Kamera, Top-Story: 09.11.2016

Sony: Neue, zusätzliche Version des Camcorders FS7

Der von Sony neu vorgestellte FS7 II unterscheidet sich vom Grundmodell durch einen variablen, elektronischen ND-Filter, einen veränderten E-Mount und weitere Verbesserungen. Den ursprünglichen FS7 will Sony als Body-Only-Version auch künftig weiter anbieten. Mit Video.


Claus Pfeifer stellt im Video den FS7 II vor.

Sony erweitert mit dem FS7 II sein Camcorder-Line-Up. Bei dem neuen Camcorder habe man etliche Anregungen umgesetzt, die Kunden zum FS7 gaben (Test), so der Hersteller. Der FS7 II eignet sich aus der Sicht von Sony besonders für die Produktion längerer Beiträge und für Dokumentar- und Indiefilmer. Der Hersteller hebt hervor, dass der Camcorder in der Lage sei, im BT.2020-Farbraum aufzuzeichnen, was ihn besonders für hochwertige 4K-Produktionen interessant mache.

Variabler elektronischer ND-Filter

Einen elektronischen ND-Filter, wie ihn Sony mit dem FS5 eingeführt hat, gibt es nun auch beim FS7 II. Er soll in Kombination mit dem großen Sensor dieses Camcorders dafür sorgen, dass man die Belichtung noch präziser, gezielter und besser steuern kann. Das wird deshalb möglich, weil sich der elektronische ND-Filter ohne Bildstörung quasi stufenlos anpassen lässt — auch während die Aufzeichnung läuft. Dadurch kann man beispielsweise in einem Take von außen nach innen gehen und die Belichtung anpassen, ohne hierbei andere Bildparameter, wie etwa das Bokeh, zu verändern.

Mithilfe von Presets können dem Filter drei ND-Einstellungen zugewiesen werden, was vor allem dann praktisch ist, wenn der passende Filterbereich für wechselhafte Lichtbedingungen ausgewählt werden soll. Ein automatischer ND-Modus steht ebenfalls bereit. Hier bleibt die Belichtung fix, während sich die Tiefenschärfe mit der Blendensteuerung justieren lässt.

E-Mount (Lever Lock)

Sony hat beim FS7 II einen neuen E-Mount-Typ eingebaut: Die Objektive lassen sich anbringen, ohne dabei das Objektiv drehen zu müssen. Stattdessen wird das Objektiv in der Gebrauchsposition angesetzt und lediglich ein Feststellring rotiert. Per Adapter lassen sich auch Objektive mit ganz anderen Mounts anbringen, ebenso unterstützt der FS7 II auch das Alpha-Mount-System.

Mechanische Verbesserungen

Das mechanische Design des FS7 II ermöglicht es, die Kamera ohne spezielles Werkzeug an die jeweilige Drehsituation anzupassen. So lassen sich etwa der Handgriff oder der elektronische Sucher in ihrer Position ändern, ohne dass hierfür Werkzeug nötig wäre.

Der Suchermonitor, für den auch eine neue Sonnenblende verfügbar ist, kann auch mit einer Sucherlupe genutzt werden. Diese lässt sich beim FS7 II einfach mit einer Hand  montieren, abnehmen oder bei Bedarf auch aufklappen. Sony hebt weiter hervor, dass die Haltestangen für den Sucher beim FS7 II nicht rund, sondern quadratisch mit abgerundeten Kanten ausgeführt sind: Das bringt Verdrehsicherheit, kann unerwünschtes Verstellen verhindern und bringt mehr Stabilität. Zudem seien die Haltestangen und -Schrauben besonders robust ausgeführt, sodass sich der Sucher flexibel aber fest und sicher in unterschiedlichsten Positionen arretieren lässt.

Neues Sony 18-110mm Sony G-Objektiv

Sony hat schon zur IBC2016 eine neues Zoomobjektiv mit dem Brennweitenbereich 18 bis 110 mm vorgestellt (Video), das man auch am FS7 II nutzen kann. Es wurde seither in einigen Aspekten noch überarbeitet, sodass es nun beispielsweise über den gesamten Zoombereich hinweg keine Fokusveränderungen mehr gebe, so Sony.

Das neue Objektiv SELP18110G eignet sich für S35– und APS-C-Sensoren. Es ist kompakt und mit einem Gewicht von nur 1,1 kg auch relativ leicht. Das Objektiv ist kompatibel mit Alpha-Mount-Kameras wie der Alpha7, aber eben auch für Camcorder wie FS7 oder FS5 (Test) geeignet.

Von anderen Objektiven unterscheidet sich das neue Zoom durch »Smooth Motion Optics« von Sony. Dies optimiert die Aufnahme von Bewegung und eliminiert unerwünschte Merkmale oder Artefakte, die Standbilder zwar nicht beeinträchtigen, aber die Nützlichkeit eines Objektivs bei der Videoaufnahme einschränken können. Hierzu zählen:

  • Ramping: Allmähliche Abnahme von F-Stop beim Reinzoomen
  • Fokusverlust beim Zoomen
  • Breathing: Abweichung des Betrachtungswinkels beim Fokus
  • Verschiebung der optischen Achse: Bild bewegt sich im Frame beim Zoomen

Drei separate Ringe erlauben beim Objektiv die vollständig manuelle Bedienung. Man kann zwischen komplett mechanischem und Servo-Zoom wechseln. Snap-Zoom ist ebenfalls möglich und das Gerät kommt völlig ohne Verzögerung aus.

Die Brennweite lässt sich motorisch oder mechanisch steuern. Die Drehrichtung des Zoomrings kann dabei nach den eigenen Wünschen festgelegt werden.

Aufgrund einer Änderung der technischen Daten ist das SELP18110G nicht länger mit den Telekonvertern SEL14TC und SEL20TC kompatibel.

XQD-Karten

Der FS7 II unterstützt die Aufzeichnung mit XQD-Speicherkarten. Sonys neueste XQD-Karte bietet eine Speicherkapazität von 256 GB und ermöglicht damit 45 Minuten Aufzeichnung in 4K und 60p. Aufgrund einer Lesegeschwindigkeit von 440 MB/s und einer Schreibgeschwindigkeit von 400 MB/s sind diese längeren Aufzeichnungszeiten möglich.

Preise

Sony will den FS7 II ab Januar 2017 ausliefern. Die Body-Only-Variante, die dem bisherigen FS7 entspricht, soll 11.200 Euro kosten. Im Kit mit dem 18-110-mm-Objektiv beträgt der Netto-Listenpreis des FS7 II 14.600 Euro.