Messe: 18.04.2005

NAB2005: Panasonic präsentiert DV/P2-Camcorder

Der neue Camcorder ist dreifach flexibel: Er zeichnet wahlweise in SD oder HD auf, als Medium stehen im gleichen Gerät DV-Band und P2-Festspeicher zur Verfügung, als Bildrate sollen in der US/Japan-Version 60i oder 24p, in der Europa-Version 50i und 25p verfügbar sein.

Gerüchte über ein solches Gerät von Panasonic gibt es schon länger: Mit der Präsentation des neuen Camcorders AG-HVX200 präsentiert das Unternehmen nun zur NAB2005 tatsächlich einen Knaller, der an den großen Erfolg des DV-Camcorders AG-DVX100A (einen Test dieses Camcorders finden Sie hier) anknüpfen und ihn in die HD-Ära weiterführen soll. Was macht den neuen Camcorder aus? Das ist in erster Linie Multifunktionalität: Er bietet SD- und HD-Aufzeichnung, letzteres in 720p oder 1080i, und er kann DV auf Band (Mini-DV) und zusätzlich DV, DVCPRO und DVCPRO50 auf P2 aufzeichnen. In Europa soll der Camcorder inklusiver zweier 8-GB-P2-Cards zum Sensations-Nettopreis von unter 10.000 Euro angeboten werden. Der Camcorder soll Ende 2005 verfügbar sein, deshalb stehen auch nicht alle Details endgültig fest, es können sich noch Änderungen ergeben.

Aufzeichnung: Formate, Auflösungen
– SD: Im SD-Modus soll der Camcorder in den Formaten DV, DVCPRO und DVCPRO50 aufzeichnen können. Aufs Band lässt sich nur DV aufzeichnen. Auf P2 werden sich neben DV auch DVCPRO und DVCPRO50 aufzeichnen lassen.
– HD: Im HD-Modus werden die Bild- und Tondaten nicht, wie man vielleicht hätte erwarten können, in HDV auf Band aufgezeichnet, sondern in DVCPROHD auf P2 – und nur auf P2. Folgende Kombinationen aus Auflösung und Frame-Rate sollen bei der Aufzeichnung auf P2-Speichermedien zur Verfügung stehen: 1080 mit 60i, 24p und 30p; 720p mit 60, 24 und 30 Bildern pro Sekunde.

Ausstattung
Der HVX200 soll mit echten 16:9-CCD-Chips ausgerüstet sein und über ein HD-Objektiv von Leica verfügen. Der Hersteller hebt besonders den manuellen und weich laufenden Zoom, den Fokusring und generell die robuste Ausführung des Geräts hervor. Der Camcorder ist zusätzlich zum DV-Laufwerk mit zwei P2-Slots ausgerüstet. Schon im Herbst will Panasonic neue P2-Karten mit einer Speicherkapazität von 8 GB anbieten. Darauf lassen sich dann 32 Minuten DVCPRO-Material aufzeichen. In 720/24p passen auf eine solche P2-Karte 20 Minuten Material, in DVCPRO50 sind es 16 Minuten. Bei HD-Aufzeichnung in 1080/60i oder 720/60p passen acht Minuten auf die Karte. Da der Camcorder über zwei Slots verfügt, ist es mit Kartentausch auch möglich, länger kontinuierlich auf zu zeichnen: Ist eine Karte voll, lässt sie sich laut Hersteller im laufenden Betrieb austauschen, ohne dass man die Aufzeichnung stoppen müsste.
Wie die Varicam soll auch der AG-HVX200 in 720P mit unterschiedlichen Frame-Raten aufzeichnen können, also Zeitlupen- und Zeitraffer-Aufzeichnung erlauben. Auch Funktionen, mit denen sich der Look des Bildes beeinflussen lässt, soll der HVX200 bieten, etwa eine cine-like Farbmatrix oder cine-like Gammakurven.
Der 4:3-Sucher des HVX200 zeigt beim endgültigen Gerät laut Hersteller ein 16:9-Letterbox-Bild, was es dem Kameramann erlaube, die wichtigsten Kamera-Funktionen in den Balken ober- und unterhalb des Bildes ein zu blenden. Zusätzlich bietet der Camcorder einen 3,5-Zoll-LC-Schirm, der zuverlässige Bildkontrolle beim Dreh erlauben soll, auf dem sich aber auch kleine Pictogramme der aufgezeichneten Clips anzeigen lassen.
Weiter hebt Panasonic die Tonmöglichkeiten hervor: In DVCPROHD kann das Gerät demnach vier Kanäle mit 48 kHz/16 Bit aufzeichnen, in DVCPRO und DV stehen zwei Kanäle zur Verfügung.
Mit vielen Schnittstellen, darunter eine IEEE-1394– und einer USB-Schnittstelle, soll der HVX200 möglichst anschlussfreudig werden. Auch zwei XLR-Audioeingängen sind vorgesehen, ebenso ein Komponenten-Ausgang (D4), Composite-, S-Video- und Cinch-I/Os.
Weitere Ausstattungs-Details des Multiformat-Camcorders AG-HVX200 sind schon vom 25P-DV-Camcorder DVX100 her bekannt. So soll auch der HVX200 sechs Scene-Files bieten, die der Kameramann individuell anpassen kann. Weiter soll es drei User-Set-Up-Buttons geben und bis zu acht Kamera-Setups soll der HVX200 auf SD-Memory-Card speichern können. Weitere Funktionen sind Shot Mark, Timecode-Stamps und Intervall-Aufzeichung auf Mini-DV-Band. Das Gewicht des Camcorders soll unter 2,5 kg liegen.

Verfügbarkeit
In den USA will Panasonic den Camcorder noch in diesem Jahr ausliefern, und zu diesem Zeitpunkt soll auch die europäische Version des Geräts so weit sein, dass sie in der Europa-Variante (mit 50i und 25P) ausgeliefert wird.

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