Branche: 02.02.2013

Grundy Ufa nutzt Filmlight Flip

Die Fernseh-Produktionsfirma Grundy UFA erweitert ihren Workflow mit Filmlight Flip um ein System zum On-Set Color-Management bzw. On-Set Color-Grading. Das Filmlight-System soll dabei helfen, den Produktionsablauf weiter zu beschleunigen.

Der Clip von Filmlight gibt einen Überblick zum Einsatz von Flip bei Grundy UFA.

Filmlight Flip wird aktuell bei der Produktion von »Gute Zeiten, schlechte Zeiten« sowie »Verbotene Liebe« eingesetzt. Mit Flip (= Filmlight Image Processor) ist es möglich, bereits am Set einen Look oder eine Farbkorrektur auf das Live-Signal der Kamera anzuwenden. Das bearbeitete Kamera-Signal kann dann in Echtzeit auf einem Vorschaumonitor betrachtet werden. Somit ist schon während des Drehs absehbar, wie die Szene mit einer bestimmten Farbkorrektur bzw. einer bestimmten LUT später tatsächlich aussehen wird.

Die mit dem Filmlight-System verbundene Zeitersparnis entsteht für Grundy UFA größtenteils im Bereich der Postproduktion, da mit Hilfe von Flip schon am Set auf den finalen Look hingearbeitet wird: Durch die Live-Vorschau von Flip kann das Produktionsteam das Set von Anfang an gezielt für einen bestimmten Look einleuchten, die Kamera-Parameter lassen sich ebenfalls entsprechend setzen. Das in der Postproduktion angelieferte Footage hat so wesentlich stabilere Eigenschaften im Bezug auf Belichtung, Kontrast und Farbgebung – im Idealfall bringt das Material die optimalen Parameter für den geplanten Look mit. Durch die ständige Live-Vorschau-Möglichkeit am Set ist es auch möglich, Make-Up und Kostüme unmittelbar in ihrer Wirkung zu beurteilen und gegebenenfalls anzupassen, was ebenfalls weniger »Überraschungen« in der Postproduktion mit sich bringt. Die Coloristen können sich durch den Flip-Workflow also eher auf den »Feinschliff« des Materials konzentrieren und haben mehr Zeit, auch mit neuen Looks zu experimentieren.

»In der Vergangenheit war es eine große Herausforderung, jeder Serie einen durchgängigen Look zu geben«, sagt Oskar Kammerer, Senior Colorist bei Grundy UFA. »Mit Flip können wir nun eine Datenbank an vordefinierten Looks aufbauen und diese live anwenden. Wir können die einzelnen Elemente eines Gradings direkt beeinflussen und sicherstellen, dass die Licht- und Kamera-Einstellungen perfekt dazu passen.«

Die am Set getroffenen Look-Settings stehen dem Coloristen anschließend zur Verfügung – was ebenfalls eine Zeitersparnis bedeutet. Denn die Grading-Daten vom Set können in der weiteren Postproduktion direkt in ein stationäres Baselight-System geladen werden und dort als Ausgangspunkt für die weitere Farbkorrektur dienen.

Filmlight Flip ist ein Komplettsystem für das On-Set Color Management. Mit Flip können live am Set LUTs und Color Grades auf die angeschlossenen Signale angewendet werden. Auch Effektfilter, etwa Weichzeichner oder Greenscreen-Removal, sind möglich. Flip verfügt über zwei HD-SDI-Inputs sowie zwei HD-SDI-Outputs, mit denen sich das System beispielsweise zwischen eine Kamera und einen Vorschaumonitor schalten lässt. Die an Flip angeschlossenen Signale können gleichzeitig zur Farbkorrektur auch in DNxHD MXF aufgezeichnet werden, inklusive der LUT bzw. Look-Metadaten. Zur Signalkontrolle ist zudem eine Waveform-, Vektorscope- und Histogramm-Darstellung abrufbar. Steuern lässt sich das Gerät durch eine Kombination aus Tasten und Touchscreen. Über einen großen Trackball können Farb- und Kontrastwerte geändert werden. Außerdem wird das Avid Artist Color Grading Panel unterstützt. Die in Flip integrierten Grading-Funktionen basieren auf dem Baselight-System von Filmlight.

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