Postproduction, Recording: 14.06.2016

H.264 für Pix-E-Recorder verfügbar

Zur NAB2016 hatte Video Devices neue Features für die Fiedrecorder der Pix-E-Baureihe angekündigt, darunter H.264-Aufzeichnung. Nun sind diese Features mit der Firmware-Version 3.0 verfügbar.

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Die Geräte der Pix-E-Baureihe sind Fieldrecorder mit großem Display und Monitoring-Funktionalität.

Für die Pix-E-Familie von Fieldrecordern/Displays, die ein 7- und ein 5-Zoll-Modell umfasst (Test), ist seit kurzem die neue Firmware 3.0 verfügbar. Damit können diese Geräte ab sofort alternativ oder parallel auch in H.264 aufzeichnen. Bisher boten die Fieldrecorder die Aufzeichnung in verschiedenen ProRes–Varianten an, nun kann man alternativ oder zusätzlich den H.264–Codec wählen.

Das Firmware-Update ist kostenlos verfügbar werden.

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Wo man bisher die Wahl zwischen verschiedenen Prores-Varianten hatte …

Im Parallelaufzeichnungsmodus nehmen die Recorder wie bisher ProRes-Dateien auf, die von den meisten Schnittsystemen direkt verarbeitet werden können, die aber vergleichsweise voluminös sind. Zusätzlich wird dann noch eine bei gleicher Bildqualität sehr viel kleinere H.264-MP4-Datei erzeugt. Letztere kann schneller kopiert und übertragen, sowie auch mit vielen Endgeräten direkt betrachtet werden.

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… steht nun auch H.264 zur Wahl — alternativ oder zusätzlich.

H.264 bringt aber gegenüber ProRes auch gewisse Beschränkungen mit: Wird in 4K aufgezeichnet, dann steht in ProRes die volle Auflösung zur Verfügung, während für die H.264-Kodierung aus dem 4K-Signal innerhalb des Pix-E-Geräts ein 1.080p-Signal generiert wird. Das ProRes-File kann bis zu acht Audiokanäle enthalten, die H.264-Datei ist auf zwei Tonkanäle beschränkt. Will man das H.264-Material nicht nur als Sicherheitskopie oder Vorschaumaterial nutzen, sondern damit im Schnitt auch weiterarbeiten, muss man es bei meisten Schnittsystemen dann erst noch transkodieren.

Konkrete Anwendung

»Die Ergänzung von H.264 und die Möglichkeit in diesem Codec parallel zu ProRes aufzuzeichnen, eröffnet unseren Kunden mehr File-Ausgabemöglichkeiten«, erläutert Paul Isaacs, Director of Product Management and Design bei Sound Devices — und er gibt ein praxisnahes Beispiel: »Direkt nach Drehschluss können sie etwa dem Regisseur oder Producer eine kostengünstige SD-Speicherkarte mit den Aufnahmen in H.264 mitgeben. Die kann dann schnell und einfach auf einem Computer oder Tablet betrachtet werden, etwa um einzelne Szenen vorauszuwählen.«

Wenn eine MP4-Datei in H.264-Kodierung auf eine SD-Karte kopiert wird, dann wenden die Pix-E-Geräte darauf auch die jeweils gewählte LUT an: Das Material hat dann den gewünschten Look und kann direkt betrachtet werden. Das 4K-Original in ProRes hingegen wird auf dem SpeedDrive gespeichert, ohne dass darauf schon eine LUT angewendet würde. So hat man auf Wunsch beides: Eine HD-Kopie auf SD-Speicherkarte, die der Regisseur oder Producer problemlos betrachten und dem Kunden vorab zeigen können, wenn sie wollen — und zusätzlich hat man auf dem SpeedDrive beispielsweise noch eine 4K-Aufnahme im Log-Mode, bei der noch der volle Dynamikbereich erhalten ist, für die Postproduction.