Festival, Top-Story: 06.05.2020

Filmtipps für das 35. Dokfest München

Am 6. Mai 2020 beginnt das 35. Internationale Dokumentarfilmfestival München – ohne Publikumspräsenz, mit einer Online-Übertragung. Anschließend wird es bis zum 24. Mai 2020 möglich sein, 121 Filme aus 42 Ländern online anzusehen.





Dokfest 2020
A Tunnel.

A TUNNEL [Veränderung, Beobachtung]
Mitten im georgischen Bergland baut eine chinesische Firma einen Eisenbahntunnel zur Begradigung einer vorhandenen Bahnstrecke als Teilprojekt der neuen Seidenstraße.

Die Dorfbewohner werden hinsichtlich des Trassenverlaufs der Neubaustrecke über Jahre im Unklaren gelassen und beäugen misstrauisch die Chinesen und die Bergschäden des Tunnelbaus, die ihr Ackerland bedrohen.
****

Dokfest 2020
Suspension

SUSPENSIÓN [fremde Welten, Veränderung]
Mitten im Urwald steht eine riesige Brücke in den kolumbianischen Anden, ein vorläufig aus Geldmangel gestopptes Prestigeprojekt. Eine der gefährlichsten Straßen der Welt von Mocoa nach San Francisco sollte durch einen Bypass entschärft werden. Man lernt im Film ein paar Leute kennen, die die neue Route planten, die Brücke bauen oder die unter ihr leben und bei Fertigstellung abgeschnitten sind. Am Ende bleiben nur die Brücke und die Besucher, die am Wochenende einen Ausflug zu der Bauruine unternehmen, um Selfies zu machen.
**

Dokfest 2020
Days of Cannibalism.

DAYS OF CANNIBALISM [fremde Welten, Kolonialismus]
Lesotho ist ein eigenständiges Königreich und vollständig von Südafrika umschlossen. Wirtschaftsleistung und Prokopfeinkommen liegen weit hinter anderen afrikanischen Ländern zurück.

Chinesen haben sich angesiedelt und betreiben Geschäfte und Unternehmen. Dabei prallen eine rückständige Agrikultur und der chinesische Kapitalismus aufeinander. Der Filmemacher beobachtet diesen Prozess aus beiden Perspektiven.
***

Dokfest 2020
Il Pianeta in Mare.

IL PIANETA IN MARE [fremde Welten, Veränderung]
Dieser Collagenfilm stellt Leben und Arbeiten in Marghera, dem Festlandsteil von Venedig vor, der hauptsächlich von Industriebetrieben geprägt ist. Neben einer großen Petro-Chemiefirma gibt es auch eine Werft für riesige Kreuzfahrtschiffe. Getragen wird der Film von verschiedenen Personen des alltäglichen Lebens, einer Bistro Chefin, einem Startup-Betreiber, Technikern einer Chemiefirma, LKW-Fahrern, Fischern und Werftarbeitern, die mehr oder weniger intensiv in Erscheinung treten.

Marghera war in den späten Nachkriegsjahren ein Angelpunkt des italienischen Wirtschaftswunders und deshalb auch heroisch abgelichteter Schauplatz für Wochenschauaufnahmen, weshalb es genügend historisches Bildmaterial gibt. Jetzt spürt man eine Phase des Umbruchs und Wandels mit Abrissen und Geschäftsverlagerungen.
****

Dokfest 2020
This Train I Ride.

THIS TRAIN I RIDE [Beobachtung]
Hobos, die Güterzug fahrenden Wanderarbeiter und Landstreicher in den USA, sind schon lange Geschichte, so glaubt man. Aber es gibt sie noch, und es sind nicht unbedingt Männer. Der Filmemacher begleitet mit seiner Kamera drei Frauen, für die das Trampen auf Zügen ein Teil ihrer Lebensverwirklichung ist.
**

Dokfest 2020
Run Like a Girl.

RUN LIKE A GIRL [Sport, fremde Welten]
Kenya ist bekannt für seine Marathonläufer, und das Hochland bietet ideale Trainingsvoraussetzungen. Visiline Jepkesho ist ab 2014 ein kommender Star der Marathon Szene.

Der Film begleitet die Sportlerin vor allem daheim in ihrer großen Familie, die sie durch ihre Preisgelder mitfinanzieren muss. Sie baut für sich und ihren Mann ein Steinhaus und überlegt, wie sie für eine sichere Zukunft ohne Sport investieren kann. Im Hintergrund agiert eine Sportmanagementfirma aus Italien.
**

Dokfest 2020
Mating.

MATING [Beziehung, Social Media]
Naomi und Edvin, zwei junge Schweden, sind um die Jahrtausendwende geboren und sollen an einem Projekt der Filmemacherin über Beziehungen und Social Media teilnehmen. Es schließt eine Selbstbeobachtung verschiedener Personen ein, die sich gar nicht kennen sollen. Wegen eines technischen Problems muss Edvin Naomi aushelfen und treffen, und sie lernen sich kennen und lieben.

So wird die Beziehung aus zwei Perspektiven gefilmt und erzählt mit allem, was die Social-Media-Kanälen für Kommunikation bieten. Unter der modernen Oberfläche von Messages und Chats sind die Beziehungsprobleme alt bekannt und traditionell, nur der Umgang und die Offenheit damit sind ungewohnt.
***


Seite 1: Einleitung
Seite 2: Babenco, Hong Kong Moments, Qiangs’s Journey, Vivos, Acasa my Home, Passion
Seite 3: Uta, Vater mein Bruder, Paris, They Call me Babu, The Letter, Overseas
Seite 4: A Tunnel, Suspension, Days of Cannibalism, Il Piantet in Mare, This Train I Ride, Mating
Seite 5: Unskinned, Workhorse, Halb Traum, Lost In Face, Walchensee Forever, Letztes Jahr Titanic

Keine Story mehr verpassen und einfach den Newsletter abonnieren: