Messe: 15.09.2005

IBC2005: Arri produziert D20 und beschleunigt Scanner

Aus dem D20-Projekt ist nun ein Produkt geworden: Arri produziert seine Digital-Film-Kamera derzeit in Kleinserie für den eigenen Mietpark. Außerdem gab das Unternehmen zur IBC2005 ein Speed-Upgrade für den ArriScan und weitere Neuheiten bekannt.

Bill Lovell, Produktmanager für die digitale Kamera, gab im Rahmen von Arris IBC-Pressekonferenz bekannt, dass das Unternehmen die Serienproduktion der D20 aufgenommen habe. Die Kameras sollen künftig über Arris Rental-Abteilungen ab Oktober 2005 weltweit angeboten werden. Zwei Einschätzungen von Seiten Arris führte Lovell als Hintergrund der Entscheidung aus: »Digital wird Film ergänzen, nicht ersetzen,« und »DI bietet eine gemeinsame Plattform für Material das auf Film oder digital aufgenommen wurde.«

Dass das D20-Konzept mit der ersten Serienproduktion noch nicht ausgereizt sei, illustrierte Lovell mit zwei Hinweisen: Demnach kann die Kamera intern schon heute bis zu 150 fps erzeugen und verarbeiten, es gibt aber derzeit noch keine praktikable Möglichkeit, die dabei anfallenden, hohen Datenraten zu speichern. So bleibt die Kamera vorerst auf 60 Vollbilder pro Sekunde (in 4:2:2) limitiert. Zweiter Zukunftsaspekt: Im Videobereich wird derzeit 1.080p als Ziel definiert, das man anstreben wolle. Die D20 bietet das schon heute: Lovell bezeichnete die D20 explizit als 1.080p-Kamera, die ein progressives Signal mit 1.920 x 1.080 Bildpunkten in 10 Bit als Live-Ausgangssignal bereitstelle.

Als Aufnahmesysteme empfiehlt Arri derzeit drei Varianten: Sonys tragbaren HDCAM SR-Recorder SRW-1, das festplattenbasierte System DFR von S.Two und das als OEM-Produkt von Grass Valley angebotene FlashMag auf Festspeicher-Basis, mit dem derzeit 10 Minuten in 4:4:4 oder 15 Minuten in 4:2:2 gespeichert werden können.

Die Power-Features der D20 sind schon länger bekannt: filmähnliche Schärfentiefe durch Ein-Sensor-Technik, direkte Verwendbarkeit von Cine-Objektiven und anderem Filmkamerazubehör, optischer Sucher.

Eine andere Quelle digitaler Filmbilder aus dem Hause Arri ist der ArriScan, von dem der Hersteller nach eigenen Angaben schon 18 Systeme ausgeliefert hat (darunter an Weta in Neuseeland, Imagefilm in Madrid, Mikros Image in Paris, MosFilmin Russland; Hit in Korea, Tokyo Lab in Tokio, Shortcut in Kopenhagen und Drylab in Oslo). Für den Scanner ist nun ein Speed-Upgrade erhältlich, das einige neue Hardware-Elemente (Sun-Rechner) und neue Software umfasst. Für 66.000 Euro wird der Scanner damit um den Faktor 4 schneller und kann bei 2K-Auflösung mit 4 fps und bei 4K mit 1 fps Filmbilder digitalisieren.

In mehreren Beta-Sites (E-Film, Laser Pacific, Digital Filmlab und Capital FX) wird laut Arri derzeit auch schon mit Digital-Ice-System im ArriScan gearbeitet. Dabei wird der Film zusätzlich mit Infrarotlicht abgtastet, wodurch Schmutz und Kratzer auf dem Film exakt erfasst, eine Maske erzeugt und damit diese Fehler auch automatisiert kaschiert werden können.

Außerdem stellte Arri neues Kamerazubehör für die kleine 35-mm-Filmkamera 235 und für Videokameras vor, darunter auch ein neues von Zeiss entwickeltes Cine-Zoomobjektiv, das bei Arri LWZ-1 heißt und den Brennweitenbereich 15,5 to 45 mm bei T2.6 abdeckt und dabei weniger als 2 kg wiegt.

Im Lichtbereich präsentierte Arri den Arrimax 18, eine extrem leistungsfähige 18-kW-HMI-Leuchte, die dank eines neuen, einzigartigen Reflektors auch ohne Linsensystem eine extrem gleichmäßige Lichtverteilung und höchste Lichtausbeute bieten soll. Ebenfalls neu: Studio Ceramic, eine keramische Studioleuchte, deren Brenner laut Arri 4.000 Stunden Lebensdauer erreicht.

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