen Bereich angesiedelt.
Fokus

Wie weiter oben erwähnt, steht AF-Tracking bei der FX30 für Menschen und Tiere allgemein sowie speziell auch für Vögel zur Verfügung. Durch das bewährte »Kästchenziehen« lassen sich aber auch andere Objekte tracken.

So war es ein Einfaches, die Schwäne und Gänse im Testvideo zu verfolgen. Apropos Testvideo: Am Ende sind einige Slider-Fahrten zu sehen, bei denen ich unter anderem das Auge einer Eichhörnchenfigur getrackt habe. Dazu habe ich im direkten Vergleich die Canon R5C getestet mit dem Ergebnis, dass Sony hier zu rund 90% akkurat war, die Canon-Kamera würde ich auf 70% schätzen.


Ab 1:31 geht es im Testvideo um Fokus-Tracking.

 

Ab 1:31 im Testvideo konzentriere ich mich rein auf das Fokus-Tracking. Selbst bei wilder Handkamera wurden auch kleine Objekte wie etwa ein Vorhängeschloss gut verfolgt. Sicherlich hat alles seine Grenzen, und das Tracking verlor auch manchmal das Objekt, im Großen und Ganzen aber eine wirklich ordentliche Leistung.

Sony, Kamera, FX30
Sucherlos, aber mit ausklappbarem Display bestückt.

Im Menü gibt es übrigens den Punkt »Focus Breathing Compensation«. In Verbindung mit kompatiblen (Sony)-Objektiven lässt sich so das Atmen des Fokus reduzieren. Diese Einstellung ist nicht standardmäßig aktiv, da hier in das Bild gecroppt wird. Diese Kompensation soll in Zukunft auch per Metadaten erst in der Post einstellbar sein.

Ebenfalls neu und derzeit augenscheinlich noch im Beta-Stadium befindet sich das Overlay »Focus Map«. Das ist sozusagen ein etwas gröberes »False Color« für Schärfenbereiche, um das kurz zu beschreiben: Die scharfen Bildteile erscheinen ohne Overlay, ein rotes und blaues Overlay zeigt dann jeweils den Schärfebereich davor und dahinter.

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Seite 3: Praxis, Fokus, Testvideo
Seite 4: Handling, Testvideo
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Autor
Sas Kaykha, (Christine Gebhard, Gerd Voigt-Müller)

Bildrechte
Sony (9), Sas Kaykha (9), SmallRig (1)

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