Kamera, Test, Top-Story: 11.02.2021

Kameratest: Sony A7SIII

Gleicher Sensor wie die FX6, aber fast 2.000 Euro billiger? Die A7SIII von Sony ist eine Vollformat-Systemkamera für Filmer, die auch optimal mit der FX6 kombiniert werden kann.




Sony, A7SIII, Kamera, © Sas Kaykha
Die hohe Lichtempfindlichkeit prädestiniert auch für Nachtaufnahmen.
Eckdaten, Basics

Die neue A7SIII besitzt einen rückwärtig beleuchteten CMOS-Sensor mit effektiv 12,1 Megapixel (Exmor R). Die Anzahl der Megapixel ist also für heutige Verhältnisse relativ niedrig – hier setzt Sony auf Bewährtes: Durch die geringe Anzahl sind die einzelnen Fotodioden größer und können mehr Licht aufnehmen — dadurch bietet die A7SIII eine hohe Lichtempfindlichkeit und eignet sich auch gut für Nachtaufnahmen.

Sony, A7SIII, Kamera, © Sas Kaykha
Die ISO-Empfindlichkeit ist zwischen 80 und 102.400 einstellbar.

Im Processing nutzt die Kamera einen Bionz XR, und der schafft es im Zusammenspiel mit dem Sensor, bis zu 120p in 4:2:2 und 10 Bit in den Containern XAVC S und XAVC HS aufzunehmen. Nutzt man die Kamera im 50Hz-Modus, dann sind es 100p.

Die ISO-Empfindlichkeit ist zwischen 80 und 102.400 einstellbar, Basis-ISO ist 640. Bei 12.800 ISO gibt es in puncto Rauschen eine klar identifizierbare Grenze. Das ist genau der Punkt, an dem Sony bei der FX6 (Test) seine zweite Base-ISO gesetzt hat. Bei der A7SIII gibt es so etwas wie eine zweite »offizielle« Base-ISO nicht, aber dennoch ist das Bild bei 12.800 fast wieder genau so rauscharm wie bei der Base-ISO 640.

Man sieht es im Bildsignal der A7SIII eindeutig, dass hier auch eine kamerainterne Rauschminderung einsetzt. Diese kann man bei der FX6 abstellen, bei der A7SIII ist das nicht vorgesehen.

Die Kamera kann neben den Rec.709-Profilen unter anderem auch in S-Log3 oder HLG aufnehmen. S-Log ergibt dank der 10 Bit auch endlich einen Sinn.

In die Slots passen SD-Speicherkarten und CFexpress Typ A.

Die beiden Kartensteckplätze sind kompatibel sowohl mit SD-Speicherkarten wie auch mit CFexpress Typ A. Wieso setzt Sony auf CFexpress Typ A? Wohl in erster Linie deshalb, weil damit im gleichen Slot beide Kartentypen verwendet werden können.

Wise, SD-Speicherkarten, SDXC
Diese SD-Karten von Wise passen zur A7SIII. Aktuell kosten 128 GB rund 220 Euro (mehr Infos).

Da man nicht mit jeder Karte in jedem Format aufnehmen kann, hier eine erste grobe Orientierung:

Möchte man (bis zu) 4K/60p in XAVC S ALL-I oder 4K S&Q 120p XAVC S IBP aufnehmen, braucht man eine V90-zertifizierte SD-Karte. Eine passende 128-GB-Karte mit den erforderlichen Spezifikationen kostet rund 220 Euro (Endkundenpreis).

Sony, Speicherkarte, CFexpress A, 160 GB
Speicherkarten vom Typ CFexpress A gibt es derzeit nur von Sony. Aktuell kosten 160 GB rund 380 Euro.

Für 4K S&Q 120p XAVC S ALL-I benötigt man dann eine CFexpress-Karte vom Typ A. Weil diese Speicherkarten derzeit noch selten und recht kostspielig sind, werden die meisten Anwender das wohl nur in ganz besonderen Fällen nutzen. Zur Einordnung: eine 160-GB-Karte von Sony mit den erforderlichen Spezifikationen kostet derzeit rund 380 Euro (Endkundenpreis im Online-Handel), das ist rund ein Viertel mehr pro GB als bei der SDXC-Karte.

Was bei der A7SIII fehlt, ist ein anamorphotischer Modus. Natürlich hängt das auch mit den Abmessungen des Sensors zusammen, aber zumindest etwas pseudo-anamorphotisches wäre für Anamorphoten-Fans trotzdem wünschenswert: das Croppen des Sensors auf ein 4:3 Bild etwa, wie es Blackmagic in der Pocket Cinema Camera 6K (Kameratest) anbietet.

Endlich gibt es in der Version III ein ausklappbares, schwenkbares LC-Display.

Beim Display hat Sony im neuesten Modell der A7S massiv aufgerüstet: Endlich gibt es ein ausklappbares, schwenkbares LC-Display. In der A7SIII misst es 7,5 cm Bilddiagonale und bietet 1.440.000 Pixel (Herstellerangaben).

Außerdem hat Sony einen Oled-Sucher mit 1,6 cm Bilddiagonale eingebaut. Der Sucher bietet 9.437.184 Bildpunkte, das ist das Vierfache von XGA. Damit kann man endlich ernsthaft die Schärfe beurteilen — und weil der Sucher bis zu 120 fps schafft, ist er auch in anderen Aspekten ein ziemlich realistisches Abbild der Aufnahmen.

Das Aufsteckmikro kann kabellos Kontakt via Hotshoe aufnehmen.

Die Kamera bietet im Audiobereich die kabellose Nutzung von Aufsteckmikros über den Hotshoe, zusätzlich gibt es einen Miniklinkeneingang. Optional gibt es noch den Sony-Adapter XLR-K3M, der via Hotshoe montiert wird und dann auch XLR/TRS-Kombibuchsen als Eingänge bietet.

Der Sensor ermöglicht einen schnellen Hybrid-Autofokus, der mit Phasen- und Kontrastdetektion arbeitet. Augen- sowie Gesichts-AF gelten heutzutage ja schon als obligatorisch — und natürlich ist die A7SIII auch damit ausgestattet. Im AF-Modus gibt es eine Einstellung für Gesichtspriorität, auch kann man Gesichter registrieren lassen, die dann bevorzugt getrackt werden.

Eine gute Nachricht gibt es in puncto Akkus/Leistungsaufnahme: Die Akkus halten bei der A7SIII deutlich länger als die des Vorgängermodells.

Ein Blick noch aufs Gewicht: Inklusive Akku und Speicherkarte wiegt der Body rund 700 g.

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