8K, Branche, Messe: 01.03.2019

UltraHD rettet die TV-Hersteller

Fernseher mit UltraHD-Display begrenzen den Sinkflug beim Verkauf von Fernsehgeräten. Das geht aus der Bilanz des Home Electronics Market Index (Hemix) für 2018 hervor.

Von den rund 6,8 Mio. verkauften Fernsehern können 3,6 Mio. (plus 33 Prozent) die UHD-Bildauflösung wiedergeben. UHD bleibt auch 2019, leicht abgemildert, im Trend beim Einzelhandel.

Nach weiteren Angaben dominierten Fernseher mit Displays ab 45 Zoll das Interesse der Käufer. Mit ihnen wurden 2,9 Mrd. Euro erwirtschaftet. Das entspricht 71 Prozent des Umsatzes mit TV-Geräten von 4,1 Mrd. Euro. Dieser Markt ist nach dem Höhepunkt von 8,1 Mio. Stück 2014/2015 deutlich rückläufig. Die seither erste leichte Absatzsteigerung auf 7,02 Mio. Stück von 2017 wurde nicht fortgesetzt. Hintergründe der damaligen Spitze waren Kaufimpulse aufgrund der Umstellung auf DVB-T2 HD und der beginnenden Analogabschaltung im Kabel, so die Auftraggeber des Hemix. 2018 lagen die Verkaufszahlen wieder um 3,2 Prozent und der Umsatz um 3,9 Prozent darunter und damit auch unter dem Wert von 2016.

 
Hemix: Abverkauf und Umsätze für alle Fernseher (links) und die UHD-Geräte in den Jahren 2017 und 2018 sowie die Prognose für 2019.

Prognose 2019: Weiterer Vormarsch von UHD-Fernsehern

Eine erste Schätzung der Hemix-Herausgeber für 2019 geht von einem weiteren Rückgang des Verkaufs von Fernsehern um 3,9 Prozent auf nur noch 6,59 Mio. Stück bzw. 1,6 Prozent (nach Umsatz) aus. Der Negativtrend wäre signifikanter, würde man nicht wiederum auf Impulse durch die UHD-Fernseher setzen. Da werden Stückzahlen von 4,61 Mio. prognostiziert, die einen Umsatzanstieg von 14 Prozent auf 3,57 Mrd. Euro auslösen sollen. Der prognostizierte Zuwachs nach der Stückzahl erreicht jedoch den oben genannten Wert von 2018 nicht, sondern fällt auf 27 Prozent ab.

Weitere Angaben des Hemix zeichnen ein differenziertes Bild der Produktsegmente. So wird zwar das immense Umsatzwachstum der Smartphones herausgestellt. Das wurde jedoch durch eine Verteuerung um 18,5 Prozent (!) auf durchschnittlich 489 Euro je Gerät erreicht. Obwohl nur 0,3 Prozent mehr Geräte verkauft wurden, stiegen die Umsätze daher um 12,5 Prozent auf 11,3 Mrd. Euro. Als Verlierer des Jahres erwiesen sich klassische UE-Produkte (9,3 Mrd. Euro, minus 6,6 Prozent) und IT-Produkte (6,6 Mrd. Euro, minus 2,4 Prozent).

Die nächste TV-Generation? Auf der Berliner Funkausstellung 2018 wurden 8K-Fernseher als Innovationsprodukte beworben.

Der Gesamtumsatz des Bereiches Consumer Electronics stieg um rund 2 Prozent auf 28,2 Mrd. Euro. Bei den Hausgeräten sorgte der leicht positive Umsatz-Trend bei den Kleingeräten (5,5 Mrd. Euro, plus 3,2 Prozent) unterm Strich für Stabilität. Denn ein Umsatz-Minus der Großgeräte um 4,6 Prozent auf 8,7 Mrd. Euro dämpft die Bilanz der »weißen Ware«. In diesem Bereich sei zum ersten Mal seit mehr als zehn Jahren eine negative Entwicklung festzustellen.

Auftraggeber des Hemix sind gfu Consumer&Home Electronics und der BVT Handelsverband Technik. Die vierteljährlichen Erhebungen der GfK erfassen sowohl Produkte der Consumer Electronics vom Fernseher über Audio-Produkte bis zu PCs und Tablets als auch Haushalts-Elektrogeräte vom Lockenwickler bis Tiefkühler. Das entspricht auch dem Messeprofil der Berliner Funkausstellung, deren Mitveranstalter die gfu ist.

Bildrechte
Grafiken: gfu/BVT/GFk (2). Foto: Messe Berlin (1).

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