Produktions-Report: Special Olympics World Games in Berlin
Eine breite Medienallianz begleitete das Multisport-Ereignis, das im Juni mit 7.000 Athletinnen und Athleten mit geistiger oder mehrfacher Behinderung in Berlin stattfand. Ein Produktionsreport, in dem zahlreiche Beteiligte zu Wort kommen.
Produktionskategorien
In die Platin-Kategorie fielen die Eröffnungs- und die Abschlussfeier, die mit 20 Kameras, darunter auch Spidercam und Drahtloskameras und zusätzlich mit Augmented-Reality-Elementen produziert wurde.
Zur Gold-Kategorie zählten visuell attraktive Sportarten wie etwa Schwimmen oder Leichtathletik, die insbesondere auch für den US-Sender ESPN einen hohen Stellenwert hatten und die mit acht bis zehn Kameras produziert wurden.
Weitere Sportarten wie etwa Turnen wurden im Silber-Standard mit fünf Kameras produziert.
»Die Wettkämpfe im Bronze-Standard realisierten wir von Sky mit jeweils einer Kamera, dazu zählten beispielsweise Boccia oder Judo«, erläutert Nico Schmid. »In dieser Produktionskategorie ging es vor allem darum, die Geschichten der Sportler zu erzählen und den Blick eher auf die Emotion zu richten«, so Schmid.
Für die Bronze-Produktionen waren zusätzlich auch noch drei LiveU-Einheiten im Einsatz.
Per Glasfaser ins IBC
Die verschiedenen Venues in Berlin waren per Glasfaser ans IBC auf dem Messegelände angebunden. Der Dienstleister MTI aus München hatte hierfür die entsprechenden Leitungen verlegt und wickelte den Signaltransfer komplett ab.
Diese Signale bildeten die Grundlage der Berichterstattung: »Pro Tag produzierten wir bis zu elf Live-Worldfeeds, zusätzlich noch viele Zusammenfassungen, die 90 Sekunden bis drei Minuten lang waren und die mit ein bis drei Kameras gedreht wurden«, erläutert Roman Steuer.
»Eine Herausforderung bestand in den teilweise doch recht alten Venues«, berichtet Nico Schmid. »Da war es nicht immer ganz einfach, die Technik ideal zu positionieren, denn diese Venues sind nun mal nicht für die TV-Berichterstattung vorbereitet.«
Mit Stadien wie der Allianz-Arena in München oder dem Signal Iduna Park in Dortmund ist das nicht zu vergleichen— und so mussten sich die Techniker eben auch oft mit suboptimalen Bedingungen arrangieren und trotzdem gute Lösungen finden, um tolle Bilder produzieren zu können.
IBC und MMC
Das IBC befand sich auf dem Messegelände in Berlin. Ein Teil der Technik war in diversen Technikfahrzeugen auf dem Messegelände untergebracht, ein Teil wurde aber auch direkt in einem Messegebäude installiert. Der TV-Dienstleister NEP Germany lieferte hierfür quasi alles aus einer Hand.
»Eine zentrale Rolle spielte unser UHD24, der als Backbone fürs IBC fungierte und zusätzlich auch noch ein Integrated Highlight Feed produzierte«, erläutert Zlatan Gavran, Managing Director von NEP Germany.
Dass diese Technik in einem Ü-Wagen bereitgestellt wird, ist eher ungewöhnlich, hatte aber den unschlagbaren Vorteil, dass sich der Installationsaufwand begrenzen ließ.
»Lediglich der MCR, wo alle eingehenden Signale der Venues ankamen und auch die ausgehenden Worldfeeds abgingen, sowie die Bereiche Ingest, Logging und Schnitt, wurden im Messegebäude installiert«, erläutert Norbert Garske, NEP Germany. Auch die Produktionseinrichtungen des US-Senders ESPN befanden sich dort.
Für die Grafik hatte sich das LOC den Dienstleister Netventure Production ins Boot geholt. »29 Mitarbeiter waren fürs Zusetzen von Bauchbinden, Live-Grafiken und AR zuständig. Sie arbeiteten dafür mit Lösungen unseres Partners Vizrt«, berichtet Tom Kopriutz von Netventure Production.
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